VR-Brillen 2023: Vergleich & Kaufberatung - Das müsst ihr wissen
17.09.2023
- Vive XR Elite aktualisiert
- Pimax Crystal aktualisiert
- diverse Updates
18.06.2023
- Quest 3 aktualisiert
17.06.2023
- Apple Vision Pro aktualisiert
Welche VR-Brille lohnt sich für mich und wie unterscheiden sich die einzelnen VR-Brillen? Welche VR-Brille soll ich kaufen? Unser ausführlicher Vergleich beantwortet wir alle Fragen.
In diesem Artikel erfahrt ihr
- welche aktuellen VR-Brillen es gibt,
- wie sich die VR-Brillen voneinander unterscheiden,
- welche VR-Brille für euch geeignet ist,
- wo ihr sie kaufen könnt und
- was ihr grundlegend über VR und VR-Brillen wissen solltet.
Wer sich mit Virtual Reality und Mixed Reality beschäftigt und nach VR-Brillen sucht, hat oft Schwierigkeiten, aus den konkurrierenden Headsets das am besten geeignete herauszusuchen. Einige Hersteller bieten ein verwirrendes Line-up, bei anderen VR-Brillen ist nicht sicher, wie lange sie noch unterstützt werden und alle haben teils signifikante Unterschiede.
Wir haben die perfekte Kaufberatung für euch: Unser Vergleichstool bietet euch einen schnellen Überblick aktueller VR-Brillen im Jahr 2023. Danach haben wir Vor- und Nachteile der einzelnen VR-Headsets ausführlich aufbereitet und geben Empfehlungen ab. Außerdem beantworten wir häufig gestellte Fragen zu Virtual Reality. Systemanforderungen für PC-VR findet ihr hinter dem Link oder im Vergleichstool bei der jeweiligen VR-Brille.
Hinweis: Wir nehmen in der Regel nur VR-Brillen auf, die es offiziell jetzt oder in Kürze ohne zusätzliche Hürden zu kaufen gibt. Das beinhaltet auch VR-Brillen, die für Unternehmen gedacht sind.
Inhalt
Beste VR-Brillen 2023: Vergleichstool
Im Suchfeld könnt ihr nach einzelnen VR-Brillen suchen. Wollt ihr zwei oder drei Brillen vergleichen, gebt die Suchwörter getrennt durch ein + ein. Beispiel: Quest 2+ Pico 4. Das Dropdown-Menü „Filter“ lässt euch einzelne Features vergleichen. Ein Klick auf eine Zeile öffnet alle verfügbaren Daten zu einer VR-Brille.
VR-Brillen & XR-Brillen: Informationen in aller Kürze
- VR-Brillen erzeugen über spezielle Linsen ein stereoskopisches 3D-Bild beim Nutzer, wodurch der Eindruck entsteht, in der virtuellen Welt zu sein.
- Innerhalb einer VR-Welt und mit einer VR-Brille samt VR-Controllern kann man sich frei umschauen, bewegen und interagieren (siehe 6DOF)
- XR-Brillen sind VR-Brillen, die über Kameras die reale Welt anzeigen und diese mit digitalen Inhalten anreichern können. Der Fachbegriff dazu lautet Durchsicht-AR bzw. Passthrough-AR, das Gesamtkonzept wird Mixed Reality genannt. Die günstigste XR-Brille mit Farb-Passthrough ist die Quest 3.
- Die VR- und XR-Brillen mit der derzeit höchsten Auflösung kommen von Varjo. Im Fokusdisplay von Varjo VR-3 und Varjo XR-3 (Focal Edition) wird die Auflösung des menschlichen Auges mit 70 PPD sogar übertroffen. Die beiden Headsets sind für Profi-Anwendungen gedacht.
- Sim-Racer oder Flugsim-Spieler greifen am besten zur Varjo Aero. Eine Alternative mit etwas mehr Auflösung, aber auch höherem Konfigurationsaufwand und Bug-Anfälligkeit ist die Pimax Crystal.
- Die komfortabelsten VR-Brillen sind die von Varjo, etwa Varjo Aero.
- Brillenträger haben keine Probleme mit allen Vive-Brillen, PSVR, Valve Index und Varjo Aero. Quest- und Pico-Brillen sind etwas eng, funktionieren aber auch. Es gibt Korrekturlinseneinsätze für VR-Brillen. Für die Apple Vision Pro müssen eigens hergestellte Sehstärkelinsen hinzugekauft werden.
- Die beste VR-Brille für rein PC-gestützte Virtual Reality ist nach wie vor die Valve Index.
- Das beste Gesamtpaket einer VR-Brille bietet derzeit die Meta Quest 2. Sie benötigt keinen PC, kann aber an einen angeschlossen werden.
Beste VR-Brillen 2023: Informationen & Empfehlungen
Hinweis: Die VR-Brillen sind nach Relevanz (darunter zählt auch der Preis, hauptsächlich im B2B-Bereich) geordnet.
B2C-VR-Brillen
Meta Quest 2
Quest 2 ist eine autarke VR-Brille von Meta, die nicht auf Kabel angewiesen ist. Sie bietet mit 1.832 × 1.920 Pixeln ein scharfes Bild mit deutlich verringertem Fliegengittereffekt. Allerdings sorgt der Wechsel von OLED-Panel zu LC-Display für schlechte Schwarzwerte.
Die integrierte Hardware für Rechenleistung und Grafik besteht aus einem Snapdragon XR2.
Quest 2 unterstützt bis zu 120 Hz Bildwiederholrate. Sichtfeld (etwa 95 Grad) und Sweetspot, also der scharf erscheinende, mittlere Fokusbereich der Linsen, sind befriedigend bis gut. Augenabstand kann in drei Stufen (58, 63 und 68 mm) eingestellt werden. Das Tracking ist hervorragend. Der Spielbereich wird aus der VR-Brille heraus konfiguriert und kann theoretisch die komplette Wohnung umfassen.
Mit einem Meta-Link-Kabel können PC-VR-Anwendungen auf die Quest 2 gestreamt werden. Das macht sie zu einer vollwertigen PC-VR-Brille mit entsprechend hochwertigerer Grafik. Über Air Link kann über einen passenden Router oder Access Points ohne Kabel vom PC gestreamt werden. Das funktioniert mit guter Bildqualität bei erstaunlich niedriger Latenz.
Quest 2 unterstützt Handtracking. Leider hat Meta keine neuen Trackingkameras für die Quest 2 verwendet, allerdings ist durch Software-Updates das Handtracking 2.0 deutlich besser geworden. Der integrierte Sound ist ordentlich, aber nicht überragend. Kopfhörer können über Klinke angeschlossen werden.
Der Tragekomfort der Quest 2 mit dem Standard-Strap ist schlecht und kann etwa mit dem Elite-Strap signifikant verbessert werden. Trotzdem bleibt die Quest 2 mit 516 g Gewicht schwer und kann nach einiger Zeit auf Stirn und Wangenknochen drücken.
Meta Quest 2 ist für euch geeignet, wenn …
- ihr die derzeit beste Standalone-VR-Brille mit scharfem Bild möchtet,
- völlig freie VR mit ausgezeichnetem Inside-Out-Tracking wollt,
- euch Flexibilität bei VR besonders wichtig ist,
- Handtracking interessant ist,
- mit Air Link oder einem optionalen Kabel PC-VR-Apps nutzen möchtet,
- auf ein ausgezeichnetes Preis-Leistung-Verhältnis Wert legt und
- nach Kauf des Elite-Straps die bisher komfortabelste Quest-Brille bekommen wollt.
Meta Quest 2 ist für euch weniger geeignet, wenn …
- euch Inside-Out-Tracking nicht präzise genug ist,
- schlechte Schwarzwerte stören,
- ihr eine reine PC-VR-Brille sucht,
- die kurze Batterielaufzeit von rund 2 Stunden nervt und
- Zusatzkosten für besseren Tragekomfort und längere Laufzeit nicht infrage kommen.
Meta Quest 2 Test
Unseren Meta Quest 2-Test findet ihr hinter dem Link.
Empfehlung der Redaktion
Mit der Quest 2 bekommt ihr die als Komplettpaket betrachtet konkurrenzlos beste VR-Brille. Zusätzliche Kosten für besseren Komfort durch gutes Quest-2-Zubehör müssen einkalkuliert werden. Ferner sollte jedem klar sein, dass Meta auch nach Aufhebung der Facebook-Accountpflicht weiterhin persönliche Daten sammelt und zur Monetarisierung einsetzt, etwa durch Werbung von Drittparteien. Der Grund, warum das für uns kein reiner Negativpunkt ist, liegt darin, dass Meta hier nichts anderes tut, als etwa Google und Apple auch: persönliche Daten werden verwendet, um etwa personalisierte Werbung auszuspielen.
Eine direkte Alternative ist die Pico 4.
Wer keinen Wert auf mobiles VR sowie hohe Flexibilität legt, beim Preis nicht so genau hinschaut und auch nicht auf die exklusiven Spiele des Meta-Ökosystems zugreifen will, kann als sich die Valve Index oder HP Reverb 2 genauer ansehen.
Die Quest 2 wird seit Release regelmäßig mit Updates und neuen Features versehen. Die Quest 3 steht allerdings in den Startlöchern und wird im Oktober 2023 erscheinen. Zwar soll die Quest 2 auch weiterhin relevant bleiben, aber wir empfehlen auf Quest 3 zu warten.
Meta Quest 2 könnt ihr hier kaufen
Meta Quest 3
Die exakte Auflösung des Displays ist bisher nicht bekannt. Erste Berichte gehen von 2.064 x 2.208 Pixeln pro Auge aus. Maßgefertigte Pancake-Linsen sollen ein rund 40 Prozent schärferes Bild bieten.
Der speziell entwickelte NextGen-Chip, basierend auf dem Snapdragon XR2, soll eine mehr als doppelte Grafikleistung ermöglichen. Eine angepasste Kühlung steigert die Performance zusätzlich.
Zwei RGB-Kameras an der Front (rechts und links) sorgen für Stereo-Farb-Passthrough, während der Tiefensensor in der Mitte verbesserte Tiefenwahrnehmung und damit möglicherweise automatisches Raum-Scanning unterstützt. Das unterstützt den neuen Fokus auf Mixed Reality.
Augen- und Gesichtstracking sind nicht Teil der Technik. Streaming vom PC via Kabel und AirLink wird weiterhin unterstützt.
Die Quest 3 bekommt neue Controller, die Touch Plus. Sie haben keine Kameras wie die Touch Pro der Quest Pro und auch keinen Trackingring mehr.
Quest 3 hat ein rund 40 Prozent verkleinertes Profil gegenüber der Quest 3, was für verbesserten Komfort sorgen könnte. Zubehör wie den Elite-Strap dürfte es erneut geben, auch die Gesichtspolsterung ist austauschbar. Brillen können wir gewohnt unter der VR-Brille getragen werden.
Quest 3 wird in Deutschland in der 128-GB-Version 569,99 EUR kosten.
Meta Quest 3 ist voraussichtlich für euch geeignet, wenn …
- ihr eine starke Allround-XR-Brille wollt,
- gute Auflösung und Passthrough benötigt,
- eine XR-Brille für regelmäßigen Gebrauch sucht,
- einen umfangreichen, wachsenden App-Store bevorzugt,
- ein umfangreiches VR-Rollenspiel auf einer autarken VR-Brille spielen wollt und
- einen vertretbaren Preis bezahlen wollt.
Meta Quest 3 ist voraussichtlich weniger für euch geeignet, wenn …
- ihr das schärfste Bild einer XR-Brille haben wollt,
- Augen- und Gesichts-Tracking benötigt und
- keine persönlichen Daten an Meta übermitteln möchtet.
Meta Quest 3 Test
Die VR/AR-Brille Meta Quest 3 ist noch nicht erschienen, deshalb gibt es noch keinen Test. Es gibt aber bereits einen ersten Hands-on-Bericht zur Quest 3.
Empfehlung der Redaktion
Die bisherigen Informationen deuten darauf hin, dass Quest 3 gegenüber der Quest 2 ein signifikantes Upgrade darstellt. Technische Weiterentwicklungen wie Pancake-Linsen, ein verbesserter XR2-Chip und eine bessere Kühllösung dürften ein klarer Fortschritt sein. Das Stereo-Farb-Passthrough sollte besser sein, als das der Quest Pro und Mixed-Reality-Anwendungen begünstigen.
Es bleibt abzuwarten, wie viel sich beim Tragekomfort getan hat. Ein 40 Prozent geringeres Profil heißt nicht, dass die VR/AR-Brille auch leichter ist. Quest Pro ist etwa deutlich schmaler als Quest 2, wiegt aber mehr.
Insgesamt sieht die Quest 3 auf dem Papier wie ein guter Nachfolger der Quest 2 aus, auch wenn der Preis höher liegt. Möglicherweise wird es 2024 eine günstigere Version geben, die möglicherweise aber auch technisch weniger bietet.
Wir vermuten, dass die Quest 3 entgegen der offiziellen Lesart die Quest 2 in absehbarer Zeit ablösen wird.
Apple Vision Pro
auch B2B
Die VR/AR-Brille von Apple soll eine Auflösung von über 4K pro Auge bieten. Display und Linsen sollen ein besonders scharfes Bild liefern, das HDR unterstützt und in der Regel mit einer Bildwiederholrate von 90 Hz läuft.
Ein spezielles Reverse-Passthrough-Display gibt die Augenpartie der Nutzenden nach außen wieder, was bessere soziale Interaktion erlauben soll.
Zwei Farb-Passthrough-Lameras sorgen für scharfe Durchsicht in die physische Umgebung und Sensoren können den realen Raum in Echtzeit kartieren. Das bedeutet faktisch auch, dass es sich um eine Virtual-Reality-Brille handelt, allerdings legt Apple tatsächlich den Fokus auf Augmented Reality. Mit einem Drehrad am Headset kann der Grad der Durchmischung von physischer und virtueller Realität eingestellt werden - reine VR-Apps und Anwendungen soll es auch geben.
Eye-Tracking ermöglicht Sicherheitsfeatures wie einen Iris-Scan, aber auch Performance-Technologien wie Foveated Rendering. Die Steuerung erfolgt über eine Mischung aus Augen-Tracking, Hand-Tracking und Spracheingabe. VR-Controller gibt es nicht.
Die Stromzufuhr erfolgt über eine Batterie mit etwa zwei Stunden Laufzeit, die in der Tasche oder am Gürtel getragen wird. Die Kopfhalterung ist modular aufgebaut. Brillen passen nicht unter die Vision Pro, es müssen speziell angefertigte Sehstärkeeinsätze bei Apple bestellt werden.
Apple Vision Pro wird Anfang 2024 erscheinen und in der Basisversion 3.499 US-Dollar kosten. Sie wird zuerst in den USA auf den Markt kommen und danach in weitere Länder.
Apple Vision Pro ist voraussichtlich für euch geeignet, wenn …
- ihr eine technisch absolut beeindruckende VR/AR-Brille wollt,
- sehr hohe Auflösung und scharfes Passthrough benötigt,
- erste Schritte in Produktivanwendungen gehen oder damit arbeiten wollt,
- die angekündigten Entertainment-Features erleben möchtet,
- 3D-Aufnahmen (Film und Video) machen wollt und
- sehr viel Geld dafür habt.
Apple Vision Pro ist voraussichtlich weniger für euch geeignet, wenn …
- ihr eine besonders leichte, bequeme VR/AR-Brille sucht,
- primär VR-Spiele und VR-Apps nutzen möchtet,
- Passthrough- und Produktivanwendungen weniger interessant für euch sind,
- ihr keine Filme unter der Vision Pro schauen möchtet und
- einen zwingenden Grund erwartet, warum so viel Geld für eine VR/AR-Brille nötig ist.
Apple Vision Pro Test
Die VR/AR-Brille Apple Vision Pro ist noch nicht erschienen, deshalb gibt es noch keinen Test. Es gibt aber bereits einige Hands-on-Berichte zur Apple Vision Pro.
Empfehlung der Redaktion
Apple Vision Pro ist ganz klar ein beeindruckendes Stück Technik. Enthusiast:innen kommen damit wahrscheinlich voll auf ihre Kosten, vor allem, wenn sie bereits in Apples Ökosystem beheimatet sind. Für Entwickelnde und Unternehmen ist das Headset sicher eine Überlegung wert. Wer die Apple Vision Pro allerdings wann bekommen kann, steht noch in den Sternen: Apple hat seine Umsatzziele stark nach unten korrigiert und muss erst einmal Lieferprobleme rund um die Spezialdisplays beheben.
Für Benutzer:innen zu Hause ist es kaum geeignet, es sei denn, man hat sehr viel Geld für technische Spielereien übrig. Auch Apple ist noch auf der Suche nach einem zwingenden Grund, der die breite Masse in Richtung VR/AR bewegt. Eine günstigere Version der Vision Pro soll Berichten zufolge bereits geplant sein.
Valve Index
Die Valve Index ist, obwohl schon etwas in die Jahre gekommen, die beste Allround-PC-VR-Brille. Ihr LC-Display hat eine Auflösung von 1.440 × 1.600 Pixeln pro Auge und ein Sichtfeld von bis zu 130 Grad. Die Schwarzwerte sind nur mäßig, die Bildrate hingegen zwischen 80 und 144 Hz variabel.
Rasante Spiele, etwa Beat Saber, profitieren von den hohen Bildraten. Das Gewicht der VR-Brille wird gut auf den Kopf verteilt und der Anpressdruck im Gesicht verringert, was die Valve Index recht komfortabel macht. Die an der Kopfhalterung angebrachten Lautsprecher bieten eine hervorragende Audioleistung.
Das verwendete SteamVR-Tracking bietet perfekte Präzision, benötigt aber externe Basisstationen mit eigener Stromversorgung. Die Index-Controller sind sehr ergonomisch, bieten Fingertracking-Sensoren, Trigger, Buttons und einen Analog-Stick. Dank Befestigungsriemen über dem Handrücken kann man die Hand natürlich öffnen, schließen und virtuelle Dinge greifen.
Valve Index ist für euch geeignet, wenn …
- ihr präzises externes SteamVR-Tracking möchtet,
- eine Allround-PC-VR-Brille mit guter Auflösung und Sichtfeld wichtig ist,
- hervorragende VR-Controller wollt und
- eine komfortable VR-Brille benötigt.
Valve Index ist für euch weniger geeignet, wenn …
- ihr das externe Tracking zu unflexibel findet,
- Lichtreflexionen auf den Linsen für euch furchtbar nervig sind und
- euer Budget keinen vierstelligen Kaufpreis zulässt.
Valve Index Test
Unseren Valve Index Test findet ihr hinter dem Link.
Empfehlung der Redaktion
Die Valve Index ist nicht billig und benötigt einigen Installations- und Konfigurationsaufwand. Zubehör für die Valve Index findet ihr im verlinkten Artikel.
Auch wenn Valve Index weiterhin die beste Allround-PC-VR-Brille ist, ist sie ein Auslaufmodell. Das gilt übrigens auch reines PC-VR: Die Zukunft gehört VR-Brillen, die autark sind und bei Bedarf an einen PC angeschlossen werden können.
Wer Flexibilität und Kabelfreiheit wünscht, sollte auf Meta Quest 3 warten. Eine günstigere PC-VR-Alternative ist die HP Reverb G2. Wer viel Geld hat und vor allem Simulationen in VR spielen will, sollte zur Varjo Aero greifen.
Valve arbeitet offenbar an einer Nachfolge-VR-Brille. Gerüchte über einen Prototyp namens Valve Deckard sind schon länger bekannt. Weitere hochwertige VR-Spiele wie Half-Life: Alyx sind bislang Fehlanzeige. Was und ob Valve rund um VR plant, ist derzeit vollkommen offen.
Playstation VR 2
Die PSVR 2 ist als Zubehör für die Playstation 5 erschienen. Ihre 4K-HDR-OLED-Displays hinter den Fresnel-Linsen lösen mit 2.000 x 2.040 Bildpunkten pro Auge auf. Das Sichtfeld beträgt 110 Grad. Die PSVR 2 wird über ein einzelnes USB-C-Kabel mit der PS5 verbunden.
Augen-Tracking und Foveated Rendering sorgen für eine bessere Grafikleistung im Fokus. Ein sogenannter Mura-Schleier (unterschiedlich helle Pixel sorgen für einen Fliegengitter-ähnlichen Effekt) ist in manchen Bild-Situationen sichtbar und kann je nach Person unterschiedlich störend wahrgenommen werden.
Haptisches Feedback in der Stirnhalterung verbessert die Immersion. In den neuen Sense-Controllern erfassen kapazitive Sensoren, wie weit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger entfernt sind.
Die Nachverfolgung der Controller und erfolgt über optisches Inside-Out-Tracking mit vier an der VR-Brille angebrachten Kameras. Die ermöglichen auch einen monochromen Durchsicht-Modus, der per Taste oder Menü-Button aktiviert wird.
Sound kommt über zusätzliche Kopfhörer (Klinkenanschluss).
Playstation VR 2 ist für euch geeignet, wenn …
- ihr schnell und unkompliziert in VR abtauchen wollt
- um hervorragende und hochwertige VR-Spiele zu genießen,
- ein tolles Bild mit ausgezeichneter Auflösung erwartet,
- hervorragende VR-Controller möchtet und
- mit einem Kabel zur Playstation 5 klarkommt.
Playstation VR 2 ist für euch weniger geeignet, wenn …
- ihr VR nur ohne Kabel verwenden wollt,
- euch das Gesamtpaket von PS5 und PSVR 2 zu teuer ist,
- der sogenannte Mura-Schleier für euch ein Dealbreaker ist,
- und ihr zu denen gehört, die mit der Kopfhalterung Probleme haben.
Playstation VR 2 Test
Unseren Playstation VR 2 Test findet ihr hinter dem Link.
Empfehlung der Redaktion
Die Playstation VR 2 könnte auf Jahre hinaus eine hervorragende VR-Brille für die Playstation 5 sein. Konkurrenz von Xbox ist nicht zu befürchten. Ob sich Sonys VR-Brille durchsetzen kann, entscheiden allerdings die verfügbaren VR-Spiele und deren Qualität. Nach einem starken Start mit Horizon Call of the Mountain, Resident Evil 8 und Gran Turismo 7 ist wieder Funkstille eingekehrt.
Playstation VR 2 könnt ihr hier kaufen
HP Reverb G2
(auch B2B)
Die Auflösung beträgt 2.160 × 2.160 Pixel und liefert damit hervorragende Bildschärfe. Mit 114 Grad ist das Sichtfeld etwas größer als bei den Vive-Brillen. Die Bildrate beträgt 90 Hz. Das LCD-Panel bringt bessere Helligkeit mit und weist keinen Grauschleier mehr auf. Der Augenabstand kann mittels mechanischem Regler zwischen 60 und 68 mm eingestellt werden.
Das Trackingvolumen ist im Vergleich zum Vorgängermodell durch die beiden neuen seitlichen Trackingkameras besser geworden. Das Tracking selbst erreicht weiterhin nicht die Genauigkeit des Quest- oder Valve Index-Trackings und insbesondere ab Hüft- oder Bauchhöhe treten Tracking-Aussetzer auf.
Für besseren Komfort bekommt die HP Reverb G2 das bequeme Valve Index-Gesichtspolster. Ebenfalls von der Index kommen die Spatial-Sound-Ohrhörer, die etwa einen Zentimeter über den Ohren schweben und ausgezeichneten 3D-Sound ermöglichen.
Der Preis liegt mit rund 700 Euro in einem vertretbaren Rahmen, ist aber teurer wie eine Meta Quest 2 mit Link-Kabel, die ebenfalls für Simulationsspiele geeignet ist. Gleichwohl könnte das bessere Bild mit den verbesserten Komfort- und Soundoptionen ein gutes Argument für die HP Reverb G2 sein.
HP Reverb G2 ist für euch geeignet, wenn …
- ihr VR in hoher Auflösung möchte, sowohl privat als auch beruflich (und wenn für letzteres die Varjo-Brillen zu teuer sind),
- ihr eine komfortable VR-Brille sucht,
- Simulationsspiele wie den Microsoft Flight Simulator in VR spielen möchtet und
- gern VR-Filme schaut.
HP Reverb G2 ist für euch weniger geeignet, wenn …
- ihr bewegungsintensive VR-Anwendungen wie Beat Saber nutzt,
- euch eine flexible und möglichst autarke VR-Brille wichtig ist und
- dafür 700 Euro zu viel sind.
HP Reverb G2 Test
Hier findet ihr unseren HP Reverb G2 Test.
Empfehlung der Redaktion
Wer eine preislich attraktive PC-VR-Brille vorrangig für Simulationen wie Microsoft Flight Simulator sucht, kann mit der HP Reverb G2 wenig falsch machen.
Die hohe Auflösung der Displays ist für Simulations-Fans, die primär auf Bildqualität Wert legen, weiterhin ausgezeichnet. Dazu kommt verbesserter Komfort und hervorragender Sound. Für eher bewegungs- und interaktionsintensive Spiele reicht das Tracking allerdings trotz zusätzlicher Kameras nicht aus. Ob HP eine weitere VR-Brille bringt und wie lange die Reverb G2 überhaupt noch unterstützt wird, ist völlig offen. Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte für ein Nachfolge-Headset.
Wer das nötige Geld locker hat und die Bildqualität deutlich steigern möchte, greift hingegen zur Varjo Aero. Sollen auch bewegungs- und interaktionsintensive Anwendungen genutzt werden, ist Meta Quest 2 mit Link-Kabel die bessere Wahl, wir empfehlen allerdings auf Quest 3 zu warten. Alternativ und mit perfektem SteamVR-Tracking, aber höherem Preis, ist die Valve Index zu empfehlen.
HP Reverb G2 könnt ihr hier kaufen
Varjo Aero
auch B2B
Varjo Aero richtet sich in erster Linie an Spieler:innen von Simulationen, etwa dem Microsoft Flight Simulator. Zudem ist Varjo Aero für VR-Schulungen, 3D-Design sowie Vorführungen in Showrooms, Museen und VR-Arcades geeignet.
Varjo setzt auf Mini-LEDs, die von besseren Schwarzwerten und einem höheren Kontrast profitieren. Varjo Aero bietet eine Auflösung von 2.880 × 2.720 Bildpunkten pro Auge. Damit liegt sie deutlich über der Vive Pro 2. Maßgefertigte asphärische Linsen sorgen für ein besonders scharfes Bild mit einem riesigen Sweetspot. Erst an den Rändern des Sichtfelds tritt die übliche Verschwommenheit auf. God-Rays und Glare sind nicht zu sehen.
Eye-Tracking sorgt etwa für die automatische Einstellung des Augenabstands (IPD). Das Bewegungs-Tracking übernehmen externe SteamVR-Basisstationen, die ebenso wie kompatible Controller (etwa Index- oder Vive-Controller) zusätzlich erworben werden müssen.
Der Tragekomfort ist durch die clevere Halo-Kopfhalterung hervorragend. Insbesondere die justierbare Halterung am Kopf oberhalb der Stirn hilft, dass die schwere Brillen-Front auf dem Kopf lastet und nicht mehr hart ans Gesicht gepresst werden muss.
Die Varjo Aero ist für euch geeignet, wenn ihr …
- hauptsächlich Simulationen spielt,
- dabei die beste Bildschärfe haben möchtet,
- hervorragenden Tragekomfort genießen wollt und
- Geld für euch keine Rolle spielt.
Die Varjo Aero ist für euch weniger geeignet, wenn ihr …
- hauptsächlich bewegungsintensive VR-Spiele spielen wollt,
- eine integrierte Soundlösung bevorzugt,
- keine 2-3.000 Euro investieren möchtet oder
- keinen Hochleistungs-PC besitzt.
Varjo Aero Test
Hier findet ihr unseren Varjo Aero-Test. Eine Übersicht über bisherige Tests der US-Presse findet ihr ebenfalls bei uns.
Empfehlung der Redaktion
Die Zielgruppe für die Varjo Aero sehen wir im Bereich der Simulations-Spieler:innen, die auf unvergleichliche Bildschärfe Wert legen. Weiterhin kann diese VR-Brille für bestimmte Bereiche in Unternehmen interessant sein, die eine hohe grafische Darstellungsfähigkeit benötigen, etwa Design-Schulungen.
Aufgrund des hohen Preises und der nötigen zusätzlichen teuren Hardware können wir trotz der überwiegend hervorragenden VR-Brille keine Blanko-Empfehlung aussprechen. Wer sich alles ohne Bedenken leisten kann, findet hier aber eine PC-VR-Brille, die für diverse Einsatzbereiche nahezu perfekt ist.
VR-Brille Varjo Aero kaufen
Varjo Aero ist vor allem für Flug- und Rennsimulationen, VR-Schulungen, 3D-Design und Kreativität sowie Vorführungen in Showrooms, Museen und VR-Arcades gedacht.
Pico 4
Pico 4 löst mit 2.160 x 2.160 Bildpunkten pro Auge höher auf als Quest 2. Praktisch ist der Unterschied aber kaum sichtbar. Durch die neuen Pancake-Linsen gehören God-Rays oder Glare der Vergangenheit an. Die Bildklarheit zu den Rändern hin ist hervorragend und der Sweetspot schön groß. Die Farben des LC-Displays wirken aber verwaschen und vergleichsweise dunkel. Die Bildwiederholrate ist auf 72 Hz eingestellt, 90 Hz müssen in den Einstellungen aktiviert werden.
Pico 4 leidet unter einem verschmierten Bildeindruck durch Ghosting und Mura: Spiegelungen der Linsenkonstruktion zeigen helle Bildelemente doppelt an, was bei Kopfbewegungen für den verschmierten Bildeindruck sorgt. In meinem Test hatte ich zudem mit deutlichem Mura (unterschiedlich helle Pixel, sieht aus wie Fliegengitter) zu kämpfen.
Das Tracking ist sehr gut, die neuen VR-Controller werden stabil und zuverlässig nachverfolgt. Handtracking gibt es nur als experimentelle Version und die ist auch nicht sonderlich gut.
Sound ist ordentlich, Kopfhöreranschluss gibt es nicht. Streaming vom PC ist über ein USB-Kabel (es gibt kein DisplayPort-Kabel mehr) problemlos möglich. Wireless-Streaming funktionierte im Test gut.
Die Farbdurchsicht ist eine reine 2D-Kamerasicht, nicht stereoskopisch und leidet unter starken Verzerrungen.
Pico 4 ist für euch geeignet, wenn ihr …
- eine VR-Brille mit wirklich leichter Front wollt,
- euch etwas höhere Auflösung wichtig ist,
- eine verbesserte Edge-to-Edge-Clarity bevorzugt,
- farbige Videodurchsicht möchtet,
- euch die neuen VR-Controller mit den veränderten Bügeln gefallen,
- ordentliches bis gutes VR-Streaming wollt und
- der Preis entscheidend ist.
Pico 4 ist für euch weniger geeignet, wenn …
- ihr ein insgesamt klares, sauberes und ruhiges Bild ohne Spiegelungen benötigt,
- euch Mura negativ auffällt,
- Komfort für euch auch den stabilen, angenehmen Sitz des Headsets ausmacht,
- ihr Farbdurchsicht für Augmented Reality benötigt,
- euch ein großes natives Software-Angebot wichtig ist und
- ihr keine Daten nach China senden wollt.
Pico 4 Test
Hier findet ihr unseren Test zu Pico 4.
Empfehlung der Redaktion
Die Pancake-Linsen und das eingesparte Gewicht an der VR-Brillen-Front sind hervorragend. Allerdings sorgen kontrastreiche Bilder für Ghosting: Das Bild ist selten richtig klar, die Farben wirken dunkel und verwaschen. Wer sich davon und dem geringen App-Angebot nicht schrecken lässt, bekommt eine technisch teils fortschrittliche VR-Brille.
Datenschutz ist bei Pico kompliziert. Pico gehört Tiktok-Betreiber ByteDance. Tiktok ist dafür bekannt, sehr viele persönliche Daten zu sammeln und diese auch nach China zu schicken. Der autoritäre chinesische Staat hat zudem einen Sitz in der Geschäftsleitung. Es gibt allerdings derzeit keine Beweise dafür, dass persönliche Daten von Pico-Nutzenden nach China gelangen. Stattdessen bemüht sich Pico nach eigenen Angaben um eine EU-Zertifizierung ihrer Datenverarbeitung. Gleichwohl muss die Verbindung nach China mit Vorsicht betrachtet werden, da ByteDance nicht vor Beeinflussung der Nutzenden ihrer Services zurückschreckt.
Pico 4 ist auf jeden Fall ein ordentlicher Schritt voran für Pico. Allerdings müssten sie Durchhaltevermögen zeigen: Hardware, Software und App-Angebot müssen konsequent verbessert werden. Dann kann sich Pico sicherlich als langfristige Konkurrenz und echte Alternative zu Meta etablieren. Leider zeigen sich bereits Abnutzungserscheinungen, da die gesteckten Ziele wohl nicht erreicht wurden.
Pico 4 könnt ihr hier kaufen
HTC Vive XR Elite
Vive XR Elite kommt mit einer Auflösung von 1.920 x 1.920 Pixeln pro Auge und modernen Pancake-Linsen bei einer Bildwiederholrate von 90 Hz. Das Sichtfeld soll bei 110 Grad liegen, wirkt aber deutlich kleiner.
Die Farben sind in Ordnung, aber weniger kräftig als etwa bei der Quest Pro. Leider ist das Glare, also der Strahlenkranz um helle Objekte, sehr ausgeprägt und sorgt dadurch für einen nebligen Bildeindruck. Mura (unterschiedlich helle Bildpunkte auf dem Display, leicht mit Fliegengittereffekt zu verwechseln) ist ebenfalls sichtbar, was insgesamt zu einem weniger guten Bildeindruck führt. Der enge Sweetspot und die starke Unschärfe zu den Linsenrändern hin tragen ebenfalls nicht zu einem guten Bild bei.
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Interne Spiegelungen von hellen Objekten (Ghosting), etwa den weißen Laserpointern der VR-Controller, verschlechtern den Bildeindruck zusätzlich. Das Passthrough ist hingegen gut gelungen, auch wenn es kein stereoskopisches, tiefenkorrektes Bild liefert. Stattdessen bekommt ihr ein glattes, ruhiges und scharfes, allerdings auch leicht vergrößertes 2D-Bild der realen Umgebung. Ich kann damit den Smartphone-Bildschirm oder meine Uhr problemlos ablesen. Es gibt allerdings nur wenige XR-Apps, um Mixed Reality sinnvoll auszuprobieren.
Die Vive XR Elite punktet mit dem kleinen Formfaktor. Die Brillenfront wiegt nur 249 Gramm und das geringe Gewicht fällt auf. Allerdings ist der hintere Teil der VR/AR-Brille schwerer und sorgt mit 346 Gramm für ein nach hinten verschobenes Gewichtsverhältnis, was ebenfalls spürbar ist. Der Tragekomfort lässt stark zu wünschen übrig: Die Hinterkopfhalterung ist rutschig, die enge und steife Gesichtsmaske vorn unbequem. Damit die Vive XR Elite sitzt, muss sie wieder fest ans Gesicht gepresst werden, was nach etwa 30 Minuten für ein unangenehmes Druckgefühl auf der Stirn sorgt.
Das Tracking der Brille und der Focus-3-Controller funktioniert problemlos und meistens präzise. Handtracking ist nicht schlecht, aber noch keine Alternative.
Der Akku hält zwei Stunden. Der Akku kann abgenommen und durch zwei (unkomfortable) Brillenbügel ersetzt werden. Die XR Elite kann dann an ein Smartphone oder eine Powerbank als Stromquelle angeschlossen werden. Inhalte können dann aber nur durch Wi-Fi-Streaming abgespielt werden.
Vive XR Elite ist für euch geeignet, wenn ihr …
- ihr eine besonders kleine und modulare VR-Brille ausprobieren wollt,
- ein gutes Passthrough-Bild benötigt,
- einen WiFi-6-Router in direkter Nähe zu eurem Spielbereich besitzt und
- ein Miracast und HDCP 2.2-fähiges-Gerät für Smartphone- oder Laptop-Streaming besitzt.
Vive XR Elite ist für euch weniger geeignet, wenn …
- ihr ein sauberes, klares Bild ohne Glare und Spiegelungen erwartet,
- ein wirklich bequemes Headset benötigt,
- flüssiges Streaming vom PC erwartet,
- einfaches Streaming vom Smartphone wollt oder
- tiefenkorrektes Passthrough-AR möchtet.
Vive XR Elite Test
Hier findet ihr unseren Test zur Vive XR Elite.
Empfehlung der Redaktion
HTC ist es erneut nicht gelungen, eine runde, auf die Nutzung abgestimmte XR-Brille zu bauen. Zu viele Fehler, zu viele fragwürdige Designentscheidungen zeigen, dass HTC viel zu sehr im Labor entwickelt, anstatt mit der Zielgruppe. Klar ist es toll, wenn der Formfaktor immer kleiner wird. Aber wenn das auf Kosten der Nutzbarkeit geht oder den Komfort vernachlässigt, ist unterm Strich nichts gewonnen.
Wir können an dieser Stelle auf aufgrund des enormen Preises keine Empfehlung für diese XR-Brille aussprechen. Spätestens mit dem Release der Quest 3 dürfte sich das Thema für Interessenten erledigt haben (es sei denn Meta patzt) – und auch im B2B-Bereich wird man sich genau anschauen müssen, ob HTCs guter B2B-Ruf weiter das ausschlaggebende Argument sein kann.
Vive XR Elite könnt ihr hier kaufen
Alle Infos zur Vive XR Elite findet ihr im verlinkten Artikel.
HTC Vive Pro 2
auch B2B
2.448 × 2.448 Pixel pro Auge mit LC-Displays sorgen nach der Varjo Aero für eines der schärfsten aktuellen Displays und lassen damit auch HP Reverb G2 hinter sich. In der Praxis zeigen sich aber starke Glare- und Godray-Effekte sowie ein schmaler Sweetspot, die das klare Bild beeinträchtigen.
Durch das Dual-Stacked-Design der Fresnellinsen bietet die Vive Pro 2 ein Sichtfeld von 120 Grad. Das betrifft nur das horizontale Sichtfeld, das vertikale Sichtfeld wurde abgeflacht. Die Bildwiederholrate beträgt 120 Hz. Generell empfiehlt sich die Vive Pro 2 nur mit sehr starken PCs. Bei Einsatz des Wireless-Moduls ist die Bildwiederholrate auf 90 Hz beschränkt.
Volle Auflösung und Bildqualität sind zudem nur über Display Port 1.4 und Display Stream Compression (DSC) zu erreichen. Außerdem benötigt ihr für volle Auflösung mindestens eine Nvidia RTX 2060, eine AMD Radeon 5000 oder besser.
Tracking bleibt bei SteamVR und den externen Basisstationen. Die ursprünglichen Basisstationen 1.0 sind kompatibel. Auch bei den Controllern ändert HTC nichts: Die wenig handlichen, aber durch das SteamVR-Tracking sehr präzisen Vive Wands kommen zum Einsatz.
Der Augenabstand ist über einen IPD-Regler zwischen 57 und 72 Millimeter justierbar. Die Hi-Res-Audiokopfhörer leiden an Tiefenarmut und der Sound ist nur bei auf die Ohren geklappten Ohrhörern gut. Das verbaute Mikrofon ist schlicht Schrott.
Vive Pro ist für euch geeignet, wenn ihr ...
- knackscharfes Bild im Sweetspot und SteamVR-Tracking möchtet,
- ein breites Sichtfeld wichtiger ist als das vertikale,
- ihr leistungsfähige Hardware besitzt,
- die klobigen VR-Controller für euch kein Problem sind und
- der hohe Preis egal ist.
Vive Pro ist für euch weniger geeignet, wenn ihr ...
- ein überwiegend klares Bild erwartet,
- euch die Briefschlitz-Optik egal ist,
- ihr günstigere VR-Brillen bevorzugt,
- Wert auf ergonomische Controller legt,
- rein kabelgebundenes PCVR für euch nicht infrage kommt,
- Auflösung nicht das Maß aller Dinge ist und
- keine aktuelle Grafikkarte greifbar ist.
HTC Vive Pro 2 Test
Hier findet ihr unseren HTC Vive Pro 2 Test.
Empfehlung der Redaktion
Wer bereits eine Vive Pro besitzt, hat keinen Grund, umzusteigen. Die zusätzliche Auflösung und etwas größere horizontale Sichtweite auf Kosten der vertikalen Sichtweite rechtfertigen den Preis nicht, zumal die Linsenkonstruktion einfach nicht gut ist. Da die Vive Pro 2 keine wirkliche Weiterentwicklung ist, sondern nur ein Aufguss mit besseren Displays, sehen wir keine Zukunft für das Gerät.
Hier ist die teurere, aber auch deutlich bessere Varjo Aero vorzuziehen. Einsteiger brauchen diese VR-Brille nicht – da gibt es bessere und vor allem günstigere Alternativen (etwa Valve Index mit vernünftigen VR-Controllern oder Meta Quest 2 mit Link-Kabel).
Vive Pro 2 könnt ihr hier kaufen
Pimax Crystal
Die QLED-Displays mit MiniLED-Backlight bieten satte 2.880 x 2.880 Bildpunkte. Das ist sogar etwas schärfer als die Varjo Aero. Dazu kommt eine Bildwiederholrate von 120 Hertz und asphärische, austauschbare Linsen. Das Bild ist anders als bisher von Pimax gewohnt hervorragend klar und scharf, auch zu den Rändern hin. Es gibt keine Verzerrungen, keine God-Rays und nur selten etwas Glare (Strahlenkranz um helle Objekte). Ghosting, also interne Reflexionen und Mura gibt es nicht.
Erstmals verwendet Pimax Inside-Out-Tracking, nicht zuletzt, weil die Pimax Crystal auch als Standalone-Brille eingesetzt werden soll. Letzteres ist noch nicht aktiv und soll über ein Update nachgereicht werden. Das Headset-Tracking funktioniert einwandfrei, nur die wirklich billigen VR-Controller zeigen immer mal wieder Verzögerungen. Wer lieber auf SteamVR-Tracking setzt, kann sich eine sogenannte "Face-Plate" kaufen und so die SteamVR-Basistationen und Vive- oder Index-Controller verwenden.
Besonders komfortabel ist die wuchtige VR-Brille nicht. Über 1,1 Kilogramm bringt die Pimax Crystal auf die Waage und das merkt man nach einigerzeit im Nacken. Außerdem ist – wie bei den meisten VR-Brillen – wenig Zeit und Hirnschmalz in die Kopfhalterung und den Tragekomfort geflossen. Die fast ungepolsterte Platte am Hinterkopf kann nur durch ordentlichen Anpressdruck an Ort und Stelle gehalten werden. Meine Brillengläser reiben an den Linsen. Das Standard-Gesichtspolster ist zu dünn und schließt rechts und links nicht sauber ab, was Licht einlässt. Wer mehr Komfort will, muss dickere Polster zukaufen.
Für den Betrieb der Pimax Crystal benötigt ihr einen starken PC mit mindestens einer RTX-3080-Grafikkarte.
Für den Standalone-Betrieb setzt Pimax auf den Qualcomm XR2. Wie gut das funktioniert, müssen Tests zeigen, sobald das Feature freigeschaltet wird. Das Start-Line-up für Standalone-Apps der Pimax Crystal überzeugt jedenfalls nicht. Die Brille kann zudem via WLAN, ein zusätzliches WiGig-Modul oder über Displayport mit dem PC für VR-Streaming verbunden werden.
Pimax Crystal Test
Einen finalen Test haben wir bisher nicht, aber eine Preview zur Pimax Crystal.
Empfehlung der Redaktion
Pimax Crystal bietet ein tolles Bild. Aber davon abgesehen ist die VR-Brille wie alles von Pimax "Work in Progress". Wenn ihr Zeit, Lust und das Know-how habt, um euch immer wieder durch Konfigurationen und mit Bugs herumzuschlagen, dann ist die Pimax Crystal einen Blick wert.
Wir empfehlen, finale Tests abzuwarten oder zumindest so lange zu warten, bis das Gesamtpaket komplett ist.
B2B-VR-Brillen
Vive Focus 3
Vive Focus 3 bringt dieselbe Display- und Linsenkonstruktion mit wie Vive Pro 2. Die Auflösung beträgt 2.448 x 2.448 Bildpunkten pro Auge, das Sichtfeld hat etwa 120 Grad. Das vertikale Sichtfeld ist abgeflacht.
In der VR-Brille arbeitet ein XR2-Prozessor von Qualcomm. Die Bildwiederholrate liegt bei 90 Hz. Der Akku befindet sich in der Kopfhalterung am Hinterkopf und kann ausgetauscht werden. Die Nutzungsdauer beträgt etwa zwei Stunden, Aufladen dauert ungefähr eine Stunde.
Das Bild lässt wie bei der Vive Pro 2 zu wünschen übrig. Extreme Glare-Effekte sowie God-Rays lassen das Bild in kontrastreichen Szenen unruhig und verschwommen wirken. Nur im schmalen Sweetspotbereich und ohne Bewegung ist die volle Bildschärfe zu genießen. In weniger kontrastreichen Szenen fällt das nicht so sehr ins Gewicht.
Die VR-Controller und das Headset werden stabil nachverfolgt, gefühlt sogar etwas besser als bei der Quest 2. Handtracking ist integriert, überzeugt aber nicht durchgehend.
Wi-Fi-Streaming kann in puncto Bildqualität nicht mit Air Link mithalten, funktioniert aber bei ordentlicher Bildqualität einwandfrei. Streaming von VR-Spielen wie Half-Life: Alyx lief im Test flüssig. Die Kabellösung über USB-C-Kabel funktionierte im Test nicht. Der Sound aus den integrierten Lautsprechern ist okay - wer mehr will, schließt über Klinke Kopfhörer an.
Der Tragekomfort ist erstaunlich angenehm, was unter anderem an der guten Polsterung am Gesicht und am Hinterkopf liegt. Brillenträger bekommen ihr Nasenfahrrad ohne Probleme unter die VR-Brille.
Vive Focus 3 ist für euch geeignet, wenn …
- ihr ein sehr scharfes Bild im Sweetspot bevorzugt,
- euch Glare und God-Rays aus der Hölle egal sind,
- ihr ein etwas weiteres horizontales Sichtfeld gegen ein schmaleres vertikales tauschen könnt,
- ihr eine recht komfortable VR-Brille mit IPD-Regler sucht,
- exzellentes Tracking wollt,
- etwas für gutes Wi-Fi-Streaming übrig habt und
- diverse Anwendungen auch ohne Log-in in ein Konto starten möchtet.
Vive Focus 3 ist für euch weniger geeignet, wenn …
- ihr ein klares, ruhiges Bild in VR erwartet,
- God-Rays und Glare nur bis zu einem gewissen Grad ertragt,
- kein flacheres vertikales Sichtfeld wollt,
- ergonomische Controller vorzieht und
- es auch im B2B-Umfeld gewohnt seid, App-Käufe in VR abwickeln zu können
Vive Focus 3 Test
Unseren Vive Focus 3 Test findet ihr hinter dem Link.
Empfehlung der Redaktion
Während die Vive Pro 2 insgesamt einfach keinen Sinn ergibt, ist die Vive Focus 3 aufgrund ihrer Flexibilität eine Empfehlung mit den genannten Einschränkungen wert. Insbesondere für Unternehmen ist sie eine gute Wahl.
Aber: Diese Empfehlung gilt nur, wenn man die Display-Katastrophe ignoriert. Wer mit unruhigem Bild ein Problem hat und viel mit kontrastreichen Szenen arbeitet, dürfte trotz aller sonstigen Vorteile nicht mit der Focus 3 glücklich werden.
Für Privatanwender:innen ist die VR-Brille zu teuer. Mit der Vive XR Elite hat HTC eine zudem eine neue VR-Brille mit Passthrough-Feature auf den Markt gebracht, die ein besseres Bild liefert und eine Alternative sein könnte.
Vive Focus 3 könnt ihr hier kaufen
Meta Quest Pro
Das Bild der Quest Pro ist trotz minimal niedrigerer Auflösung viel besser als das der Quest 2 und von Rand zu Rand scharf und klar. Die Farben sind kräftig, das Bild hell und kontrastreich. Mura ist hier ebenfalls zu sehen, wenn man sich darauf konzentriert.
Trotz schlechter Kameraauflösung schafft das Farb-Overlay samt korrekter Tiefendarstellung eine gute Übereinstimmung zwischen Durchsicht und Realität. Dazu passende MR-Demos sind teilweise überwältigend. Verzerrungen, schlechte Auflösung und nachziehende Hände/Controller verhindern aber produktives Arbeiten am Monitor.
Die selbsttrackenden Pro-Controller sind ergonomisch und präzise. Wi-Fi-Streaming über Air Link funktioniert zuverlässig, ebenso über das Meta-Link-Kabel.
Die nicht austauschbare Kopfhalterung ist steif, die Befestigung am Hinterkopf hingegen angenehm gelöst. Problematisch ist die Stirnauflage, die das ganze Gewicht des schweren Headsets trägt und nach längerer Zeit unangenehm auf die Stirn drückt.
Meta Quest Pro ist für euch geeignet, wenn …
- ihr beruflich, etwa in der (Mixed Reality-)App-Entwicklung, damit arbeiten wollt,
- Anwendungen für Eye- und Facetracking entwickeln möchtet,
- ein hervorragendes, scharfes und sattes Bild wollt,
- präzise, selbsttrackende Controller mit toller Ergonomie benötigt,
- die bis zu diesem Punkt besten, weil besonders realistischen virtuellen Meetings abhalten möchtet,
- voll auf Mixed-Reality-Modi oder -Erfahrungen abfahrt und
- problemlos 1.200 EUR ausgeben könnt.
Meta Quest Pro ist nicht für euch geeignet, wenn …
- ihr ein besonders bequemes Headset sucht,
- eine leichte und individuell anpassbare VR-Brille, etwa durch andere Kopfhalterungen, sucht,
- höhere Auflösung als die der Quest 2 möchtet,
- perfektes, hochaufgelöstes Passthrough-AR erwartet,
- über zwei Stunden Akku-Laufzeit wollt,
- und allgemein eine ausgefeilte neue Generation von VR-Brillen erwartet.
Meta Quest Pro Test
Hier geht es zu unserem Meta Quest Pro-Test.
Empfehlung der Redaktion
Die Quest Pro hat ein wunderbar klares Bild und grandiose VR-Controller, ist aber trotzdem ganz klar ein Dev-Kit, dass für die Entwicklung von MR-Erfahrungen und Apps konzipiert ist. Es ermöglicht tolle, aber noch sehr frühe MR-Erfahrungen und ist insgesamt mit vielen Unzulänglichkeiten behaftet. Dazu gehört, dass Headstrap und Stirn-Pad nicht ausgetauscht werden können.
Das trotz Preisreduktion mit 1.200 EUR kostspielige Headset ist für Privatanwender:innen uninteressant. Im Profi-Bereich und wenn man für Mixed Reality entwickeln möchte, gibt es derzeit keine vergleichbar gute autarke VR-Brille.
Quest Pro hat keine Zukunft, das zeigen Berichte und Verschenk-Aktionen deutlich. Die Quest 3, die im Oktober 2023 kommt, macht sie schlicht überflüssig.
Meta Quest Pro könnt ihr hier kaufen
Varjo VR-3
VR-Brillen von Varjo sind für professionelle Bereiche, etwa Design, Forschung und Training, gedacht. Die extrem hohe Auflösung in der Bildmitte wird durch eine Doppel-Displaykonstruktion erreicht, bei der das Fokus-Display auf einem Bereich von 27 × 27 Grad mit 1.920 × 1.080 Bildpunkten bei einer Bildrate von 90 Hz auflöst. Währenddessen wird das periphere Sichtfeld von einem Kontext-Display mit einer Auflösung von 2.880 × 2.720 Pixeln ausgefüllt.
Das Bild ist dadurch extrem scharf und für Anwendungen geeignet, die besonders hohe Anforderungen an Details stellen.
Varjo VR-3 hat leichte Schwächen beim Übergang zwischen Fokus- und Kontextbereich. Der Fokusbereich hebt sich durch etwas geringere Helligkeit vom peripheren Bereich ab. Auch bei der Bildschärfe muss mit Verzögerungen gerechnet werden.
Varjo VR-3 nutzt das präzise SteamVR-Tracking. Die Stationen und die Controller müssen zusätzlich erworben werden.
Die Varjo VR-3 ist für euch geeignet, wenn …
- ihr sie für Designaufgaben, Forschung oder High-End-Training im Unternehmen benötigt,
- VR mit einer Auflösung über dem menschlichen Sehvermögen erleben wollt und
- Geld keine Rolle spielt.
Die Varjo VR-3 ist für euch weniger geeignet, wenn …
- ihr VR-Spiele spielen wollt,
- ein perfektes Gesamtbild durch die Linsen erwartet,
- ein ausgereiftes VR-Produkt für zu Hause möchtet und
- keine mittleren vierstelligen Summen investieren wollt.
Empfehlung der Redaktion
Für den Hausgebrauch ist diese VR-Brille nicht zu empfehlen, auch wenn man die Kohle dafür locker hat. Sie ist auf Produktivität ausgelegt und nicht auf Immersion in VR-Apps. Allerdings lohnt es sich, die Marke im Auge zu behalten, schließlich zeigt die Technik, dass schon heute extrem hohe Auflösungen möglich sind.
Für zu Hause gibt es die Varjo Aero.
Varjo VR-3 könnt ihr hier kaufen
Varjo XR-3 (Focal Edition)
Varjo XR-3 (Focal Edition) ist eine schwere, aber komfortable XR-Brille für bestimmte Einsatzbereiche, etwa Forschung, Design und High-End-Training. Dabei müssen zudem eigene Entwicklungskapazitäten für Software(-Anpassung) vorhanden sein.
Die XR-Brille besticht aufgrund der Doppeldisplay-Konstruktion durch perfekte Bildschärfe. Auf einer Fokusfläche von 27 x 27 Grad erreicht das uOLED-Display eine Pixeldichte von 70 PPD bei einer Auflösung von 1.920 x 1.920 Bildpunkten pro Auge. Das periphere Display der XR-3 (Focal Edition) bietet ein LC-Display mit immerhin noch 30 PPD bei einer Auflösung von 2.880 x 2.720 Bildpunkten pro Auge (vergleiche: Varjo Aero; PPD anderer VR-Brillen: Vive Pro 2 = 20; Valve Index = 11).
Bei richtigem Licht ist die Durchsicht nahezu perfekt. Das neue Kamerasystem der Focal Edition liefert im Nahbereich (30-80 cm) bessere Tiefenwahrnehmung und Bildschärfe. Bildschirme oder Armaturen mit kleinem Text sind absolut scharf und gut erkennbar.
Viel hängt vom Licht ab: Ist die Ausleuchtung nicht gut, beeinträchtigen Bildartefakte und teils starke ISO-Körnung das Bild. Außerdem benötigt das Bild sowohl in AR als auch VR oft einen Moment, bis es scharf gestellt hat. Kurze Unschärfen in Bewegung müsst ihr erwarten, ebenso beim Übergang zwischen Fokus-Display zu peripherem Display.
Die Varjo XR-3 ist aus Anwender:innen-Sicht benutzerunfreundlich und muss über Desktop bedient werden. Letzteres funktioniert einwandfrei. Das Ultraleap-Handtracking ist sehr gut, darüber hinaus können VR-Controller von HTC oder Valve verwendet werden. SteamVR-Basisstationen und VR-Controller müssen zusätzlich erworben werden.
Das experimentelle autarke Kameratracking ist in der Beta und auch bei guten Lichtverhältnissen stark fehleranfällig.
Varjo XR-3 (Focal Edition) ist für euch geeignet, wenn …
- ihr perfekte Bildschärfe in VR und Durchsicht(-AR) wollt,
- hohen Tragekomfort möchtet,
- perfektes SteamVR-Tracking nutzen wollt,
- spezifische Profi-Anwendungen in Simulation, Design, Forschung und Training im Sinn habt,
- mit gelegentlichen Darstellungs- und Software-Problemen umgehen könnt
- und einen Hochleistungsrechner samt viel Großgeld besitze.
Varjo XR-3 (Focal Edition) ist für euch weniger geeignet, wenn …
- ihr das Headset als Privatanwender:in benutzen wollt,
- eine autarke VR-Brille benötigt,
- keine Lust auf Kabel und umfangreiches Anschlussmanagement habt,
- keinen High-End-PC besitzt,
- komplett ausgereiftes, perfektes Bildverhalten erwartet,
- benutzerfreundliche Software möchtet und
- keine fünfstelligen Beträge für XR-Hardware plus SteamVR-Basistationen und VR-Controller ausgeben wollt.
Varjo XR-3 (Focal Edition) Test
Hier findet ihr unseren Test zur Varjo XR-3 (Focal Edition).
Empfehlung der Redaktion
Nach etwa zwei Jahren hat Varjo der XR-3 das Focal Edition-Update beschert. Es besteht "nur" aus einem sündhaft teuren Kamera-Update, dass die native stereoskopische Durchsicht auf Armlänge und teilweise darüber hinaus superscharf macht. Ein besseres Gerät für spezifische XR-Anwendungen, etwa Design, Forschung und Training, gibt es derzeit nicht.
Diese XR-Brille wird im professionellen Kontext noch lange relevant sein, es sei denn, Apple Vision Pro liefert ein vergleichbares Passthrough-Bild. Hört dazu auch die Folge 329 des MIXEDCAST, in dem wir ausführlich über die Varjo XR-3 sprechen.
Varjo XR-3 könnt ihr hier kaufen
Varjo XR-3 kaufen: Bestware
Varjo XR-3 (Focal Edition) kaufen: Kontakt (Schenker)
Pico 4 Enterprise
Pico 4 Enterprise unterscheidet sich kaum von der Pico 4 - lest dort alles über die Vor- und Nachteile des Headsets. Die Enterprise hat zusätzlich Eye- und Facetracking verbaut. Der Augenabstand wird automatisch eingestellt. Dazu komm die Business-Suite mit Synchronisation, Streaming und Kiosk-Modus sowie einen eigenen Enterprise-App-Store.
Laut Pico Interactive wird der Datenschutz für die VR-Brille besonders ernst genommen und eine offizielle Zertifizierung zur Informationssicherheit nach ISO 27001 bis Anfang 2023 angestrebt.
Pico 4 Enterprise könnt ihr hier kaufen
Fragen & Antworten zu Virtual Reality und VR-Brillen
Was ist und wie funktioniert eine VR-Brille?
- VR-Brillen werden auf den Kopf gesetzt und bestehen aus zwei Displays in einer abgeschotteten Vorrichtung, die über spezielle Linsen ein stereoskopisches, dreidimensionales Bild beim Nutzer erzeugen.
- In Verbindung mit der Nachverfolgung (Tracking) der eigenen Bewegung entsteht der Eindruck, sich in einer virtuellen Welt zu befinden anstatt – wie beim traditionellen Monitor – nur darauf zu schauen.
Mit der VR-Brille kann sich der Nutzer durch natürliche Kopfbewegung frei in der Virtual Reality (VR) umsehen. Vollwertige VR-Brillen unterstützen hier sämtliche Bewegungsrichtungen, auch als 6 Degrees of Freedom (kurz: 6DOF) bezeichnet. Das bedeutet, man kann sich mit der VR-Brille im virtuellen Raum
- vor und zurück,
- hoch und runter,
- nach links und rechts bewegen sowie
- drehen,
- neigen und
- schwenken.
VR-Brillen, die nur drei Freiheitsgrade (3DOF) unterstützen, also sich nicht in die Tiefe des Raumes neigen können, sind im Vergleich weniger immersiv. Sie vermitteln zwar das Gefühl, in einem VR-Raum zu stehen – aber man kann sich darin nicht fortbewegen. VR-Brillen für den PC oder die Konsole sowie Oculus Quest bieten heute fast immer alle sechs Freiheitsgrade. Wir empfehlen deshalb, unbedingt zu einer 6DOF-Brille zu greifen.
Mit VR-Controllern bewegen wir uns in VR durch Teleportation oder flüssige Fortbewegung, interagieren mit Gegenständen und bedienen Schaltflächen. Alles, was wir mit den Controllern tun, sehen wir direkt in der VR-Brille. VR-Brillen wie Meta Quest (2) oder Vive Focus 3 unterstützen Handtracking – die Hand wird zum VR-Controller, um etwa das Menü zu bedienen oder sogar VR-Spiele zu spielen.
Falls ihr euch für die Geschichte von Virtual Reality interessiert - von Panoramen im 18. Jahrhundert über den Virtual Boy bis zu heutigen VR-Brillen - dann lest den verlinkten Artikel.
Welche VR-Brille bietet die höchste Auflösung?
- Die Varjo-XR-Brillen liegen durch ihre besondere Doppeldisplay-Konstruktion bei der Bildschärfe vorn und kommen nahe an das menschliche Sehvermögen heran. Sie sind für Unternehmen geeignet. Ausnahme: Die Varjo Aero ist für Privatkunden gedacht und bringt 2.880 x 2.720 aufs Display.
- Im Konsumenten-Bereich liegt die Pimax Vision 8K X mit 3.840 × 2.160 Pixeln pro Auge vorn.
- Hinter den Pimax-Brillen rangiert die Vive Pro 2 mit 2.448 × 2.448 Bildpunkten pro Auge.
Der Großteil der aktuellen VR-Brillen bewegt sich in puncto Auflösung um die 1.800 x 1.900 Pixel pro Auge. Das ist scharf genug für ein gutes Bild ohne Pixelmatsch.
Für die Wahl einer VR-Brille sollte niemals nur ein Aspekt in Betracht gezogen werden, es sei denn, ihr benötigt nur diesen einen Aspekt. Sound, Controller, Tracking und Tragekomfort solltet ihr bei einer Kaufentscheidung ebenfalls berücksichtigen.
Welche VR-Brille bietet den höchsten Komfort?
- Die Varjo Aero bietet aufgrund der cleveren Halo-Kopfhalterung den größten Tragekomfort für lange VR-Sessions.
- Die Valve Index bietet ebenfalls guten Tragekomfort.
Unter den PC-VR-Brillen ist die Varjo Aero besonders komfortabel. Die obere Kopfhalterung der Varjo Aero legt das Gewicht der schweren VR-Brillen-Front auf den Kopfbereich oberhalb der Stirn und macht Anpressdruck im Gesicht unnötig.
Welche VR-Brille ist für Brillenträger geeignet?
- Brillenträger haben keine Probleme mit den Vive-Brillen, Playstation VR, Valve Index und Varjo-Brillen.
- Bei der Meta Quest (2), Quest Pro und den Pico-Brillen kann es seitlich zu Problemen kommen, da kaum Platz für die Brillenbügel vorhanden ist. Apple Vision Pro benötigt spezielle Sehstärkelinsen.
Allerdings lässt sich das Problem für Brillenträger durch Sehstärke-Linsen-Einsätze vom VR-Optiker beheben, sofern Einsätze für die jeweilige Brille möglich sind.
Welche VR-Brille kann ohne PC betrieben werden?
- Die beste autarke VR-Brille ist die Meta Quest 2.
- Sie benötigt keinen PC und kein externes Tracking, kann aber bei Bedarf mittels Meta Link-Kabel oder Air Link zu einer PC-VR-Brille werden.
Weitere autarke VR-Brillen sind die Pico 4 und die Vive XR Elite.
Welche VR-Brille ist für Sim-Racing oder Flugsimulationen geeignet?
- Die Varjo Aero bietet eine unübertroffene visuelle Schärfe, kostet aber auch viel und hat kleinere Probleme. Ähnliches gilt für Pimax Crystal.
- Etwas günstigere Alternativen sind die Vive Pro 2 oder HP Reverb G2, die ihre Stärken ebenfalls vor allem bei der Auflösung haben, darüber hinaus aber ebenfalls diverse Probleme mitbringen.
- Wer eine Playstation VR 2 besitzt, kann mit Gran Turismo 7 eine hervorragende Renn-Simulation spielen.
Die höhere Flexibilität, vor allem wenn man auch bewegungs- und interaktionsintensivere VR-Spiele spielen möchte, ist bei der Valve Index besser. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, die Index Controller und Basisstationen mit der HP Reverb G2 zu nutzen. Schaut dazu in unseren HP Reverb G2 Test. Für Konsolen ist Playstation VR 2 die einzige Option mit eingeschränktem Spiel-Portfolio.
Welche VR-Brille lohnt sich für Beat Saber?
- Definitiv Meta Quest 2.
- Beat Saber ist grafisch nicht sonderlich anspruchsvoll, sondern benötigt primär gutes Tracking und Bewegungsfreiheit.
- Beides bekommen wir mit der autarken Quest 2.
Quest Pro ist ebenfalls eine gute Option, aber auch deutlich teurer als Quest 2. Wer volle Leistung will und sich durch ein Kabel nicht stören lässt, sollte hier zur Valve Index greifen und Beat Saber mit 144 Hz Bildrate spielen (vorausgesetzt, die eigene PC-Hardware lässt das zu).
Welche VR-Brille ist die beste?
- Die beste VR-Brille als Preis-Leistungs-Paket ist die Meta Quest 2.
- Die beste Allround-PC-VR-Brille ist die Valve Index unter Berücksichtigung des Preises. Auflösung, Bildwiederholrate, Sichtfeld, Tracking, Komfort, Sound und Controller sind zusammen betrachtet den Kaufpreis wert.
- Die beste VR-Brille in puncto Bildqualität (B2C) ist die Varjo Aero – sie ist allerdings kostspielig und benötigt diverse zusätzliche Hardware sowie einen Hochleistungs-PC. Pimax Crystal hat ebenfalls herausragende Bildqualität, ist aber fehleranfälliger.
- Die beste VR-Brille in puncto Bildqualität (B2B) ist die Varjo VR-3.
Welche VR-Brille soll ich kaufen?
- Wer nicht zwangsläufig das technisch beste Gesamtpaket für PC-VR benötigt, bekommt das flexibelste Preis-Leistungs-Paket mit der Meta Quest 2.
- Sie ist autark, bietet ein gutes Bild, unterstützt Handtracking und kann bei Bedarf über ein USB-C-Kabel oder Wi-Fi-Streaming zu einer vollwertigen PC-VR-Brille werden.
Zwischen völliger Bewegungsfreiheit und hochwertigem PC-VR steht nur ein Kabel oder Air Link. Außerdem kann die Quest 2 bereits ausgezeichnetes Handtracking. Auch das App-Angebot ist ungeschlagen.
Wenn ihr spezielle Stärken einer VR-Brille bevorzugt, hilft euch unser ausführliches Vergleichstool am Anfang des Artikels bei eurer Kaufentscheidung.
Was ist eine XR-Brille?
- VR-Brillen, die über Kameras die Durchsicht auf die physische Umgebung sowie deren Anreicherung durch digitale Objekte erlauben, bezeichnet man als XR-Brillen, da sie VR und eine Form von AR (Passthrough-AR) ermöglichen.
- Das Konzept dahinter wird als Mixed Reality bezeichnet.
Die autarke Quest Pro und die PC-basierte Profi-Brille Varjo XR-3 sind XR-Brillen. Während die Quest Pro mit einer RGB-Kamera das stereoskopische und tiefenkorrekte Bild der monochromen Trackingkameras mit einem Farb-Overlay versieht, bietet die XR-3 durch zwei 12-Megapixel-RGB-Kameras perfektes stereoskopisches Bild der physischen Umgebung. Quest 2 kann ebenfalls Passthrough-AR, allerdings mangels RGB-Kamera nur in Schwarz-Weiß.
Dadurch sind AR-Erfahrungen (sogenanntes Durchsicht- oder Passthrough-AR) möglich. Eine Liste mit Mixed-Reality-Erfahrungen für Quest 2 und Quest Pro findet ihr hier.
Pico 4 und Pico 4 Enterprise haben ebenfalls eine Farbdurchsicht auf die physische Umgebung, allerdings derzeit nur in 2D und ohne korrekte Tiefendarstellung. Passthrough-AR ist dadurch nur sehr eingeschränkt möglich.
Verbessertes Mixed Reality wird für die Quest 3 erwartet und die Apple Vision Pro legt sogar den Fokus voll darauf.
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