VR-Brillen 2023: Vergleich & Kaufberatung - Das müsst ihr wissen

18.12.2022
- komplette Überarbeitung
- Pico 4 & Pico 4 Enterprise hinzugefügt
- Quest Pro hinzugefügt
- Varjo XR-3 (Focal Edition) hinzugefügt
- Pimax Crystal hinzugefügt
- Pimax 5K Plus entfernt
- Vive Cosmos entfernt
- Vive Pro Eye entfernt
- Star VR One entfernt
Welche VR-Brille lohnt sich für mich und wie unterscheiden sich die einzelnen VR-Brillen? Welche VR-Brille soll ich kaufen? Unser ausführlicher Vergleich beantwortet wir alle Fragen.
In diesem Artikel erfahrt ihr
- welche aktuellen VR-Brillen es gibt,
- wie sich die VR-Brillen voneinander unterscheiden,
- welche VR-Brille für euch geeignet ist,
- wo ihr sie kaufen könnt und
- was ihr grundlegend über VR und VR-Brillen wissen solltet.
Wer sich mit Virtual Reality beschäftigt und nach VR-Brillen sucht, hat oft Schwierigkeiten, aus den konkurrierenden Headsets das am besten geeignete herauszusuchen. Einige Hersteller bieten ein verwirrendes Line-up, bei anderen VR-Brillen ist nicht sicher, wie lange sie noch unterstützt werden und alle haben teils signifikante Unterschiede.
Wir haben die perfekte Kaufberatung für euch: Unser Vergleichstool bietet euch einen schnellen Überblick aktueller VR-Brillen im Jahr 2023. Danach haben wir Vor- und Nachteile der einzelnen VR-Headsets ausführlich aufbereitet und geben Empfehlungen ab. Außerdem beantworten wir häufig gestellte Fragen zu Virtual Reality. Systemanforderungen für PC-VR findet ihr hinter dem Link oder im Vergleichstool bei der jeweiligen VR-Brille.
Hinweis: Wir nehmen in der Regel nur VR-Brillen auf, die es offiziell jetzt oder in Kürze ohne zusätzliche Hürden zu kaufen gibt. Das beinhaltet auch VR-Brillen, die für Unternehmen gedacht sind.
Inhalt
Beste VR-Brillen 2023: Vergleichstool
Hinweis zur Nutzung: Im Suchfeld könnt ihr nach einzelnen VR-Brillen suchen. Wollt ihr zwei oder drei Brillen vergleichen, gebt die Suchwörter getrennt durch ein + ein. Beispiel: Quest 2+ Pico 4. Das Dropdown-Menü „Filter“ lässt euch einzelne Features vergleichen. Ein Klick auf eine Zeile öffnet alle verfügbaren Daten zu einer VR-Brille.
VR-Brillen & XR-Brillen: Infos in aller Kürze
- VR-Brillen erzeugen über spezielle Linsen ein stereoskopisches 3D-Bild beim Nutzer, wodurch der Eindruck entsteht, in der virtuellen Welt zu sein.
- Innerhalb einer VR-Welt und mit einer VR-Brille samt VR-Controllern kann man sich frei umschauen, bewegen und interagieren (siehe 6DOF)
- XR-Brillen sind VR-Brillen, die über Kameras die reale Welt anzeigen und diese mit digitalen Inhalten anreichern können. Der Fachbegriff dazu lautet Durchsicht-AR bzw. Passthrough-AR, das Gesamtkonzept wird Mixed Reality genannt. Die günstigste XR-Brille ist derzeit die Quest Pro.
- Die VR- und XR-Brillen mit der derzeit höchsten Auflösung kommen von Varjo. Im Fokusdisplay von Varjo VR-3 und Varjo XR-3 (Focal Edition) wird die Auflösung des menschlichen Auges mit 70 PPD sogar übertroffen. Die beiden Headsets sind für Profi-Anwendungen gedacht.
- Sim-Racer oder Flugsim-Spieler greifen am besten zur Varjo Aero.
- Die komfortabelsten VR-Brillen sind die von Varjo, etwa Varjo Aero.
- Brillenträger haben keine Probleme mit allen Vive-Brillen, PSVR, Valve Index und Varjo Aero. Quest- und Pico-Brillen sind etwas eng, funktionieren aber auch. Es gibt Korrekturlinseneinsätze für VR-Brillen.
- Die beste VR-Brille für generelle PC-gestützte Virtual Reality ist nach wie vor die Valve Index.
- Die insgesamt beste VR-Brille ist derzeit die Meta Quest 2. Sie benötigt keinen PC, kann aber an einen angeschlossen werden.
Beste VR-Brillen 2023: Infos & Empfehlungen
Hinweis: Die VR-Brillen sind nach Relevanz (darunter zählt auch der Preis, hauptsächlich im B2B-Bereich) geordnet.
B2C-VR-Brillen
Meta Quest 2
Am 13.10.2020 erschien die Quest 2 als Nachfolgemodell der Oculus Quest. Es handelt sich dabei um eine autarke VR-Brille von Meta, die nicht auf Kabel angewiesen ist. Sie bietet mit 1.832 × 1.920 Pixeln ein scharfes Bild mit deutlich verringertem Fliegengittereffekt. Allerdings sorgt der Wechsel von OLED-Panel zu LC-Display für schlechte Schwarzwerte.
Die integrierte Hardware für Rechenleistung und Grafik besteht aus einem Snapdragon XR2, was bessere Grafik und Performance gegenüber dem Vorgängermodell ermöglicht.


Bild: MIXED
Quest 2 unterstützt mittlerweile bis zu 120 Hz Bildwiederholrate, allerdings in Abhängigkeit zur jeweiligen Anwendung. Sichtfeld (etwa 95 Grad) und Sweetspot, also der scharf erscheinende, mittlere Fokusbereich der Linsen, haben sich im Vergleich zur Quest 1 nicht verändert. Der eigene Augenabstand kann in drei Stufen (58, 63 und 68 mm) eingestellt werden.
Das Tracking ist weiterhin hervorragend. Es kann zu Trackingaussetzern kommen, etwa wenn die Sonne direkt ins Zimmer scheint oder wenn es zu dunkel wird. Der Spielbereich wird aus der VR-Brille heraus konfiguriert und kann theoretisch die komplette Wohnung umfassen. Bei künftigen Nutzungen merkt sich die Quest 2 den angegebenen Spielbereich.
Mit einem Meta-Link-Kabel können VR-Anwendungen, die einen PC benötigen, auf die Quest 2 gestreamt werden. Das macht sie zu einer vollwertigen PC-VR-Brille mit entsprechend hochwertigerer Grafik.
Über Air Link kann bei Verwendung eines passenden Routers oder Access Points ohne Kabel vom PC gestreamt werden. Das funktioniert mit guter Bildqualität bei erstaunlich niedriger Latenz.
Die Quest 2 unterstützt Handtracking: Menüs und Apps oder Spiele, die darauf ausgelegt sind, steuern Nutzer mit den eigenen Händen statt mit Controllern. Leider hat Meta keine neuen Trackingkameras für die Quest 2 verwendet, allerdings ist durch Software-Updates das Handtracking mittlerweile bei Version 2.0 angekommen und deutlich besser geworden.
Der integrierte Sound ist schlechter als bei der Quest 1, reicht aber für Personen aus, die gern ein offenes Ohr für die Umgebung haben und sich nicht sonderlich um Klangqualität kümmern. Alle anderen sollten gute Kopfhörer verwenden.
Der Tragekomfort der Quest 2 mit dem Standard-Strap ist schlecht. Der kann und sollte direkt ersetzt werden, etwa mit dem Elite-Strap. Trotzdem bleibt die Quest 2 mit 516 g Gewicht schwer und drückt bei längeren VR-Sessions auf Stirn und Wangenknochen.
Mit Release der Oculus Quest 2 trat die bisherige Firma Oculus endgültig als Hersteller ab und verblieb nur noch als Markenname. Facebook übernahm offiziell die volle Regie. Das bedeutete für die Quest 2 der Zwang zum Facebook-Account. Seit Ende 2022 gibt es diesen Zwang nicht mehr und es wird nur noch ein Meta-Account benötigt.
Vor- und Nachteile
+ gute Auflösung
+ IPD-Regler
+ hervorragendes Inside-Out-Tracking
+ kabelloses VR
+ optionales Link-Kabel für PC-VR-Streaming und darüber Zugriff auf viele exklusive VR-Spiele
+ Air Link (Wireless Streaming vom PC)
+ Handtracking 2.0
+ verbesserter Komfort, aber nur mit Elite Strap
+ guter Preis
+ Bildrate auf bis zu 120Hz einstellbar, wenn die jeweilige Anwendung das unterstützt
+/- mäßiger Sound
+/- persönliche Daten werden gesammelt und etwa für Werbezwecke verwendet
- schlechte Schwarzwerte
- keine Einstellung des Linsenabstands zu den Augen
Meta Quest 2 ist für mich geeignet, wenn …
- ich die derzeit insgesamt beste Standalone-VR-Brille mit scharfem Bild möchte,
- völlig freie VR mit ausgezeichnetem Inside-Out-Tracking haben will,
- mir Flexibilität bei VR besonders wichtig ist,
- Handtracking für mich interessant ist,
- mit Air Link oder einem optionalen Kabel PC-VR-Apps nutzen möchte,
- auf ein ausgezeichnetes Preis-Leistung-Verhältnis Wert lege und
- nach Kauf des Elite-Straps die bisher komfortabelste Quest-Brille bekommen will.
Meta Quest 2 ist für mich weniger geeignet, wenn …
- mir Inside-Out-Tracking nicht präzise genug ist,
- mich schlechte Schwarzwerte stören,
- eine reine PC-VR-Brille gesucht wird,
- mich die kurze Batterielaufzeit von rund 2 Stunden nervt und
- Zusatzkosten für besseren Tragekomfort und längere Laufzeit kein Thema sind.
Test der Meta Quest 2 & Empfehlung der Redaktion
Hier geht es zu unserem Meta Quest 2-Test.
Mit der Quest 2 bekommt ihr die als Komplettpaket betrachtet konkurrenzlos beste VR-Brille. Zusätzliche Kosten für besseren Komfort durch gutes Zubehör müssen einkalkuliert werden. Ferner sollte jedem klar sein, dass Meta auch nach Aufhebung der Facebook-Accountpflicht weiterhin persönliche Daten sammelt und zur Monetarisierung einsetzt, etwa durch Werbung von Drittparteien. Der Grund, warum das für uns kein reiner Negativpunkt ist, liegt darin, dass Meta hier nichts anderes tut, als etwa Google und Apple auch: persönliche Daten werden verwendet, um etwa personalisierte Werbung auszuspielen.
Eine direkte Alternative ist die Pico 4.
Wer keinen Wert auf mobiles VR sowie hohe Flexibilität legt, beim Preis nicht so genau hinschaut und auch nicht auf die exklusiven Spiele des Meta-Ökosystems zugreifen will, kann als sich die Valve Index oder HP Reverb 2 genauer ansehen.
Zubehör
Das beste Zubehör für Meta Quest 2 findet ihr in unserer Übersicht. Darunter befinden sich die offiziellen Elite-Straps sowie Sehstärke-Linsen-Einsätze vom VR-Optiker für Brillenträger.
Einschätzung
Die Quest 2 wird seit Release regelmäßig mit Updates und neuen Features versehen. Die Quest 3 wird erst gegen Ende 2023 erscheinen. Bis dahin und für eine Weile darüber hinaus wird die Quest 2 relevant bleiben und ist daher weiterhin eine gute Investition.
Meta Quest 2 könnt ihr hier kaufen
Alle Informationen zur Meta Quest 2 findet ihr in im verlinkten Test.
Valve Index
Die Valve Index ist, obwohl schon etwas in die Jahre gekommen, weiterhin die beste Allround-PC-VR-Brille auf dem Markt. Sie hat ein LC-Display mit 1.440 × 1.600 Pixeln pro Auge und ein Blickfeld von bis zu 130 Grad.
Dazu kommt eine variable Bildrate von 80 bis 144 Hz, die ohne Neustart einer App im SteamVR-Menü gewechselt werden kann. Rasante Spiele wie etwa Beat Saber profitieren von den überdurchschnittlich hohen Bildraten. Auch der Komfort ist sehr gut, das Gewicht der VR-Brille wird auf den Kopf verteilt und der Anpressdruck im Gesicht so verringert.
Das SteamVR-Tracking ist so präzise wie keine andere aktuelle Tracking-Technologie. Allerdings benötigt es externe Basisstationen mit eigener Stromversorgung, was den Installationsaufwand erhöht.


Bild: Valve
Die Index-Controller sind ergonomischer als andere VR-Controller, bieten Fingertracking-Sensoren, Trigger, Buttons und einen Analog-Stick. Dank der Befestigungsriemen über den Handrücken kann man die Hand natürlich öffnen, schließen und virtuelle Dinge greifen.
Auch der Sound überzeugt: Die an der Kopfhalterung angebrachten Lautsprecher bieten eine hervorragende Audioleistung.
Nachteile sind der recht hohe Preis, das externe und unflexible Tracking sowie die durchschnittlichen Schwarzwerte der LC-Displays. Außerdem stören Lichtreflexionen auf den Fresnel-Linsen. Wer zudem Meta-exklusive VR-Spiele spielen möchte, kann das nur über Revive VR tun.
Vor- und Nachteile
+ scharfes Display
+ Bildrate manuell einstellbar bis zu 144 Hz
+ Sichtfeld von bis zu 130 Grad
+ IPD-Regler
+ Linsenabstand zu den Augen einstellbar
+ ergonomische Controller mit Fingertracking
+ sehr guter Sound
+ komfortable VR-Brille
- schwächere Kontraste und Schwarzwerte im Vergleich zu OLED-Brillen
- teuer
Valve Index ist für mich geeignet, wenn …
- ich präzises externes SteamVR-Tracking möchte,
- mir eine Allround-PC-VR-Brille mit guter Auflösung und Sichtfeld wichtig ist,
- ich hervorragende VR-Controller möchte und
- eine komfortable VR-Brille benötige.
Valve Index ist für mich weniger geeignet, wenn …
- mir externes Tracking zu unflexibel ist,
- Lichtreflexionen für mich furchtbar nervig sind und
- mein Budget keinen vierstelligen Kaufpreis zulässt.
Test der Valve Index & Empfehlung der Redaktion
Hier findet ihr unseren Valve Index Test.
Die Valve Index ist auch nach mehreren Jahren die beste Allround-PC-VR-Brille, allerdings weiterhin zu einem Preis, der sich gewaschen hat. Wer gern unterschiedliche VR-Apps nutzt und raumfüllende VR nutzt, ist damit gut beraten.
Wer mehr Flexibilität und Kabelfreiheit wünscht, sollte sich Meta Quest 2 anschauen. Eine günstigere PC-VR-Brille ist die HP Reverb G2. Wer viel Geld hat und vor allem Simulationen in VR spielen will, sollte zur Varjo Aero greifen.
Zubehör
Zubehör für die Valve Index findet ihr im verlinkten Artikel.
Einschätzung
Ob Valve überhaupt einen Nachfolger bringen wird, ist völlig unklar. Immerhin gibt es Gerüchte über eine autarke VR-Brille mit dem Codenamen Deckard.
Weitere hochwertige VR-Spiele wie Half-Life: Alyx sind bislang Fehlanzeige. Meta-exklusive Spiele können nur über Revive-Hack gespielt werden.
Als Hardware-Hersteller hat Valve mit SteamVR-Tracking ein Quasi-Monopol. Hersteller wie HTC und Varjo setzen auf diese Technik für ihre eigenen VR-Brillen.
Was und ob Valve rund um VR plant, ist derzeit vollkommen offen. Fakt ist: Die Index wird älter und insbesondere die Displaytechnik besser. Trotzdem bleibt sie vorerst die beste Allround-PC-VR-Brille.
Playstation VR 2
Die PSVR 2 wird als Zubehör für die Playstation 5 erscheinen. Die 4K-HDR-OLED-Displays der Playstation VR 2 lösen mit 2.000 x 2.040 Bildpunkten pro Auge auf. Wahrscheinlich werden Fresnel-Linsen verwendet und das Sichtfeld wird 110 Grad betragen. Die PSVR 2 wird über ein einzelnes USB-C-Kabel mit der PS5 verbunden.
Eye-Tracking und Foveated Rendering sollen für mehr Leistung sowie soziale Interaktion (etwa durch Augenkontakt) sorgen.


Bild: Sony
Haptisches Feedback im oder am Brillengehäuse soll die Immersion verbessern und das Risiko von Motion Sickness reduzieren. In den neuen Sense-Controllern erfassen kapazitive Sensoren, wie weit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger entfernt sind.
Die Nachverfolgung der Controller und erfolgt über optisches Inside-Out-Tracking mit vier an der VR-Brille angebrachten Kameras. Die ermöglichen auch einen Durchsicht-Modus, der per Taste oder Menü-Button aktiviert wird.
Für den Sound müssen Spielende auf zusätzliche Kopfhörer (Klinkenanschluss) zurückgreifen, eine integrierte Lösung gibt es nicht.
Die Playstation VR 2 wird am 23.02.2023 auf den Markt kommen und in der einfachen Ausführung mit Sense-Controllern und Stereo-Kopfhörern 599,99 Euro kosten. Ausführliche Informationen findet in unserem Playstation VR 2 Info-Guide.
Voraussichtliche Vor- und Nachteile
+ sehr gute Auflösung
+ sehr gute Kontraste und Schwarzwerte dank OLED-Display
+ IPD-Anpassung
+ Linsenabstand zu den Augen einstellbar
+ benötigt nur eine Playstation 5 statt eines schnellen PCs
+ Zugriff auf Playstation-exklusive VR-Spiele
+ sehr komfortabel
- keine integrierte Audiolösung
- Kabel
- verhältnismäßig teuer
Playstation VR 2 ist voraussichtlich für mich geeignet, wenn …
- ich eine VR-Brille für Konsole und exklusive VR-Spiele will,
- eine vergleichsweise hohe Auflösung möchte und
- mir der Komfort einer VR-Brille wichtig ist.
Playstation VR 2 ist voraussichtlich für mich weniger geeignet, wenn …
- ich gern ohne Kabel VR genießen möchte und
- mit einer günstigen VR-Brille gerechnet habe.
Test der Playstation VR 2 & Empfehlung der Redaktion
Es gibt noch keine Tests zur Playstation VR 2, da die VR-Brille noch nicht erschienen ist.
Zubehör
Bislang ist noch nichts über mögliches Zubehör bekannt.
Einschätzung
Die Playstation VR 2 wird wahrscheinlich auf Jahre hinaus eine hervorragende VR-Brille für die Playstation 5 werden - darauf deuten die bislang verfügbaren Informationen hin. Konkurrenz von Xbox ist nicht zu befürchten, womit die PSVR 2 auf dem Konsolenmarkt konkurrenzlos ist. Ob sich Sonys VR-Brille durchsetzen und stark verkaufen kann, werden allerdings die verfügbaren VR-Spiele und deren Qualität entscheiden.
Playstation VR 2 könnt ihr hier kaufen
noch nicht erschienen
HP Reverb G2
(auch B2B)
In Zusammenarbeit mit Valve und Microsoft entstand diese Weiterentwicklung der HP Reverb. Die Auflösung beträgt scharfe 2.160 × 2.160 Pixel und liefert damit eines der besten Bilder, das ohne sonstige Qualitätseinbußen (etwa verzerrte Bildränder bei Pimax) für VR zu bekommen ist. Mit 114 Grad ist das Sichtfeld etwas größer als den Vive-Brillen. Die Bildrate beträgt 90 Hz.
Neu ist das LCD-Panel, das eine bessere Helligkeit mitbringt und keinen Grauschleier mehr aufweist. Zusätzlich lässt sich jetzt der Augenabstand mittels mechanischem Regler zwischen 60 und 68 mm einstellen.


Bild: MIXED
Das Tracking ist im Vergleich mit dem Vorgängermodell mit den beiden neuen, zusätzlichen seitlichen Trackingkameras der Reverb G2 besser geworden. Das liegt aber weniger an der Genauigkeit, sondern eher am größeren Tracking-Volumen. Das Tracking erreicht weiterhin nicht die Genauigkeit des Quest- oder Valve Index-Trackings und insbesondere ab Hüft- oder Bauchhöhe treten Tracking-Aussetzer auf.
Für besseren Komfort bekommt die HP Reverb G2 das bequeme Valve Index-Gesichtspolster. Ebenfalls von der Index kommen die Spatial-Sound-Ohrhörer, die etwa einen Zentimeter über den Ohren schweben und ausgezeichneten 3D-Sound ermöglichen.
Der Preis liegt mit rund 700 Euro in einem vertretbaren Rahmen, ist aber teurer wie eine Meta Quest 2 mit Link-Kabel, die ebenfalls für Simulationsspiele geeignet ist. Gleichwohl könnte das deutlich bessere Bild mit den verbesserten Komfort- und Soundoptionen ein gutes Argument für die HP Reverb G2 sein.
Vor- und Nachteile
+ aktuell schärfstes und bestes Display
+ kein wahrnehmbarer Fliegengittereffekt
+ gute Bildrate
+ ordentlicher Schwarzwert
+ IPD-Regler
+ hervorragender Sound
+ guter Gesamtkomfort
+/- starke Grafikkarte nötig
+/- vertretbarer Preis
- suboptimales Controller-Tracking
HP Reverb G2 ist für mich geeignet, wenn …
- ich VR in hoher Auflösung möchte, sowohl privat als auch beruflich (und wenn für letzteres die Varjo-Brillen zu teuer sind),
- ich eine komfortable VR-Brille suche,
- Simulationsspiele wie den Microsoft Flight Simulator in VR spielen möchte und
- gern VR-Filme schaue.
HP Reverb G2 ist für mich weniger geeignet, wenn …
- ich bewegungsintensive VR-Anwendungen wie Beat Saber nutze,
- mir eine flexible und möglichst autarke VR-Brille wichtig ist und
- mir 700 Euro zu viel sind.
Test der HP Reverb G2 & Empfehlung der Redaktion
Hier findet ihr unseren HP Reverb G2 Test.
Wer eine preislich attraktive PC-VR-Brille vorrangig für Simulationen wie Microsoft Flight Simulator sucht, kann mit der HP Reverb G2 kaum etwas falsch machen.
Wer das nötige Geld locker hat und die Bildqualität deutlich steigern möchte, greift hingegen zur Varjo Aero. Sollen auch bewegungs- und interaktionsintensive Anwendungen genutzt werden, ist Meta Quest 2 mit Link-Kabel die bessere Wahl. Alternativ und mit perfektem SteamVR-Tracking, aber höherem Preis, ist die Valve Index zu empfehlen.
Zubehör
Für Brillenträger gibt es Sehstärke-Linsen-Einsätze vom VR-Optiker für die HP Reverb G2.
Einschätzung
Die hohe Auflösung der Displays ist für Simulations-Fans, die primär auf Bildqualität Wert legen, weiterhin ausgezeichnet. Dazu kommt verbesserter Komfort und hervorragender Sound. Für eher bewegungs- und interaktionsintensive Spiele reicht das Tracking allerdings trotz zusätzlicher Kameras nicht aus.
Es ist völlig offen, ob HP noch eine weitere VR-Brille bringen wird.
HP Reverb G2 könnt ihr hier kaufen
Varjo Aero
auch B2B
Die Varjo Aero ist Varjos erste VR-Brille, die den Endverbrauchermarkt bedient. Die neue PC-VR-Brille richtet sich an VR-Enthusiasten und hier insbesondere an Spieler von Simulationen wie etwa den Microsoft Flight Simulator. Zudem ist Varjo Aero für VR-Schulungen, 3D-Design und Kreativität sowie Vorführungen in Showrooms, Museen und VR-Arcades geeignet.
Varjo setzt auf Mini-LEDs, die von besseren Schwarzwerten und einem höheren Kontrast profitieren. Allerdings kann diese Technik nicht mit OLED-Displays mithalten.
Varjo Aero bietet eine Auflösung von 2.880 × 2.720 Bildpunkten pro Auge. Damit liegt sie deutlich über der Vive Pro 2. Maßgefertigte asphärische Linsen sorgen für ein besonders scharfes Bild mit einem riesigen Sweetspot. Erst an den Rändern des Sichtfelds tritt die übliche Verschwommenheit auf. God-Rays und Glare sind nicht zu sehen.


Bild: MIXED
Eye-Tracking ist ebenfalls Bestandteil der Varjo Aero und sorgt etwa für automatische Einstellung des Augenabstands (IPD). Das Tracking übernehmen externe SteamVR-Basisstationen, die ebenso wie kompatible Controller (etwa Index- oder Vive-Controller) zusätzlich erworben werden müssen.
Der Tragekomfort ist durch die clevere Halo-Kopfhalterung hervorragend. Insbesondere die justierbare Halterung am Kopf oberhalb der Stirn hilft, dass die schwere Brillen-Front auf dem Kopf lastet und nicht mehr hart ans Gesicht gepresst werden muss. So sind stundenlange VR-Sessions deutlich bequemer möglich.
Vor- und Nachteile
+ schärfstes Bild aller B2C-VR-Brillen
+ riesiger Sweetspot
+ gutes Sichtfeld
+ integriertes Eye-Tracking
+ automatische IPD-Einstellung
+ SteamVR-Tracking
+ einwandfreie Verarbeitung
+ sehr komfortabel
+ Datenschutz
+/- benötigt einen sehr starken PC
- Farbverfälschungen und optische Verzerrungen an den Sichtfeldrändern
- mäßige Schwarzwerte
- Kopfhörer nötig, keine Lautsprecher vorhanden
- benutzerunfreundliche Einstellungen, nur über Desktop-App
- teuer
Die Varjo Aero ist für mich geeignet, wenn …
- ich hauptsächlich Simulationen spiele,
- dabei die beste Bildschärfe haben möchte,
- hervorragenden Tragekomfort genießen will und
- Geld keine Rolle spielt.
Die Varjo Aero ist für mich weniger geeignet, wenn …
- ich hauptsächlich bewegungsintensive VR-Spiele spielen will,
- eine integrierte Soundlösung bevorzuge,
- keine 2-3.000 Euro investieren möchte oder
- keinen Hochleistungs-PC besitze.
Test der Varjo Aero & Empfehlung der Redaktion
Hier findet ihr unseren Varjo Aero-Test. Eine Übersicht über bisherige Tests der US-Presse findet ihr ebenfalls bei uns.
Die Zielgruppe für die Varjo Aero sehen wir im Bereich der Simulations-Spieler, die auf unvergleichliche Bildschärfe Wert legen. Weiterhin kann diese VR-Brille für bestimmte Bereiche in Unternehmen interessant sein, die eine hohe grafische Darstellungsfähigkeit benötigen, etwa Design-Schulungen.
Aufgrund des hohen Preises und der nötigen zusätzlichen teuren Hardware können wir trotz der überwiegend hervorragenden VR-Brille keine Blanko-Empfehlung aussprechen. Wer sich alles ohne Bedenken leisten kann, findet hier aber eine PC-VR-Brille, die in vielerlei Hinsicht nahezu perfekt ist.
VR-Brille Varjo Aero kaufen
Varjo Aero ist vor allem für Flug- und Rennsimulationen, VR-Schulungen, 3D-Design und Kreativität sowie Vorführungen in Showrooms, Museen und VR-Arcades gedacht.
Pico 4
Pico 4 löst mit 2.160 x 2.160 Bildpunkten pro Auge höher auf als Pico Neo 3 Link und Quest 2. Praktisch ist der Unterschied aber kaum sichtbar. Durch die neuen Pancake-Linsen gehören God-Rays oder Glare der Vergangenheit an. Die Bildklarheit zu den Rändern hin ist hervorragend und der Sweetspot schön groß. Die Farben des LC-Displays wirken aber verwaschen und insgesamt dunkler. Die Bildwiederholrate ist auf 72 Hz eingestellt, 90 Hz müssen in den Einstellungen aktiviert werden.
Die Pico 4 leidet unter Fertigungsproblemen der Displaykonstruktion. Das führt zu einem verschmierten Bildeindruck durch Ghosting: Spiegelungen der Linsenkonstruktion zeigen helle Bildelemente doppelt an, was bei Kopfbewegungen für den verschmierten Bildeindruck sorgt. In meinem Test hatte ich zudem mit deutlichem, unregelmäßigem Fliegengitter zu kämpfen.


Bild: MIXED
Das Tracking ist über jeden Zweifel erhaben, die neuen VR-Controller werden stabil und zuverlässig nachverfolgt. Handtracking gibt es derzeit nur als experimentelle Version und die ist auch nicht sonderlich gut.
Sound ist ordentlich, Kopfhöreranschluss gibt es nicht. Auch den sonst üblichen DisplayPort-Anschluss hat Pico diesmal weggelassen. Streaming vom PC ist über ein USB-Kabel problemlos möglich. Wireless-Streaming funktionierte im Test zudem erstaunlich gut.
Die Farbdurchsicht ist eine reine 2D-Kamerasicht und deshalb nicht stereoskopisch und leidet unter starken Verzerrungen. Vollwertiges Passthrough-AR wird damit so schnell nicht möglich sein, zur Orientierung reicht es aber - auch wenn empfindliche Menschen hier schnell Unwohlsein verspüren dürften.
Vor- und Nachteile
+ ausgezeichnete Auflösung und allgemeine Bildklarheit
+ IPD-Regler
+ einwandfreies Inside-Out-Tracking
+ kabelloses VR
+ guter Sound
+ schnelle und einfache Einrichtung und Bedienung
+ leichte VR-Brille mit tollem Formfaktor
+ sehr gutes VR-Tracking
+ gutes VR-Streaming via USB-Kabel
+ ordentliches Wireless-Streaming
+ attraktiver Preis
+/- mäßige Schwarzwerte
+/- Datenschutz (siehe Empfehlung)
- keine Einstellung des Linsenabstands zu den Augen
- Ghosting
- mäßige Helligkeit und verwaschene Farben
- unkomfortabler Headstrap, der nicht ausgetauscht werden kann
Pico 4 ist für euch geeignet, wenn …
- ihr eine VR-Brille mit wirklich leichter Front wollt,
- euch etwas höhere Auflösung und Sichtfeld wichtig sind,
- ihr eine verbesserte Edge-to-Edge-Clarity bevorzugt,
- ihr farbige Videodurchsicht möchtet,
- euch die neuen VR-Controller mit den veränderten Bügeln gefallen,
- ihr ordentliches bis gutes VR-Streaming wollt,
- der Preis entscheidend ist.
Pico 4 ist für euch weniger geeignet, wenn …
- ihr ein insgesamt klares, sauberes und ruhiges Bild ohne Spiegelungen benötigt,
- euch unregelmäßiges Fliegengitter negativ auffällt,
- Komfort für euch auch den stabilen, angenehmen Sitz des Headsets ausmacht,
- ihr Farbdurchsicht für Augmented Reality benötigt,
- euch ein großes natives Software-Angebot wichtig ist und
- ihr keine Daten nach China senden wollt.
Test der Pico Neo 3 Pro / Link & Empfehlung der Redaktion
Hier findet ihr unseren Test zu Pico 4.
Hardware-Enthusiasten feiern die Pancake-Linsen und das eingesparte Gewicht an der VR-Brillen-Front. Allerdings sorgen kontrastreiche Stellen für Ghosting auf den Linsen: Das Bild ist selten klar und ruhig und die Farben wirken dunkel und verwaschen. Wer sich davon und dem noch recht geringen App-Angebot nicht schrecken lässt, bekommt eine technisch teilweise fortschrittliche VR-Brille. Insgesamt gibt es aber noch zu viele Ecken und Kanten, die nicht alle durch Software-Updates gefixt werden können. Quest 2 hat hier insgesamt noch die Nase vorn.
Datenschutz ist bei Pico eine komplizierte Sache. Pico gehört Tiktok-Betreiber ByteDance. Tiktok ist dafür bekannt, sehr viele persönliche Daten zu sammeln und diese auch nach China zu schicken. Der autoritäre chinesische Staat hat zudem einen Sitz in der Geschäftsleitung. Es gibt derzeit keine Beweise dafür, dass persönliche Daten von Pico-Nutzenden nach China gelangen. Stattdessen bemüht sich Pico nach eigenen Angaben um eine EU-Zertifizierung ihrer Datenverarbeitung. Gleichwohl muss die Verbindung nach China mit Vorsicht betrachtet werden, da ByteDance nicht vor Beeinflussung der Nutzenden ihrer Services zurückschreckt.
Einschätzung
Pico 4 ist auf jeden Fall ein ordentlicher Schritt voran für Pico. Allerdings müssen sie jetzt Durchhaltevermögen zeigen: Hardware, Software und App-Angebot müssen konsequent verbessert werden. Dann kann sich Pico sicherlich als langfristige Konkurrenz und echte Alternative zu Meta etablieren. Noch sind sie das nicht uneingeschränkt und die gesteckten Ziele wurden wohl nicht erreicht - es wird interessant sein zu sehen, wie sie mit dieser Situation umgehen.
Pico 4 könnt ihr hier kaufen
Die Pico 4 kostet 429 EUR (128 GB) oder 499 EUR (256 GB). Alle Infos findet ihr in unserem Pico 4 Test. Die Pico 4 Enterprise (256 GB) kostet 1.069 EUR.
Pico Neo 3 Link
Die Pico Neo 3 Link ist baugleich mit der Pico Neo 3 Pro - lest alle Details dazu im verlinkten Abschnitt.
Playstation VR
Hinweis: Dieser Eintrag wird im März 2023, kurz nach Release der Playstation VR 2, entfernt. Wir empfehlen dieses Headset nicht mehr.
Mit mehr als fünf Millionen Einheiten ist die Playstation VR von Sony eine der erfolgreichsten VR-Brillen. Wer eine Playstation 4 oder Playstation 4 Pro besitzt, kann das bequeme VR-Headset anschließen und eine ganze Reihe hochwertiger VR-Spiele genießen. Dazu gehören unter anderem die Blockbuster Resident Evil 7 VR oder Skyrim VR.


BILD: Sony
Die PSVR hat zwar nur eine Full-HD-Auflösung (1.920 × 1.080) allerdings sorgt das hochwertige OLED-Display mit drei Subpixeln pro Pixel für einen vergleichsweise geringen Fliegengittereffekt. Das Sichtfeld liegt bei rund 100 Grad, die Bildrate je nach Anwendung zwischen 90 und 120 Hz.
Besonderen Komfort bietet Sonys VR-Brille durch die Kopfhalterung. Die Brille liegt oben auf der Stirn auf. Das eigentliche Headset hängt vor dem Gesicht und muss nicht dagegen gepresst werden.
Größter Nachteil der Playstation VR ist das optische Tracking, das über eine einzelne Kamera funktioniert und LEDs am Headset, am PS4-Controller, den Playstation Move-Controllern oder dem Aim-Controller nachverfolgt. Je nach Lichtverhältnissen, vor allem aber an den Rändern des kegelförmigen Trackingbereichs, kommt es oft zu Aussetzern.
Vor- und Nachteile
+ je nach Anwendung erstaunlich klares Bild trotz geringer Auflösung
+ hervorragende Kontraste und Schwarzwerte dank OLED-Display
+ automatische IPD-Anpassung
+ Linsenabstand zu den Augen einstellbar
+ benötigt nur eine Playstation 4 statt eines schnellen PCs
+ Zugriff auf Playstation-exklusive VR-Spiele
+ sehr komfortabel
+ ist mit Playstation 5 kompatibel
+ Aim-Controller (Zubehör)
+ preiswert
- geringste Auflösung aller VR-Brillen
- schlechtestes Tracking aller aktuellen VR-Brillen
- nerviges Kabelmanagement
- steifes Kabel
Empfehlung der Redaktion
Wartet auf den Release der Playstation VR 2.
HTC Vive Cosmos Elite
Die Vive Cosmos Elite ist die Vive-Cosmos-Variante mit SteamVR-Tracking, also Laser-Tracking über Basisstationen. Wer bereits eine Vive Cosmos besitzt, kann die sogenannte Faceplate, also den Frontteil der VR-Brille, mit der "External Tracking"-Faceplate austauschen und hat dann ebenfalls eine Cosmos Elite.
Das LC-Display mit 1.440 × 1.700 Pixeln pro Auge bietet ein sehr scharfes Bild mit einer guten Bildwiederholrate von 90 Hz. Der Augenabstand kann justiert werden (IPD), allerdings lassen sich die Linsen anders als bei der HTC Vive nicht weiter oder näher an den Augen positionieren. Brillenträger könnten hier je nach Gestellgröße das Nachsehen haben.


Bild: MIXED
Um das SteamVR-Tracking bei einem Upgrade nutzen zu können, benötigt ihr zwei Basisstationen und zwei Vive-Controller. Im Vive Cosmos Elite-Paket ist das gesamte Zubehör enthalten.
Der Tragekomfort kann unter bestimmten Umständen gut sein und das Cosmos-Visier lässt sich hochklappen. Dadurch kann die VR-Brille allerdings auch nicht fest an das Gesicht gedrückt werden, was mehr Lichteinfall bedeutet. Die Audioqualität der integrierten Kopfhörer ist gut.
Vor- und Nachteile
Die Vive Cosmos Elite bietet alle Vor- und Nachteile der Vive Cosmos und / außer
+ scharfes Bild
+ geringer Fliegengittereffekt
+ gute Bildrate
+ verhältnismäßig gute Schwarzwerte
+ IPD-Regler
+ hochwertige Verarbeitung
+ guter Sound
+ hochklappbares Visier
+ präzises Tracking durch SteamVR-Basisstationen
+ optionaler Wechsel zu Inside-Out-Tracking durch Abnehmen der External Tracking-Plate
+ Datenschutz
- teuer und als Upgrade unattraktiv
Vive Cosmos Elite ist für mich geeignet, wenn …
- ich präzises SteamVR-Tracking haben möchte, aber keine Valve Index,
- zwischen SteamVR-Tracking und Inside-Out-Tracking wechseln möchte,
- und wenn ich auf ein offizielles Drahtlosmodul Wert lege (gegen Aufpreis erhältlich).
Vive Cosmos Elite ist für mich weniger geeignet, wenn …
- die Vive-Controller meinen Ansprüchen an gute VR-Controller nicht genügen und
- ich den optionalen Wechsel zwischen SteamVR- und Inside-Out-Tracking nicht benötige. Dann ist Valve Index die bessere Wahl.
Test der Vive Cosmos Elite & Empfehlung der Redaktion
Hier findet ihr unseren Vive Cosmos Elite Test. Eine Zusammenfassung internationaler Testberichte zu Vive Cosmos Elite gibt es ebenfalls bei uns.
Zubehör
Für die Vive Cosmos Elite gibt es den Vive-Wireless-Adapter zu kaufen. Außerdem kann für spezielle Anwendungen mit dem Vive Tracker gearbeitet werden, der ebenfalls auf SteamVR-Tracking angewiesen ist.
Einschätzung
Die Cosmos Elite könnte für Besitzer der ursprünglichen HTC Vive eine Upgrade-Option sein, wenn der Preis und die veralteten Controller nicht stören. Allerdings ist die Konkurrenz deutlich attraktiver.
Außerdem könnte die Cosmos Elite im B2B-Bereich auf Messen und Veranstaltungen häufiger vorkommen. Ansonsten hat die VR-Brille im Vergleich zur Konkurrenz zu viele Nachteile, als dass sie einen signifikanten Marktanteil erlangen könnte.
Vive Cosmos Elite könnt ihr hier kaufen
Letzte Aktualisierung am 7.06.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
HTC Vive Pro 2
auch B2B
Der Nachfolger für die eingestellte Vive Pro beeindruckt auf dem Papier mit deutlich verbesserten Zahlen. 2.448 × 2.448 Pixel pro Auge mit LC-Displays (RGB-Subpixelmatrix) sorgen nach der Varjo Aero für eines der schärfsten aktuellen Displays und lassen damit auch die HP Reverb G2 hinter sich. In der Praxis zeigen sich aber sehr starke Glare- und Godray-Effekte sowie ein schmaler Sweetspot, die das klare Bild stark beeinträchtigen.
Das horizontale Sichtfeld wurde um rund 10 Grad im Vergleich zur Vorgängerbrille erhöht: Durch das Dual-Stacked-Design der Fresnellinsen bietet die Vive Pro 2 ein Sichtfeld von 120 Grad. Das betrifft übrigens nur das horizontale Sichtfeld, das vertikale Sichtfeld wurde abgeflacht und geschrumpft. Bei der Bildwiederholrate ist 120 Hz der neue Standard, wenn eure Grafikkarte mitmacht. Generell empfiehlt sich die Vive Pro 2 nur mit sehr starken PCs. Bei Einsatz des Wireless-Moduls ist die Bildwiederholrate auf 90 Hz beschränkt.


Bild: MIXED
Achtung: Volle Auflösung und Bildqualität sind nur über Display Port 1.4 und Display Stream Compression (DSC) zu erreichen. Außerdem benötigt ihr für volle Auflösung mindestens eine Nvidia RTX 2060, eine AMD Radeon 5000 oder besser. Achtet bei einem Kauf also darauf, ob euer PC den Anforderungen entspricht.
Das Tracking bleibt bei SteamVR und den externen Basisstationen. Die ursprünglichen Basisstationen 1.0 sind kompatibel. Auch bei den Controllern ändert HTC nichts: Die wenig handlichen, aber durch das SteamVR-Tracking sehr präzisen Vive Wands kommen zum Einsatz.
Der Augenabstand ist über einen IPD-Regler zwischen 57 und 72 Millimeter justierbar. Die Hi-Res-Audiokopfhörer leiden an Tiefenarmut und der Sound ist nur bei auf die Ohren geklappten Ohrhörern gut. Das verbaute Mikrofon ist schlicht Schrott.
Vor- und Nachteile
+ superscharfes Bild im Sweetspot
+ kaum Fliegengittereffekt
+ hervorragende Bildrate
+ perfektes Tracking
+ IPD-Regler
+ Datenschutz
- großteils verwaschenes Bild durch heftiges Glare
- sehr schmaler Sweetspot
- oben und unten stark unscharfes Bild
- teuer
- hohe Hardware-Voraussetzungen
- veraltetes Controller-Design
Vive Pro ist für mich geeignet, wenn ...
- ich knackscharfes Bild im Sweetspot und SteamVR-Tracking möchte,
- mir ein breites Sichtfeld wichtiger ist als das vertikale,
- die nötige Hardware am Start ist,
- klobige VR-Controller kein Problem sind und
- der hohe Preis egal ist.
Vive Pro ist für mich weniger geeignet, wenn ...
- ich ein überwiegend klares Bild erwarte,
- mir die Briefschlitz-Optik egal ist,
- ich günstigere VR-Brillen bevorzuge,
- Wert auf ergonomische Controller lege,
- rein kabelgebundenes PCVR nicht infrage kommt,
- Auflösung für mich nicht das Maß aller Dinge ist und
- keine aktuelle Grafikkarte greifbar ist.
Test der HTC Vive Pro 2 & Empfehlung der Redaktion
Hier findet ihr unseren HTC Vive Pro 2 Test.
Wir können die Vive Pro 2 nicht empfehlen, auch nicht für Business-Kunden. Im Prinzip handelt es sich bei der VR-Brille um eine Neuauflage der Vive Pro, mit "verschlimmbesserten" Linsen. Die Doppel-Linsenstruktur führt zwar zu einem etwas weiteren horizontalen Sichtfeld, aber in Bewegung auch zu einem generell unscharfen Bildeindruck durch heftige Glare-Effekte in kontraststarken Szenen. Nur wenn ich den Kopf still halte und geradeaus in den horizontal schmalen Sweetspot schaue, kann ich das knackscharfe Bild genießen. Sehe ich mich mit den Augen um, ist der obere und der untere Teil des Bildes verschwommen.
Nehmen wir den hohen Preis für die Vive Pro 2 hinzu, dann lohnt sich das nicht. VR-Enthusiasten, aber auch Designer oder Unternehmenskunden werden die Gesamtunschärfe nicht akzeptieren. Hier ist die teurere, aber auch deutlich bessere Varjo Aero vorzuziehen. Einsteiger brauchen diese VR-Brille schlicht nicht – da gibt es bessere und vor allem günstigere Alternativen (etwa Valve Index mit vernünftigen VR-Controllern oder Meta Quest 2 mit Link-Kabel).
Zubehör
Für die HTC Vive Pro 2 kann der Vive Wireless Adapter hinzugekauft werden. Für Brillenträger gibt es Sehstärke-Linsen-Einsätze vom VR-Optiker für die HTC Vive Pro 2.
Einschätzung
Wer bereits eine Vive Pro besitzt, hat keinen Grund, umzusteigen. Die zusätzliche Auflösung und etwas größere horizontale Sichtweite auf Kosten der vertikalen Sichtweite rechtfertigen den Preis nicht, zumal die Linsenkonstruktion einfach nicht gut ist. Da die Vive Pro 2 keine wirkliche Weiterentwicklung ist, sondern nur ein Aufguss mit besseren Displays, sehen wir keine Zukunft für das Gerät.
Vive Pro 2 könnt ihr hier kaufen
Pimax Vision 8K Plus
Die Vision 8K Plus bietet ein enormes Sichtfeld und zwei hochskalierte 4K-Bilder pro Auge. Nativ wird jedes der LC-Displays mit 2.560 × 1.440 Pixeln angesteuert, ein Upscaler rechnet das Bild dann auf 3.840 × 2.160 Pixel hoch.


Bild: Pimax
Auch wenn es kein natives 4K ist und das 8K im Titel ein Marketing-Trick ist (4K + 4K ergibt nicht 8K), so bietet die VR-Brille doch ein sehr scharfes Bild, mit dem auch kleinere Texte lesbar sind.
Im Vergleich zu nativem 4K sorgt die Skalierung aber für ein insgesamt weicheres Bild, was den Schärfe-Eindruck wiederum etwas trübt. Dieser Effekt soll Berichten zufolge in der Vision 8K Plus im Vergleich zu vorherigen Modellen minimiert worden sein, das Bild soll schön klar sein.
Vorteile & Nachteile
+ scharfes und klares Bild im Fokusbereich
+ IPD-Regler
+ weites Sichtfeld mit bis zu 200 Grad
+ Sichtfeld lässt sich softwareseitig einstellen
+ SteamVR-Tracking
+/- hardwarehungrig
- höchstes Sichtfeld bringt Verzerrungen und Artefakte mit
- keine Einstellung des Linsenabstands zu den Augen
- Brillengläser können auf Linsen aufliegen und sie verkratzen
- unkomfortable Kopfhalterung und dünne Gesichtspolster
- große und klobige, minderwertig verarbeitete VR-Brille
- teuer
- die Datenschutzregelungen sind unvollständig und teilweise offenbar per Copy & Paste eingefügt
Pimax Vision 8K Plus ist für mich geeignet, wenn …
- ein großes VR-Sichtfeld für mich wichtig ist,
- mir 4K auch hochskaliert statt nativ zusagt.
Pimax Vision 8K Plus ist für mich weniger geeignet, wenn …
- ich bei hohem Sichtfeld ein störungsfreies Bild erwarte,
- keine Lust habe, für jede neue Anwendung umfangreiche Einstellungen vornehmen zu müssen und
- eine komfortable, hochwertig verarbeitete VR-Brille wichtig für mich ist.
Test der Pimax Vision 8K Plus & Empfehlung der Redaktion
Es gibt keinen Test der Pimax Vision 8K Plus bei uns.
Wir können VR-Brillen von Pimax nicht ohne Weiteres empfehlen. Sie benötigen viel Einstellungsarbeit über Software und neigen zu vielfältigen Darstellungsproblemen. Hinzu kommt, dass die Datenschutzbedingungen nicht offenlegen, ob personenbezogene Daten an Dritte verkauft und ob Nutzende bei der Verwendung des Geräts aus kommerziellen Gründen getrackt werden.
Wer gern mit VR experimentiert, akzeptieren kann, dass Pimax-Brillen durchaus mit anderer Hardware ausgeliefert werden, als ursprünglich versprochen und die Geduld für regelmäßig wiederkehrende Softwareeinstellungen aufbringt, kann Pimax eine Chance geben.
Einschätzung
Die Pimax Vision 8K Plus skaliert nur das Eingangssignal auf 4K hoch, natives 4K kann die VR-Brille nicht. Die Schärfe eines nativen Bildes wird nicht erreicht, was dazu führt, dass VR-Brillen wie die Pimax 5K Plus schärfer wirken. Mittlerweile ist die Pimax 12K QLED angekündigt worden.
Pimax Vision 8K X
Im Unterschied zur Pimax Vision 8K Plus soll die Vision 8K X native 4K-Auflösung pro Display und Auge bieten. Natürlich sind das immer noch keine 8K. Pimax addiert die beiden Displayauflösungen, was rechnerisch falsch ist: Eine 8K-Auflösung benötigt 33.177.600 Millionen Pixel, während zwei 4K-Displays nur auf 16.588.800 Millionen Pixel kommen.
Allerdings wird jetzt nicht mehr hochskaliert wie bei der Vision 8K Plus: Jedes Display der Pimax Vision 8K X wird über ein DisplayPort 1.4-Kabel direkt mit 3.840 × 2.160 Pixeln angesteuert. Das sorgt für ein besonders scharfes VR-Bild.
Pimax versprach, bessere Komponenten und ein stabileres Gehäuse zu verwenden. Die LC-Displays sollen zudem bessere Schwarzwerte und einen höheren Kontrast aufweisen. Den nötigen Komfort soll der Modular Audio Strap bieten.
Vor- und Nachteile
Die Pimax Vision 8K X bietet alle Vor- und Nachteile der Pimax Vision 8K Plus und / außer
+ extrem scharfes und klares Bild im Fokusbereich
+ komfortablere Kopfhalterung
+/- 4K-Auflösung kann auf Upscaling umgestellt werden, um Hardware-Ressourcen zu schonen
- extrem hardwarehungrig
- bei nativem 4K nur rund 75 Hz
Pimax Vision 8K X ist für mich geeignet, wenn …
- ich superscharfe Bilder in nativem 4K genießen möchte,
- ein großes Sichtfeld für mich wichtig ist und
- mein Rechner ausreichend Power dafür hat.
Pimax Vision 8K X ist für mich weniger geeignet, wenn …
- ich nicht die neueste Grafikkarte im Rechner habe,
- mich Sichtfeldverzerrungen stören und
- mir das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht zusagt.
Test der Pimax Vision 8K X & Empfehlung der Redaktion
Es gibt keinen Test zur Pimax Vision 8K X bei uns. Es gilt die gleiche Empfehlung wie zur Pimax Vision 8K X Plus.
Einschätzung
Sollte das native 4K vernünftig umgesetzt worden sein und keine technischen Probleme verursachen, könnte Pimax hier eine interessante VR-Brille für Auflösungs-Freaks im Portfolio haben - die aber einen Monsterrechner benötigt.
Pimax Artisan
Mit der Artisan möchte Pimax sein an sich schon ziemlich großes Portfolio um eine Einsteigerversion erweitern, die allerdings als Paket mit SteamVR-Basisstationen und Index-Controllern immer noch bei satten 1.000 Euro liegt.
Das große Sichtfeld von 140 Grad soll auch hier als Alleinstellungsmerkmal dienen. Allerdings sagen Berichte, dass das tatsächliche Sichtfeld auf 130 Grad beschränkt ist – was natürlich immer noch deutlich mehr ist als bei allen anderen VR-Brillen, Valve Index ausgenommen.


Bild: Pimax
Die Auflösung wird mit 1.700 × 1.440 Pixeln angegeben und dürfte entsprechend scharf sein. Die Bildwiederholrate soll 72 bis 120 Hz betragen.
Vor- und Nachteile (soweit bekannt)
+ scharfes und klares Bild im Fokusbereich
+ Bildrate 72-120 Hz
+ IPD-Regler
+ Sichtfeld lässt sich softwareseitig in zwei Stufen einstellen
+ SteamVR-Tracking
+ weniger hardwarehungrig als die anderen Pimax-Brillen
- keine Einstellung des Linsenabstands zu den Augen
- Brillengläser können die Linsen verkratzen
- mittelmäßige bis schlechte Verarbeitung
- unkomfortable Kopfhalterung und dünne Gesichtspolster
- große und klobige VR-Brille
- teuer
die Datenschutzregelungen sind unvollständig und teilweise offenbar per Copy & Paste eingefügt
Pimax Artisan ist für mich geeignet, wenn ...
- ich eine VR-Brille mit guter Auflösung und hohem Blickfeld suche und
- ich keine Valve Index kaufen will.
Pimax Artisan ist für mich weniger geeignet, wenn ...
- ich mir auch eine Valve Index kaufen kann.
Test der Pimax Artisan & Empfehlung der Redaktion
Derzeit gibt es nur Ausprobiert-Berichte der Pimax Artisan im Netz.
Ausgehend vom Datenblatt der Artisan und den bisherigen Berichten gibt es keinen Grund, sie einer Valve Index vorzuziehen.
Zubehör
Optional soll es ein Handtracking-Modul sowie ein Eye-Tracking-Modul als Upgrades geben.
Einschätzung
Die Pimax Artisan soll als Einsteigermodell finanziell interessanter sein als die anderen Pimax-Brillen. Mit den Valve-Basisstationen und Index-Controllern kommt man aber preislich nur geringfügig besser weg als beim direkten Index-Kauf.
Pimax Crystal
Der Vollständigkeit halber erwähnen wir die theoretisch Standalone-fähige VR-Brille Pimax Crystal.
QLED-Displays mit MiniLED-Backlight sollen satte 2.880 mal 2.880 Bildpunkte bieten. Dazu kommt eine Bildwiederholrate von bis zu 160 Hertz und asphärische, austauschbare Linsen. Über Eyetracking von Tobii kann der Augenabstand automatisch eingestellt werden.
Für den Standalone-Betrieb setzt Pimax auf den Qualcomm XR2. Die Brille kann zudem via WLAN, ein zusätzliches WiGig-Modul oder über Displayport mit dem PC für VR-Streaming verbunden werden.
Vor- und Nachteile (soweit bekannt)
+ sehr scharfes Bild
+ automatische IPD-Einstellung via Eyetracking
+ Tracking über Kameras oder wahlweise SteamVR via optionaler Faceplate
+/- benötigt einen schnellen PC
- Standalone-Funktion soll per Software-Update nachgereicht werden
- große und klobige VR-Brille
- teuer
- die Datenschutzregelungen sind unvollständig und teilweise offenbar per Copy & Paste eingefügt
Empfehlung der Redaktion
Die VR-Brille weist derzeit noch Ungereimtheiten auf, etwa, wie ein XR2 eine solche Auflösung befeuern soll. Zudem soll der Standalone-Modus im Jahr 2023 nachgereicht werden, weil die Standalone-Plattform noch nicht fertig ist. Das ist mindestens außergewöhnlich.
Wir empfehlen, Tests abzuwarten oder zumindest so lange zu warten, bis das versprochene Gesamtpaket komplett ist.
B2B-VR-Brillen
Pico Neo 3 Pro
auch B2C
Die B2B-VR-Brille Pico Neo 3 Pro hat eine Auflösung von 1.832 × 1.920 Bildpunkten. Das TFT-Display bietet mäßige Schwarzwerte, aber einen weiten Sweetspot und eine gute Bildklarheit. Ein XR2-Chip von Qualkomm sorgt für Rechenpower, die Bildrate liegt bei 72 oder 90 Hz.
Der Augenabstand lässt sich durch dreistufiges Verschieben der Fresnel-Linsen in den Abständen 58, 63.5 und 69 mm einstellen. Ein Brillengestell passt unter die VR-Brille, auch wenn es etwas eng ist.


Bild: MIXED
Neu ist das Tracking: Gleich der Meta Quest 2 sind vier Trackingkameras in die Ecken der Brillen-Front eingelassen, die die neuen VR-Controller nachverfolgen. Die Controller sind etwas länger als die Oculus Touch-Controller, ansonsten ähnlich aufgebaut. Tracking und Bedienung funktionieren einwandfrei.
Die Pico Neo 3 Pro lässt sich schnell aufsetzen, justieren und einrichten. Die Kopfhalterung ist wenig ergonomisch und die Stabilität wird durch hohen Anpressdruck des steifen Gesichtspolsters ans Gesicht erkauft. Der an der hinteren Kopfhalterung angebrachte Akku hält etwa zweieinhalb Stunden.
Der Sound ist für integrierte Lautsprecher ordentlich. Kopfhörer können über Klinke angeschlossen werden. Es gibt einen App Store, der aber nicht so umfangreich ist, wie Viveport oder Quest-Store. Für die Nutzung ist bei der Neo 3 Link ist ein Pico-Konto erforderlich. Für die Neo 3 Pro gilt die Kontopflicht nur bei Nutzung des App-Stores.
Dateien und Apps können mit wenigen Controller-Klicks aufgerufen werden, was VR-Entwicklung, aber auch Demos komfortabel gestaltet. Mittlerweile gibt es auch eine App zur Einstellung von WLAN sowie Payment-Daten.
Das Betriebssystem arbeitet mittlerweile stabil, nur selten erfordern Bugs einen Neustart. Das DP-Kabel funktioniert bei beiden VR-Brillen ausgezeichnet, die native Darstellung des Bildsignals sorgt für klare Bilder, etwa bei SteamVR-Spielen. Das WLAN-Streaming ist hingegen nur bei mäßiger Bildqualität flüssig.
Informationen zur Neo 3 Link: Das Paket für den B2C-Markt heißt Pico Neo 3 Link und kostet 449 Euro inklusive des namengebenden DP-Kabels fürs Streaming vom PC. WLAN-Streaming über Wi-Fi 6 wird ebenfalls unterstützt. Pico Neo 3 Link ist in limitierter Auflage und im Rahmen eines Beta-Programms erschienen.
Vor- und Nachteile
+ sehr gute Auflösung
+ IPD-Regler
+ einwandfreies Inside-Out-Tracking
+ kabelloses VR
+ guter Sound
+ schnelle und einfache Einrichtung und Bedienung
+ sauberes, natives Bild über DisplayPort-Kabel
+ guter Preis für Neo 3 Pro und Neo 3 Link
+/- mäßige Schwarzwerte
+/- Datenschutz (siehe Empfehlung)
- keine Einstellung des Linsenabstands zu den Augen
- unterdurchschnittliches Wireless-Streaming vom PC
Pico Neo 3 Pro / Link ist für mich geeignet, wenn …
- ich eine sehr gute Standalone-B2B-VR-Brille mit scharfem Bild möchte,
- völlig freie VR mit ausgezeichnetem Inside-Out-Tracking haben will,
- mir Flexibilität bei VR besonders wichtig ist,
- auf ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis Wert lege,
- Features wie Kiosk-Modus wichtig sind,
- schnelle und intuitive Bedienung wünsche oder
- eine Alternative für die Quest 2 für den Heimgebrauch suche und mit Beta-Programmen kein Problem habe.
Pico Neo 3 Pro / Link ist für mich weniger geeignet, wenn …
- ich mir das WLAN-Streaming als Quest-2-Alternative erhoffe,
- eine sehr komfortable VR-Brille wünsche oder
- eigentlich eine reine PC-VR-Brille benötige.
Test der Pico Neo 3 Pro / Link & Empfehlung der Redaktion
Hier findet ihr unseren Pico Neo 3 Pro-Test. Einen Test zur Pico Neo 3 Link haben wir ebenfalls für euch.
Die Pico Neo 3 Pro ist nicht ganz ausgereift, zieht aber trotzdem teilweise mit der Quest 2 gleich. Das macht sie zur derzeit besten Preis-Leistungs-VR-Brille für Business-Anwendungen und VR-Entwicklung. Beim Wireless-Streaming kann Pico nicht mit Air Link oder Virtual Desktop mithalten. Die Neo 3 Link ist zwar ein ganz ordentliches Paket für alle, die Meta-Brillen ablehnen, allerdings ist das native App-Angebot im Pico Store noch deutlich geringer und es sind im Rahmen des Beta-Programms immer wieder Probleme zu erwarten.
Die Pico Neo 3 Link ist im Prinzip exakt die gleiche VR-Brille wie die Neo 3 Pro. Allerdings hat sie eine generelle Accountpflicht, während die Neo 3 Pro nur einen Pico-Account bei App-Store-Nutzung verlangt.
Der Datenschutz ist bei Pico eine schwierige Sache. Pico gehört Tiktok-Betreiber ByteDance. Tiktok ist dafür bekannt, sehr viele persönliche Daten zu sammeln und diese auch nach China zu schicken. Der autoritäre chinesische Staat hat zudem einen Sitz in der Geschäftsleitung. Es gibt derzeit keine Beweise dafür, dass persönliche Daten von Pico-Nutzenden nach China gelangen. Stattdessen bemüht sich Pico nach eigenen Angaben um eine EU-Zertifizierung ihrer Datenverarbeitung. Gleichwohl muss die Verbindung nach China mit Vorsicht betrachtet werden, da ByteDance nicht vor Beeinflussung der Nutzenden ihrer Services zurückschreckt.
Immerhin lässt sich Pico Neo 3 Pro ohne Konto-Anmeldung nutzen. Für Pico Neo 3 Link gilt das nicht.
Einschätzung
Die Pico Neo 3 Pro ist preislich interessanter als HTCs Vive Focus 3 und kommt ohne Konto-Zwang aus. Ihre schnelle und intuitive Bedienbarkeit sowie das gute Kabelstreaming ist eine Empfehlung wert. Allerdings ist die Pico Neo 4 Enterprise technisch teilweise besser und dürfte die Neo 3 Pro künftig verdrängen.
Die für den B2C-Markt umgelabelte Pico Neo 3 Link hat es auf dem Markt schwer, denn der ist fest in Metas Hand und die Quest 2 hat beim (WLAN-)Streaming, beim Komfort und den verfügbaren VR-Apps deutlich die Nase vorn. Zusätzlich ist die technisch teilweise bessere Pico 4 mittlerweile erschienen - der einzige Vorteil der Neo 3 Link ist nur noch die DisplayPort-Anbindung.
Pico Neo 3 Pro / Link könnt ihr hier kaufen
VR-Brille Pico Neo 3 Pro kaufen
Die Pico Neo 3 Pro ist in erster Linie für Unternehmen, Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie Organisationen gedacht.
VR-Brille Pico Neo 3 Link kaufen
Via Link-Kabel oder WLAN-Streaming (Wi-Fi 6) habt ihr Zugriff auf viele SteamVR-Spiele. VR-Apps können auch direkt aus dem Pico Store auf die VR-Brille geladen werden.
Vive Focus 3
Vive Focus 3 ist die erste Standalone-VR-Brille von HTC und für den Business-Bereich geeignet. Sie bringt dieselbe Display- und Fresnel-Linsenkonstruktion mit wie die Vive Pro 2. Die Auflösung beträgt 2.448 x 2.448 Bildpunkten pro Auge, das Sichtfeld hat annähernd 120 Grad. Das vertikale Sichtfeld ist allerdings abgeflacht.
In der VR-Brille arbeitet wie bei der Quest 2 ein XR2-Prozessor von Qualcomm. Die Bildwiederholrate liegt bei 90 Hz. Der Akku befindet sich in der Kopfhalterung am Hinterkopf und kann ausgetauscht werden. Die Nutzungsdauer beträgt etwa zwei Stunden, Aufladen dauert ungefähr eine Stunde.


Bild: MIXED
Das Bild lässt wie bei der Vive Pro 2 zu wünschen übrig. Extreme Glare-Effekte sowie God-Rays lassen das Bild in kontrastreichen Szenen unruhig und verschwommen wirken. Nur im schmalen Sweetspotbereich und ohne Bewegung ist die volle Bildschärfe zu genießen. In weniger kontrastreichen Szenen fällt das allerdings nicht so sehr ins Gewicht.
Die VR-Controller und das Headset werden stabil nachverfolgt, gefühlt sogar noch etwas besser als bei der Quest 2. Handtracking ist ebenfalls integriert, funktioniert aber nur teilweise ordentlich.
Das Wi-Fi-Streaming kann in puncto Bildqualität nicht mit Air Link mithalten, funktioniert aber bei ordentlicher Bildqualität einwandfrei. Streaming von VR-Spielen wie Half-Life: Alyx lief im Test flüssig. Die Kabellösung über ein USB-C-Kabel funktionierte im Test hingegen nicht. Der Sound aus den integrierten Lautsprechern ist okay - wer mehr will, schließt über Klinke richtige Kopfhörer an.
Der Tragekomfort ist erstaunlich angenehm, was unter anderem an der guten Polsterung am Gesicht und am Hinterkopf liegt. Brillenträger bekommen ihr Nasenfahrrad zudem ohne Probleme unter die VR-Brille.
Vive Focus Pro setzt kein Konto voraus, solange nicht auf den App Store zugegriffen wird. Eine Besonderheit liegt zudem im erweiterbaren Speicherplatz über eine microSD-Karte.
Vor- und Nachteile
+ superscharfes Bild
+ kaum Fliegengittereffekt
+ hervorragende Bildrate
+ sehr präzises Tracking
+ IPD-Regler
+ Datenschutz
- großteils verwaschenes Bild durch heftiges Glare
- sehr schmaler Sweetspot
- oben und unten stark unscharfes Bild
- hohe Hardware-Voraussetzungen
- veraltetes Controller-Design
- teuer
Vive Focus 3 ist für mich geeignet, wenn …
- ihr ein sehr scharfes Bild im Sweetspot bevorzugt,
- euch Glare und God-Rays aus der Hölle egal sind,
- ihr ein etwas weiteres horizontales Sichtfeld gegen ein schmaleres vertikales tauschen könnt,
- ihr eine recht komfortable VR-Brille mit IPD-Regler sucht,
- exzellentes Tracking wollt,
- etwas für gutes Wi-Fi-Streaming übrig habt und
- diverse Anwendungen auch ohne Log-in in ein Konto starten möchtet.
Vive Focus 3 ist für mich weniger geeignet, wenn …
- ihr ein klares, ruhiges Bild in VR erwartet,
- God-Rays und Glare nur bis zu einem gewissen Grad ertragt,
- kein flacheres vertikales Sichtfeld wollt,
- ergonomische Controller vorzieht und
- es auch im B2B-Umfeld gewohnt seid, App-Käufe in VR abwickeln zu können
Test der Vive Focus 3 & Empfehlung der Redaktion
Hier findet ihr unseren Vive Focus 3 Test.
Das Tracking ist großartig, die Controller sind zuverlässig, der Tragekomfort ist gut und die VR-Brille ist schnell. Außerdem kann ich Anwendungen ganz ohne Konto-Log-in benutzen, ähnlich wie bei der Pico Neo 3 Pro. Deshalb ist die Vive Focus 3 eigentlich eine gute Wahl für Unternehmen.
Aber: Diese Empfehlung gilt nur, wenn man die Display-Katastrophe ignoriert. Wer mit unruhigem Bild ein Problem hat und viel mit kontrastreichen Szenen arbeitet, dürfte trotz aller sonstigen Vorteile nicht mit der Focus 3 glücklich werden.
Für Privatanwender:innen ist die VR-Brille zu teuer.
Einschätzung
Während die Vive Pro 2 insgesamt einfach keinen Sinn ergibt, ist die Vive Focus 3 aufgrund ihrer Flexibilität schon wieder eine Empfehlung mit den genannten Einschränkungen wert. Allerdings wird auf der CES 2023 eine neue autarke XR-Brille von HTC für B2C vorgestellt, die möglicherweise auch die Vive Focus 3 ersetzen könnte.
Vive Focus 3 könnt ihr hier kaufen
Meta Quest Pro
Das Bild der Quest Pro ist trotz minimal gesunkener Auflösung viel besser als das der Quest 2 und von Rand zu Rand scharf und klar. Die Farben sind kräftig, das Bild hell und kontrastreich. Fliegengitter sehe ich allerdings auch hier deutlicher als sonst.
Die Mixed-Reality-Features sind eine erste, beeindruckende Iteration: Trotz schlechter Kameraauflösung schafft das Farb-Overlay samt korrekter Tiefendarstellung eine gute Übereinstimmung zwischen Durchsicht und Realität. Dazu passende MR-Demos sind teilweise überwältigend. Verzerrungen, schlechte Auflösung und nachziehende Hände/Controller verhindern aber produktives Arbeiten am Monitor.


Bild: MIXED
Die selbsttrackenden Pro-Controller sind ergonomisch und präzise. Wi-Fi-Streaming über Air Link funktioniert zuverlässig, ebenso über das Meta-Link-Kabel.
Die nicht austauschbare Kopfhalterung ist steif, die Befestigung am Hinterkopf hingegen angenehm gelöst. Problematisch ist die Stirnauflage, die das ganze Gewicht des trotz coolen Formfaktors schweren Headsets trägt und nach längerer Zeit unangenehm auf die Stirn drückt.
Vor- und Nachteile
+ angenehmer Formfaktor durch Pancake-Linsen
+ hervorragendes, klares Bild
+ stufenlose IPD-Einstellung
+ hervorragendes Inside-Out-Tracking
+ kabelloses XR
+ tiefenkorrekte AR-Durchsicht
+ optionales PC-VR-Streaming über Link-Kabel
+ Air Link (Wireless Streaming vom PC)
+ großartige VR-Controller
+ Handtracking 2.0
+ Eye-Tracking & Face-Tracking
+ guter Sound
+/- ordentliche Schwarzwerte
+/- Tragekomfort stark von der Kopfform abhängig
+/- persönliche Daten werden gesammelt und etwa für Werbezwecke verwendet
- keine Einstellung des Linsenabstands zu den Augen
- Farbdurchsicht nur als Overlay
- geringe Akkulaufzeit
- ziemlich schweres Headset
- teuer
- keine Demo-Apps für MR, Eye- und Face-Tracking
Meta Quest Pro ist für euch geeignet, wenn …
- ihr beruflich, etwa in der (Mixed Reality-)App-Entwicklung, damit arbeiten wollt,
- Anwendungen für Eye- und Facetracking entwickeln möchtet,
- ein hervorragendes, scharfes und sattes Bild wollt,
- präzise, selbsttrackende Controller mit toller Ergonomie benötigt,
- die bis zu diesem Punkt besten, weil besonders realistischen virtuellen Meetings abhalten möchtet,
- voll auf Mixed-Reality-Modi oder -Erfahrungen abfahrt und
- problemlos 1.800 EUR raushauen könnt.
Meta Quest Pro ist nicht für euch geeignet, wenn …
- ihr ein besonders bequemes Headset sucht,
- eine leichte und individuell anpassbare VR-Brille, etwa durch andere Kopfhalterungen, sucht,
- höhere Auflösung als die der Quest 2 möchtet,
- perfektes, hochaufgelöstes Passthrough-AR erwartet,
- über zwei Stunden Akku-Laufzeit wollt,
- und allgemein eine ausgefeilte neue Generation von VR-Brillen erwartet.
Test der Meta Quest Pro & Empfehlung der Redaktion
Hier geht es zu unserem Meta Quest Pro-Test.
Die Quest Pro hat ein wunderbar klares Bild und grandiose VR-Controller, ist aber trotzdem ganz klar ein Dev-Kit, dass für die Entwicklung von MR-Erfahrungen und Apps konzipiert ist. Es ermöglicht tolle, aber noch sehr frühe MR-Erfahrungen und ist insgesamt mit vielen Unzulänglichkeiten behaftet. Dazu gehört, dass Headstrap und Stirn-Pad nicht ausgetauscht werden können.
Der satte Preis von 1.800 EUR macht das Headset für Privatanwender:innen, ausgenommen Early Adopter und reiche VR-Enthusiasten, uninteressant. Im Profi-Bereich und wenn man für die XR-Zukunft entwickeln möchte, gibt es derzeit keine vergleichbar gute autarke VR-Brille.
Pico 4 Enterprise unterstützt derzeit nur 2D-Durchsicht ohne Tiefe und ist deshalb (noch) keine Konkurrenz.
Einschätzung
Über die nächsten Monate dürfte die Quest Pro über Software-Updates immer besser werden. Da die Kameras für die Durchsicht aber keine produktive Arbeit an Bildschirmen erlaubt, glaube ich nicht, dass die Quest Pro lange auf dem Markt bleibt. Spätestens 2024 wird Meta die Quest Pro durch eine bessere Version ersetzen.
Meta Quest Pro könnt ihr hier kaufen
Meta Quest Pro wird in Deutschland noch nicht verkauft, ihr bekommt sie aber problemlos über Amazon Frankreich. Tipp: Rechtsklick auf die Webseite und “Übersetzen” wählen.
Varjo VR-3
VR-Brillen von Varjo sind für professionelle Bereiche, etwa Design, Forschung und Training, gedacht.
Die Varjo-Brillen beeindrucken mit einer speziellen Displaykonstruktion, die eine Auflösung von rund 70 Pixel pro Grad im Fokusbereich schaffen sollen. Das menschliche Auge kann eine Pixeldichte von etwa 60 PPD wahrnehmen. Zum Vergleich: Selbst das sehr hochaufgelöste Display der Vive Pro 2 schafft nur 20 Pixel pro Grad.
Die extrem hohe Auflösung in der Bildmitte wird durch eine Doppel-Displaykonstruktion erreicht, bei der das Fokus-Display auf einem Bereich von 27 × 27 Grad mit 1.920 × 1.080 Bildpunkten bei einer Bildrate von 90 Hz auflöst. Währenddessen wird das periphere Sichtfeld von einem Kontext-Display mit einer Auflösung von 2.880 × 2.720 Pixeln ausgefüllt.
Das Bild ist dadurch extrem scharf und für Anwendungen geeignet, die besonders hohe Anforderungen an Details stellen.


Bild: Varjo
Die Varjo VR-3 hat leichte Schwächen beim Übergang zwischen Fokus- und Kontextbereich. Der Fokusbereich hebt sich durch etwas geringere Helligkeit vom peripheren Bereich ab. Auch bei der Bildschärfe muss mit Verzögerungen gerechnet werden.
Varjo VR-3 nutzt das präzise SteamVR-Tracking. Die Stationen und die Controller sind allerdings nicht Teil des Pakets und müssen zusätzlich erworben werden.
Vor- und Nachteile
+ schärfstes Bild aller VR-Brillen
+ hervorragende Schwarzwerte durch OLED-Display
+ gutes Sichtfeld
+ integriertes Eye-Tracking
+ automatische IPD-Einstellung
+ SteamVR-Tracking
+ einwandfreie Verarbeitung
+/-braucht einen sehr starken PC
- suboptimaler Übergang zwischen Fokus- und Kontextdisplay
- in der Bewegung Verzögerungen beim Scharfstellen
- teuer
Die Varjo VR-3 ist für mich geeignet, wenn …
- ich sie für Designaufgaben, Forschung oder High-End-Training im Unternehmen benötige,
- VR mit einer Auflösung über dem menschlichen Sehvermögen erleben will und
- Geld keine Rolle spielt.
Die Varjo VR-3 ist für mich weniger geeignet, wenn …
- ich VR-Spiele spielen will,
- ein perfektes Gesamtbild durch die Linsen erwarte,
- ein ausgereiftes VR-Produkt für zu Hause möchte und
- keine vierstelligen Summen investieren will.
Test der Varjo VR-3 & Empfehlung der Redaktion
Wir haben keinen Test zur Varjo VR-3.
Für den Hausgebrauch ist diese VR-Brille eher nicht zu empfehlen, selbst wenn man die Kohle dafür locker hat. Sie ist auf Produktivität ausgelegt und nicht auf Immersion in VR-Apps. Allerdings lohnt es sich, die Marke im Auge zu behalten, schließlich zeigt die Technik, dass schon heute extrem hohe Auflösungen möglich sind.
Für zu Hause gibt es die Varjo Aero.
Varjo VR-3 könnt ihr hier kaufen
Varjo XR-3 (Focal Edition)
Varjo XR-3 (Focal Edition) ist eine schwere, aber komfortable XR-Brille für bestimmte Einsatzbereiche, etwa Forschung, Design und High-End-Training. Dabei müssen zudem eigene Entwicklungskapazitäten für Software(-Anpassung) vorhanden sein.
Die XR-Brille besticht aufgrund der Doppeldisplay-Konstruktion durch perfekte Bildschärfe. Auf einer Fokusfläche von 27 x 27 Grad erreicht das uOLED-Display eine Pixeldichte von 70 PPD bei einer Auflösung von 1.920 x 1.920 Bildpunkten pro Auge. Das periphere Display der XR-3 (Focal Edition) bietet ein LC-Display mit immerhin noch 30 PPD bei einer Auflösung von 2.880 x 2.720 Bildpunkten pro Auge (vergleiche: Varjo Aero; PPD anderer VR-Brillen: Vive Pro 2 = 20; Valve Index = 11).


Bild: MIXED
Bei richtigem Licht ist die Durchsicht ebenfalls nahezu perfekt. Das neue Kamerasystem der Focal Edition liefert im Nahbereich (30-80 cm) noch bessere Tiefenwahrnehmung und Bildschärfe. Bildschirme oder Armaturen mit kleinem Text sind absolut scharf und gut erkennbar.
Viel hängt allerdings vom Licht ab: Ist die Ausleuchtung nicht gut, sehe ich Bildartefakte und teils starke ISO-Körnung. Direkte Lichteinstrahlung beeinträchtigt das Bild. Außerdem benötigt das Bild sowohl in AR als auch VR oft einen Moment, bis es scharf gestellt hat. Kurze Unschärfen in Bewegung müsst ihr erwarten, ebenso beim Übergang zwischen Fokus-Display zu peripherem Display.
Die Varjo XR-3 ist aus Anwender:innen-Sicht ziemlich benutzerunfreundlich und muss über Desktop – entweder im VR-Headset oder via MR-Durchsicht – bedient werden. Letzteres funktioniert einwandfrei. Das Ultraleap-Handtracking ist sehr gut, darüber hinaus können VR-Controller von HTC oder Valve verwendet werden. SteamVR-Basisstationen und VR-Controller müssen zusätzlich erworben werden.
Das experimentelle autarke Kameratracking ist noch in der Beta und auch bei guten Lichtverhältnissen stark fehleranfällig.
Vor- und Nachteile
+ schärfstes Bild aller XR-Brillen
+ hervorragende Schwarzwerte durch OLED-Display
+ gutes Sichtfeld
+ Übergang zwischen Fokus- und Kontextdisplay deutlich verbessert
+ integriertes Eye-Tracking
+ automatische IPD-Einstellung
+ SteamVR-Tracking
+ zwei 12 MP-Passthrough-Kameras zeigen hochaufgelöstes Bild der physischen Umgebung
+ LiDAR Sensoren für 3D-Darstellung und -Informationen
+ einwandfreie Verarbeitung
+ gutes Handtracking von Ultraleap
+ Datenschutz
+/-braucht einen sehr starken PC
- suboptimaler Übergang zwischen Fokus- und Kontextdisplay
- in der Bewegung Verzögerungen beim Scharfstellen
- benutzerunfreundliches Menü
- sehr teuer
Varjo XR-3 (Focal Edition) ist für mich geeignet, wenn …
- ich perfekte Bildschärfe in VR und Durchsicht(-AR) haben will,
- hohen Tragekomfort möchte,
- perfektes SteamVR-Tracking nutzen will,
- spezifische Profi-Anwendungen in Simulation, Design, Forschung und Training betreiben möchte
- mit gelegentlichen Darstellungs- und Software-Problemen umgehen kann
- und Hochleistungsrechner samt viel Großgeld besitze.
Varjo XR-3 (Focal Edition) ist nicht für euch geeignet, wenn …
Varjo XR-3 (Focal Edition) ist für mich weniger geeignet, wenn …
- ich das Headset als Privatanwender:in benutzen will,
- eine autarke VR-Brille benötige,
- keine Lust auf Kabel und umfangreiches Anschlussmanagement habe,
- keinen High-End-PC besitze,
- komplett ausgereiftes, perfektes Bildverhalten erwarte,
- benutzerfreundliche Software möchte und
- keine vier- bis fünfstelligen Beträge für XR-Hardware plus SteamVR-Basistationen und VR-Controller ausgeben will.
Test der Varjo XR-3 (Focal Edition) & Empfehlung der Redaktion
Hier findet ihr unseren Test zur Varjo XR-3 (Focal Edition).
Nach etwa zwei Jahren hat Varjo der XR-3 das Focal Edition-Update beschert. Es besteht "nur" aus einem sündhaft teuren Kamera-Update, dass die native stereoskopische Durchsicht auf Armlänge und teilweise darüber hinaus superscharf macht. Ein besseres Gerät für spezifische XR-Anwendungen, etwa Design, Forschung und Training, gibt es derzeit nicht.
Einschätzung
Diese XR-Brille wird noch lange im professionellen Kontext hochrelevant sein. Erhebliche neue Upgrades erwarte ich nicht in den nächsten zwei Jahren.
Hört dazu auch die Folge 329 des MIXEDCAST, in dem wir ausführlich über die Varjo XR-3 sprechen.
Varjo XR-3 könnt ihr hier kaufen
Varjo XR-3 kaufen: Bestware
Varjo XR-3 (Focal Edition) kaufen: Kontakt (Schenker)
Pico 4 Enterprise
Pico 4 Enterprise unterscheidet sich fast nicht von der Pico 4. Die Enterprise hat zusätzlich noch Eye- und Facetracking verbaut. Der Augenabstand wird automatisch eingestellt. Dazu komm die Business-Suite mit Synchronisation, Streaming und Kiosk-Modus sowie einen eigenen Enterprise-App-Store.
Laut Pico Interactive wird der Datenschutz für die VR-Brille besonders ernst genommen und eine offizielle Zertifizierung zur Informationssicherheit nach ISO 27001 bis Anfang 2023 angestrebt.
Pico 4 Enterprise soll im Januar 2023 ausgeliefert werden.
Pico 4 Enterprise könnt ihr hier kaufen
Fragen & Antworten zu Virtual Reality und VR-Brillen
Was ist und wie funktioniert eine VR-Brille?
- VR-Brillen werden auf den Kopf gesetzt und bestehen aus zwei Displays in einer abgeschotteten Vorrichtung, die über spezielle Linsen ein stereoskopisches, dreidimensionales Bild beim Nutzer erzeugen.
- In Verbindung mit der Nachverfolgung (Tracking) der eigenen Bewegung entsteht der Eindruck, sich in einer virtuellen Welt zu befinden anstatt – wie beim traditionellen Monitor – nur darauf zu schauen.
Mit der VR-Brille kann sich der Nutzer durch natürliche Kopfbewegung frei in der Virtual Reality (VR) umsehen. Vollwertige VR-Brillen unterstützen hier sämtliche Bewegungsrichtungen, auch als 6 Degrees of Freedom (kurz: 6DOF) bezeichnet. Das bedeutet, man kann sich mit der VR-Brille im virtuellen Raum
- vor und zurück,
- hoch und runter,
- nach links und rechts bewegen sowie
- drehen,
- neigen und
- schwenken.
VR-Brillen, die nur drei Freiheitsgrade (3DOF) unterstützen, also sich nicht in die Tiefe des Raumes neigen können, sind im Vergleich weniger immersiv. Sie vermitteln zwar das Gefühl, in einem VR-Raum zu stehen – aber man kann sich darin nicht fortbewegen. VR-Brillen für den PC oder die Konsole sowie Oculus Quest bieten heute fast immer alle sechs Freiheitsgrade. Wir empfehlen deshalb, unbedingt zu einer 6DOF-Brille zu greifen.
Mit VR-Controllern bewegen wir uns in VR durch Teleportation oder flüssige Fortbewegung, interagieren mit Gegenständen und bedienen Schaltflächen. Alles, was wir mit den Controllern tun, sehen wir direkt in der VR-Brille. VR-Brillen wie Meta Quest (2) oder Vive Focus 3 unterstützen Handtracking – die Hand wird zum VR-Controller, um etwa das Menü zu bedienen oder sogar VR-Spiele zu spielen.
Falls ihr euch für die Geschichte von Virtual Reality interessiert - von Panoramen im 18. Jahrhundert über den Virtual Boy bis zu heutigen VR-Brillen - dann lest den spannenden, verlinkten Artikel.
Welche VR-Brille bietet die höchste Auflösung?
- Die Varjo-XR-Brillen liegen durch ihre besondere Doppeldisplay-Konstruktion bei der Bildschärfe vorn und kommen nahe an das menschliche Sehvermögen heran. Sie sind für Unternehmen geeignet. Ausnahme: Die Varjo Aero ist für Privatkunden gedacht und bringt 2.880 x 2.720 aufs Display.
- Im Konsumenten-Bereich liegt die Pimax Vision 8K X mit 3.840 × 2.160 Pixeln pro Auge vorn.
- Hinter den Pimax-Brillen rangiert die Vive Pro 2 mit 2.448 × 2.448 Bildpunkten pro Auge.
Der Großteil der aktuellen VR-Brillen bewegt sich in puncto Auflösung um die 1.800 x 1.900 Pixel pro Auge. Das ist scharf genug für ein gutes Bild ohne Pixelmatsch.
Für die Wahl einer VR-Brille sollte niemals nur ein Aspekt in Betracht gezogen werden, es sei denn, ihr benötigt nur diesen einen Aspekt. Sound, Controller, Tracking und Tragekomfort solltet ihr bei einer Kaufentscheidung ebenfalls berücksichtigen.
Welche VR-Brille bietet den höchsten Komfort?
- Die Varjo Aero bietet aufgrund der cleveren Halo-Kopfhalterung den größten Tragekomfort für lange VR-Sessions.
- Die Valve Index bietet ebenfalls guten Tragekomfort.
Unter den PC-VR-Brillen ist die Varjo Aero besonders komfortabel. Die obere Kopfhalterung der Varjo Aero legt das Gewicht der schweren VR-Brillen-Front auf den Kopfbereich oberhalb der Stirn und macht Anpressdruck im Gesicht unnötig.
Welche VR-Brille ist für Brillenträger geeignet?
- Brillenträger haben keine Probleme mit den Vive-Brillen, Playstation VR, Valve Index und Varj-Brillen.
- Bei der Meta Quest (2), Quest Pro und den Pico-Brillen kann es seitlich zu Problemen kommen, da kaum Platz für die Brillenbügel vorhanden ist.
Allerdings lässt sich das Problem für Brillenträger durch Sehstärke-Linsen-Einsätze vom VR-Optiker beheben, sofern Einsätze für die jeweilige Brille möglich sind.
Welche VR-Brille kann ohne PC betrieben werden?
- Die beste autarke VR-Brille ist die Meta Quest 2.
- Sie benötigt keinen PC und kein externes Tracking, kann aber bei Bedarf mittels Meta Link-Kabel oder Air Link zu einer PC-VR-Brille werden.
Welche VR-Brille ist für Sim-Racing oder Flugsimulationen geeignet?
- Die Varjo Aero bietet eine unübertroffene visuelle Schärfe, kostet aber auch viel und hat kleinere Probleme.
- Etwas günstigere Alternativen sind die Vive Pro 2 oder HP Reverb G2, die ihre Stärken ebenfalls vor allem bei der Auflösung haben, darüber hinaus aber ebenfalls diverse Probleme mitbringen.
Die höhere Flexibilität, vor allem wenn man auch bewegungs- und interaktionsintensivere VR-Spiele spielen möchte, ist bei der Valve Index besser. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, die Index Controller und Basisstationen mit der HP Reverb G2 zu nutzen. Schaut dazu in unseren HP Reverb G2 Test.
Welche VR-Brille lohnt sich für Beat Saber?
- Definitiv Meta Quest 2.
- Beat Saber ist grafisch nicht sonderlich anspruchsvoll, sondern benötigt primär gutes Tracking und Bewegungsfreiheit.
- Beides bekommen wir mit der autarken Quest 2.
Wer volle Leistung will und sich durch ein Kabel nicht stören lässt, sollte hier zur Valve Index greifen und Beat Saber mit 144 Hz Bildrate spielen (vorausgesetzt, die eigene PC-Hardware lässt das zu.)
Welche VR-Brille ist die beste?
- Die beste VR-Brille als Preis-Leistungs-Paket ist die Meta Quest 2.
- Die beste Allround-PC-VR-Brille ist die Valve Index unter Berücksichtigung des Preises. Auflösung, Bildwiederholrate, Sichtfeld, Tracking, Komfort, Sound und Controller sind zusammen betrachtet den Kaufpreis wert.
- Die beste VR-Brille in puncto Bildqualität (B2C) ist die Varjo Aero - sie ist allerdings kostspielig und benötigt diverse zusätzliche Hardware sowie einen Hochleistungs-PC.
- Die beste VR-Brille in puncto Bildqualität (B2B) ist die Varjo VR-3.
Welche VR-Brille soll ich kaufen?
- Wer nicht zwangsläufig das technisch beste Gesamtpaket für PC-VR benötigt, bekommt das flexibelste Preis-Leistungs-Paket mit der Meta Quest 2.
- Sie ist autark, bietet ein gutes Bild, unterstützt Handtracking und kann bei Bedarf über ein USB-C-Kabel oder Wi-Fi-Streaming zu einer vollwertigen PC-VR-Brille werden.
Zwischen völliger Bewegungsfreiheit und hochwertigem PC-VR steht nur ein Kabel oder Air Link. Außerdem kann die Quest 2 bereits recht gutes Handtracking. Auch das App-Angebot ist ungeschlagen.
Wenn ihr spezielle Stärken einer VR-Brille bevorzugt, hilft euch unser ausführliches Vergleichstool am Anfang des Artikels bei eurer Kaufentscheidung.
Was ist eine XR-Brille?
- VR-Brillen, die über Kameras die Durchsicht auf die physische Umgebung sowie deren Anreicherung durch digitale Objekte erlauben, bezeichnet man als XR-Brillen, da sie VR und eine Form von AR (Passthrough-AR) ermöglichen.
- Das Konzept dahinter wird als Mixed Reality bezeichnet.
Die autarke Quest Pro und die PC-basierte Profi-Brille Varjo XR-3 sind XR-Brillen. Während die Quest Pro mit einer RGB-Kamera das stereoskopische und tiefenkorrekte Bild der monochromen Trackingkameras mit einem Farb-Overlay versieht, bietet die XR-3 durch zwei 12-Megapixel-RGB-Kameras perfektes stereoskopisches Bild der physischen Umgebung. Quest 2 kann ebenfalls Passthrough-AR, allerdings mangels RGB-Kamera nur in Schwarz-Weiß.
Dadurch sind AR-Erfahrungen (sogenanntes Durchsicht- oder Passthrough-AR) möglich. Eine Liste mit tollen Mixed-Reality-Erfahrungen für Quest 2 und Quest Pro findet ihr hier.
Pico 4 und Pico 4 Enterprise haben ebenfalls eine Farbdurchsicht auf die physische Umgebung, allerdings derzeit nur in 2D und ohne korrekte Tiefendarstellung. Passthrough-AR ist dadurch nur sehr eingeschränkt möglich.
Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.