logoUPDATE

VR-Brillen 2023: Diese neuen Geräte erwarten wir

VR-Brillen 2023: Diese neuen Geräte erwarten wir
logoUPDATE

Update vom 16. Februar 2023:

  • Bigscreen Beyond ergänzt
  • Diverse Aktualisierungen vorgenommen

2023 könnten 12 VR-Brillen auf den Markt kommen – so viele wie noch nie. Welche Geräte sind bestätigt und auf welche hoffen wir?

2023 könnte als eines der ereignisvollsten Jahre in die Geschichte der Virtual Reality eingehen. Denn heuer wird sowohl die Playstation VR 2 als auch die Meta Quest 3 erscheinen. Beide Geräte dürften die Industrie wie ihre Vorgänger nachhaltig prägen. Würde sich auch Apple endlich ins Rampenlicht der Branche wagen, dann würde 2023 ein wahrhaft geschichtsträchtiges Jahr. Doch das bleibt abzuwarten.

Fangen wir mit den bestätigten VR-Brillen an und gehen dann zu den Geräten über, die nur Gerüchten nach in Entwicklung sind und im Jahr 2023 erscheinen könnten.

Wer nach gegenwärtigen VR-Headsets sucht, wird in unserem VR-Brillenvergleich fündig.

Bestätigte VR-Brillen

Bigscreen: Bigscreen Beyond

Das Studio hinter der Kino-App Bigscreen hat im Februar eine superleichte, kabelgebundene PC-VR-Brille vorgestellt. Das Gerät wiegt lediglich 127 Gramm und ist laut Hersteller das bis dato kleinste und leichteste VR-Headset, das jemals gebaut und kommerzialisiert wurde.

Möglich wird dieser Formfaktor und dieses Gewicht durch die Kombination aus hochauflösenden OLED-Microdisplays (Auflösung: 2.560 mal 2.560 Bildpunkte pro Auge) und Pancake-Linsen sowie den Verzicht auf einen integrierten Akku und Lautsprecher sowie Inside-Out-Tracking.

Für den Betrieb wird SteamVR-Tracking vorausgesetzt: Sowohl die Basisstationen, als auch die Controller sind nicht im Preis von rund 999 US-Dollar inbegriffen. Damit richtet sich Bigscreen Beyond primär an eine Kundschaft, die bereits in Valves Ökosystem unterwegs sind und die Valve Index (2019) durch ein zeitgemäßeres Produkt ersetzen will.

Eine Besonderheit des Geräts: Für Bigscreen Beyond wird die Gesichtsmaske pro Person individuell angefertigt. Dies geschieht mithilfe eines Gesichtsscans, den man aktuell nur mit einem neueren iPhone erstellen kann. Das Ergebnis könnte eine VR-Brille mit bisher unerreichtem Tragekomfort sein.

Ein Rendering der Bigscreen Beyond von seitlich vorne vor weißem Hintergrund. Es zeigt ein schmales und sehr leichtes Headset.

Bigscreen Beyond sticht in puncto Formfaktor und Gewichte alle anderen VR-Brillen aus und geht dafür Kompromisse in anderen Bereichen ein. | Bild: Bigscreen

HTC: Vive XR Elite

HTCs neues All-in-One-Flaggschiff vereint die Stärken der beiden autarken Vorgänger HTC Vive Focus 3 und HTC Vive Flow erweitert deren technische Kapazitäten in Richtung Mixed Reality durch Farb-Passthrough und einen Tiefensensor.

Das neue Headset kommt wie HTC Vive Focus 3 mit vollwertigen VR-Controllern, läuft komplett autark und nutzt den Snapdragon XR2 Gen 1, also den gleichen Chip, der auch in Meta Quest 2 und Pico 4 rechnet. Von HTC Vive Flow wiederum leiht sich das Gerät die Pancake-Linsen und damit einhergehend die kompakte Bauform sowie die Dioptrien-Einstellung, was die Korrekturbrille oder Kontaktlinsen überflüssig machen sollte.

Eine Besonderheit der Vive XR Elite ist das modulare Design. Der rückseitige Akku lässt sich entfernen, wodurch sich die XR-Brille in ein 270 Gramm leichtes Headset verwandelt, das entspanntes Zurücklehnen erlaubt. Per USB-C-Verbindungskabel wird das Gerät an eine externe Stromquelle angeschlossen. Das kann eine Powerbank, ein PC oder ein Flugzeugsitz sein. Praktisch: Der Akku lässt sich per Hot-Swap-Mechanismus im Betrieb austauschen.

Das native Softwareangebot zum Launch hat mit circa 100 VR-Apps noch Luft nach oben. Alternativ unterstützt das Headset kabelgebundenes und drahtloses PC-VR-Streaming.

Vive XR Elite kostet 1.399 Euro und wird an Endverbraucher:innen vermarktet. Die Auslieferung beginnt Ende Februar 2023. Einen ersten Eindruck des Geräts findet ihr in unserem Ausprobiert-Test der Vive-XR-Elite.

HTC Vive XR Elite von oben gesehen.

Klein, leicht, modular: Vive XR Elite. | Bild: HTC

Lynx: Lynx R1

Das per Kickstarter-Kampagne finanzierte Headset hätte schon im April 2022 erscheinen sollen und wurde wegen Problemen in der Lieferkette immer wieder verschoben. Seit Anfang 2023 werden die ersten Chargen an Kickstarter-Unterstützer:innen ausgeliefert. Bis Ende April sollten alle Backer ihr Gerät erhalten werden, sagte CEO Stan Larroque in einem Youtube-Update Ende Januar.

Die Lynx R1 ähnelt technisch der Meta Quest Pro und ist wie diese auf Mixed-Reality-Anwendungen ausgelegt, wird mit 849 US-Dollar jedoch deutlich günstiger. Das Headset setzt auf Handtracking, dedizierte VR-Controller sind für das dritte Quartal 2023 geplant.

Lynx_R1_Schwarz_Grau_Linsen

Die Lynx R1 kommt in zwei Editionen: eine für Konsument:innen, eine für Unternehmen. Auf dem Bild gut zu erkennen sind die einzigartigen Linsen des Geräts. | Bild: Lynx

Meta: Meta Quest 3

Mark Zuckerberg spricht von der "nächsten Generation unseres Quest-Headsets für Verbraucher" und Technikchef Andrew Bosworth vom "Nachfolger der Meta Quest 2". Auch wenn die Führungskräfte das neue Headset nicht beim Namen nennen: gemeint sein dürfte Meta Quest 3, die laut Zuckerberg und Bosworth für 2023 angesetzt ist.

Da Meta neue VR-Hardware in der Regel auf der Meta Connect vorstellt und kurz danach in den Handel bringt, ist mit einem Launch im kommenden Herbst zu rechnen. Die Preisspanne wird laut Mark Zuckerberg zwischen 300 und 500 US-Dollar liegen.

Rendering des Stinson-Prototyps (Meta Quest 3), von seitlich vorne.

Kein offizielles Bild, sondern ein professionelles Rendering des mutmaßlichen Quest-3-Prototyps basierend auf geleakten CAD-Bauplänen. | Bild: Marcus Kane

Im Oktober 2022 soll das Design des kommenden Headsets oder eines Prototyps desselben geleakt sein. Den Bauplänen zufolge liegt der Fokus auf Mixed Reality. Das ist naheliegend, schließlich liegt bei der Quest Pro der Schwerpunkt ebenfalls auf dieser Technologie. Meta hofft, dass Entwickler:innen mit dem Devkit Mixed-Reality-Software für Meta Quest 3 entwickeln.

VR-Leaker Bradley Lynch hat gehört, dass das Produkt auf eine neue Generation des Snapdragon-XR2-SoCs setzen wird, die einen großen Leistungssprung bringen könnte.

Weitere Details zum Gerät könnt ihr unserem Info-Artikel Meta Quest 3: Alle Fakten und Gerüchte entnehmen.

Pimax: Pimax Portal, Pimax Crystal

Pimax Portal ist eine Handheld-Konsole ähnlich Nintendo Switch oder Valves Steam Deck, die mithilfe eines Zubehörs in ein VR-Headset verwandelt werden kann. Das längst totgeglaubte Smartphone-VR lässt grüßen.

Pimax Portal wird per Kickstarter-Kampagne finanziert und die Auslieferung soll schon im Januar 2023 erfolgen. Angesichts von Pimax' Release-Historie sollte man bei solchen Versprechen Skepsis walten lassen.

Das Display der Pimax Portal kann in ein VR-Brillen-Gehäuse eingesetzt werden.

Das Display der Pimax Portal wird in ein VR-Brillen-Gehäuse eingesetzt. | Bild: Pimax

Pimax Crystal ist eine autarke Highend-VR-Brille mit hochauflösenden Displays, Eye- und Facetracking, QLED-Displays, einem Display-Port-Anschluss, einem austauschbaren Akku am Hinterkopf sowie optionalen Linsenpaaren. Der angepeilte Preis liegt derzeit bei rund 1.599 US-Dollar und richtet sich damit an Enthusiast:innen.

Shiftall: Meganex

Nach vielen Revisionen und einer Verspätung kommt die schlanke und leichte PC-VR-Brille Meganex im Frühjahr in den Handel. Sie ist SteamVR-kompatibel und unterstützt Index-Controller.

Für das geringe Gewicht von gerade mal 320 Gramm (ohne Kabel) sorgt die Kombination aus HDR-fähigem OLED-Microdisplay und Pancake-Linsen Marke Panasonic. Die Brillenbügel können eingeklappt werden, wodurch sich das Gerät leichter transportieren lässt.

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

Bild der Meganex und Meganex Business Edition schwebend vor weißem Hintergrund.

Die beiden Editionen. Achtung: Beide kommen mit SteamVR-Adapter. | Bild: Shiftall

Meganex erscheint in zwei Versionen. Die Standard Edition richtet sich an gut betuchte Konsument:innen und kostet 1.699 US-Dollar (Basisstationen und Index-Controller sind nicht inbegriffen und müssen separat erworben werden). Die Business Edition bietet zusätzlich eine Dioptrien-Einstellung und ein Nasen- statt Stirnpolster für schnelleres Auf- und Absetzen. Der Preis der Business Edition ist noch nicht bekannt. Beide Geräte kommen mit dem Lighthouse-Adapter.

Die Meganex bietet eine Displayport-Verbindung zum PC für native PC-VR-Übertragung. Sie wird über eine beiliegende Converter-Box hergestellt. Ein autarker Betrieb ist nicht vorgesehen.

Somnium Space: Somnium VR 1

Auf der CES 2023 hat das Social-VR-Startup Somnium Space ein PC-VR-Headset für höchste Ansprüche vorgestellt.

Es soll hochwertiges Passthrough bieten, Open-Source-Charakter haben und modular sein. Nutzer:innen sollen in der Lage sein, 3D-Baupläne von Teilen herunterzuladen und auszudrucken und elektronische Komponenten, Sensoren und Linsen direkt beim Hersteller zu bestellen.

Auf der Elektronikmesse wurde ein funktionstüchtiges Devkit präsentiert, das auf ersten Bildern schon recht fertig aussieht. Entwickelt wird das Gerät gemeinsam mit dem tschechischen Hersteller VRgineers, der sich auf Highend-Geräte für Unternehmenskunden spezialisiert.

Sony: Playstation VR 2

Die zweite Generation der Playstation VR ist technisch auf dem neuesten Stand, reduziert die Kabelage auf ein Minimum und kommt mit dedizierten VR-Controllern. Die größten Mängel von Sonys erstem VR-System sind damit ausgeräumt. Hinzu kommen fortschrittliche neue Funktionen wie Eye-Tracking und eine Kopf-Haptik.

Playstation VR 2 erscheint weltweit am 22. Februar 2023 und wird hierzulande ab 599 Euro erhältlich sein. Einen Test zur Playstation VR 2 samt Liste bislang angekündigter VR-Spiele findet ihr hinter den Links.

Playstation VR 2 und Sense-Controller vor grauem Hintergrund.

Playstation VR 2 kommt mit vollwertigen VR-Eingabegeräten: den Sense-Controllern. | Bild: Sony

Unbestätigte VR-Brillen

Apple: Apple Reality Pro

Apple arbeitet seit vielen Jahren an einem technisch fortschrittlichen Mixed-Reality-Headset und laut gut informierten Quellen wie dem Apple-Leaker Mark Gurman und dem Lieferkettenanalysten Ming-Chi Kuo soll es 2023 endlich vorgestellt werden.

Ähnliches hörte man die Herren allerdings auch schon früher sagen. Ob und wann das Gerät wirklich erscheint, das weiß derzeit nur Apple.

Beeilen muss sich das Unternehmen nicht: Mixed-Reality-Technologie steckt in den Kinderschuhen und taugt noch nicht als ernstzunehmende Alternative zum Laptop, wie Meta Quest Pro (Test) gezeigt hat. Das Marktpotenzial ist so gesehen winzig, gemessen an Apples Ansprüchen, weshalb das Gerät wahrscheinlich als Devkit vermarktet und teuer sein wird. Gerüchten zufolge zwischen 2.000 und 3.000 US-Dollar.

Die jüngsten Berichte gehen von einer Vorstellung auf der WWDC 2023 im Juni aus.

Rendering einer möglichen Apple-VR-Brille

So könnte Apples Mixed-Reality-Headset aussehen. | Bild: Ian Zelbo (Konzeptrendering einer mutmaßlichen Prototyps)

Pico: Pico 5

Auch zu einem Nachfolger der Pico 4 mit neuem Snapdragon-XR2-SoC wird schon spekuliert. Das ergäbe Sinn, schließlich soll Meta Quest 3 ebenfalls die neue Generation des XR2-Chips nutzen und wäre aktuellen autarken Headsets wie Pico 4 damit weit überlegen.

Pico 4 und Controller liegen auf einem weißen Tisch, im Hintergrund eine Graslandschaft.

Die Pico 4 ist eine der leichtesten und schlankesten VR-Brillen, setzt aber wie die meisten gegenwärtigen Standalone-Headsets auf den betagten Snapdragon XR2 Gen 1. Pico 5 könnte auf die nächste Generation dieses Chips setzen. | Bild: Pico

Samsung: Namenloses Gerät

Samsung machte ab 2015 groß in VR, aber gab die Sparte in den vergangenen Jahren komplett auf.

Ende 2022 hörte man Gerüchte, dass Samsung schon im nächsten Jahr ein Mixed-Reality-Devkit in den Handel bringen will, offenbar als Antwort auf Apples potenziellen Markteintritt.

Auf der Samsung Unpacked im Februar bewahrheiteten sich diese Gerüchte: Samsung kündigte an der Seite Googles und Qualcomms ein XR-Comeback an. Produktdetails oder ein Zeitplan wurde nicht vorgestellt, die Hardware dürfte sich allerdings an Meta Quest Pro und anderen Mixed-Reality-Geräten orientieren.

Valve: Valve Deckard

Valve Index (Test) ist noch immer eines der besten PC-VR-Headsets, aber der Bildschirm ist etwas veraltet und die Brille durch ein Kabel an den Rechner gebunden.

Im September 2021 bestätigten unternehmensnahe Quellen, dass Valve an einem Prototyp mit Codenamen Deckard arbeitet. Das Gerät könnte, anders als Valve Index, teilweise oder komplett autark funktionieren und damit dem Trend der letzten Jahre hin zu mobilen VR-Spielkonsolen folgen.

Valve Index mit Index-Controllern und Basisstationen vor schwarzem Hintergrund

Die Valve Index erschien 2019. Die externen Trackingeinheiten dürften beim Nachfolger in das Gehäuse wandern. | Bild: Valve

Valve-CEO Gabe Newell deutete Anfang 2022 an, dass Valves nächste VR-Hardware eine Weiterentwicklung des Steam Deck in Richtung Virtual Reality sein könnte. PatenteCode-Hinweise sowie Stellenausschreibungen heizten die Gerüchte um ein neues VR-Headset Marke Valve weiter an.

Keine Frage: Bei Valve ist etwas in der Mache. Die Frage ist, ob und wann Valve mit einem Produkt plant. Konkrete Hardware-Leaks wie damals im Vorfeld des Valve-Index-Launchs gibt es nicht. Außerdem sind mobile Chips noch nicht schnell genug für PC-Spiele auf SteamVR. Eine Veröffentlichung im Jahr 2023 ist daher unwahrscheinlich.