Lynx R-1: Kickstarter endet erfolgreich – Trailer, Preis & Infos zur XR-Brille

Lynx R-1: Kickstarter endet erfolgreich – Trailer, Preis & Infos zur XR-Brille

Lynx R-1 kombiniert VR und AR in einem autarken Formfaktor und ist in dieser Hinsicht bislang einzigartig. Nun hat die Kickstarter-Kampagne für die XR-Brille begonnen.

Die Lynx R-1 unterstützt sowohl Virtual Reality als auch Augmented Reality via Videodurchsicht. Hierbei wird die Umgebung mittels zweier integrierter Kameras gefilmt und auf die Displays gestreamt, wo sie beliebig um AR-Elemente erweitert werden kann.

Über die Vor- und Nachteile dieser Technik gegenüber AR-Brillen mit transparenter Optik (Hololens 2, Magic Leap 1, Nreal Light) habe ich an anderer Stelle bereits ausführlich geschrieben:

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Das folgende Video führt die Videodurchsicht-AR der Lynx R-1 beispielhaft vor:

 

Als Alternative zu Oculus Quest 2 beworben

Die Lynx R-1 lässt bei der AR-Nutzung viel periphere Sicht frei für mehr Sicherheit und bessere Orientierung. Wer das Gerät als VR-Brille nutzen möchte, kann für volle Immersion per Magnethalterung eines von zwei Facial Interfaces am Gehäuse anbringen. Herkömmliche Brillen können unter der VR-Brille getragen werden, sofern sie nicht breiter als 146 Millimeter sind.

Lynx_R1_VR_Masken_Vergleich

Für Lynx R-1 gibt es zwei Facial Interfaces: jeweils eine für Nutzer:innen mit und ohne Brille. | Bild: Lynx

Eine weitere Besonderheit der Lynx R-1 sind die einzigartigen Linsen des Herstellers Limbak, die einen vergleichsweisen schmalen Formfaktor erlauben. Alle zum Betrieb nötigen Komponenten sind in dem kleinen Gehäuse untergebracht, mit Ausnahme der Batterie, die am Hinterkopf getragen wird und so für eine optimale Gewichtsverteilung sorgt.

Das Pariser Start-up Lynx bewirbt das Gerät als europäisches Produkt und Alternative zu Facebooks Oculus Quest 2 (Test), die im Gegensatz zu dieser kein Facebook-Konto voraussetzt oder Daten sammelt.

Lynx R-1: Die wichtigsten Spezifikationen auf einen Blick

Die Lynx R-1 hat folgende technischen Eigenschaften:

  • Eine Auflösung von 1600 mal 1600 Bildpunkten pro Auge bei 90 Hertz Bildwiederholrate sowie eine RGB-Videodurchsicht mit niedriger Latenz
  • Qualcomm XR2-Chip mit 2 Gigabyte RAM und 128 GB internem Speicher
  • 6-DoF-Tracking
  • Handtracking (Software von Ultraleap)
  • Wifi 6 und Bluetooth 5
  • PC-VR-Kompatibilität mit SteamVR über Wifi
  • Ein SD-Kartenslot für bis zu ein Terabyte Speicher
  • Stereo-Lautsprecher, Mikrofone und ein Klinkenanschluss für Kopfhörer
  • Das Gehäuse kann 13 Millimeter nach vorne oder hinten verschoben werden, um den Sehkomfort zu erhöhen oder eine Brille unterzubringen

Lynx verkauft drei Editionen der XR-Brille: die Standard Edition, die Limited Edition und die Professional Edition. Der einzige Unterschied zwischen den drei Fassungen besteht darin, dass die Limited Edition ein transparentes Gehäuse hat und die Professional Edition für Unternehmen gedacht ist und mehr SDK-Support seitens Lynx bietet.

Kickstarter: Pakete, Preise & Lieferdatum

Auf der Kickstarter-Seite bietet Lynx folgende drei Pakete:

logo
  • checkMIXED.de ohne Werbebanner
  • checkZugriff auf mehr als 9.000 Artikel
  • checkKündigung jederzeit online möglich
ab 3,50 € / Monat
logo

  • Lynx R-1 Early Bird für 530 Euro (inkl. Lieferkosten)
  • Lynx R-1 Limited Edition für 745 Euro (inkl. Lieferkosten)
  • Lynx R-1 Professional Edition für 950 Euro (inkl. Lieferkosten)

Das Finanzierungsziel beträgt 300.000 Euro.

Jedes Paket beinhaltet neben der XR-Brille ein 1 Meter langes USB-C-Kabel, ein USB-C-Ladegerät, ein Facial Interface für den VR-Modus sowie einen zusätzlichen Headstrap aus Stoff, der den Tragekomfort erhöhen soll.

Die Lynx R-1 wird primär per Handtracking gesteuert und kommt ohne eigene VR-Controller. Diese muss man via Kickstarter zusätzlich bestellen. Kostenpunkt: 99 Euro. Hergestellt werden sie vom Start-up Finch.

Ausgeliefert werden sollen die XR-Brillen und VR-Controller im April 2022.

Was taugt die Lynx R-1 und für wen ist sie gedacht?

Derzeit gibt es nur erste Hands-ons von Youtubern, darunter Tested.  Die befassen sich nur mit Features und urteilen nicht über die Qualität des Produkts, dessen Software noch nicht finalisiert ist.

Davon unabhängig muss man zwischen den Anwendungsszenarien der XR-Brille unterscheiden. Als technische Neuheit und AR-Experimentierplattform dürfte sie in erster Linie XR-Enthusiast:innen und AR-Entwickler:innen begeistern, da es derzeit kein vergleichbares Produkt am Markt gibt.

Völlig offen dagegen ist, was die Lynx R-1 Endverbrauchern bringt. Gerade an die vermarktet das Start-up die XR-Brille aber.

Wer eine VR-Brille (Vergleich) für den PC sucht, ist mit anderen, technisch ausgereifteren Geräten besser beraten. Wichtig wird sein, wie gut die VR-Controller beim Tracking abschneiden. Gerade dieses ist entscheidend für ein gutes VR-Erlebnis, ob PC-VR oder autarke VR.

AR-Interessierte wiederum dürften bis April 2022 nur Experimente im App Store vorfinden. Falls es überhaupt eine potente Distributions- und Verkaufsplattform geben wird, die XR-Entwickler:innen anzieht. Derzeit will Lynx noch nichts über die eigene App Store-Strategie verraten, da es sich auf die Herstellung und Lieferung der Geräte konzentriert.

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