Neue VR-Brillen 2021: Alle kommenden VR-Headsets in der Übersicht
Auch 2021 erwarten uns neue VR-Brillen: Von ambitionierten Start-up-Brillen bis zu Social-VR-Headsets - lest hier, welche VR-Brillen in diesem Jahr kommen sollen.
Dieser Artikel wird regelmäßig aktualisiert. Letztes Update: 13. Mai 2021
2020 hatte einige VR-Brillen zu bieten, darunter Facebooks autarke Oculus Quest 2 (Test) und die HP Reverb G2 (Test). Für 2021 sind bereits einige neue VR-Brillen angekündigt oder durch Leaks bekannt, darunter autarke Headsets für Unternehmen, eine günstige Highend-Brille für Gamer und gleich zwei Social-VR-Brillen.
___STEADY_PAYWALL___Informationen zu bereits verfügbaren Modellen, Zubehör sowie Tests und Hintergrundberichten findet ihr in unserem VR-Brillen-Vergleich.
Inhalt
Decagear
Release: 4. Quartal 2021
Preis: 450 US-Dollar
Im Oktober 2020 kündete das Start-up Megadodo seine PC-VR-Brille Decagear an. Die VR-Brille soll ein hochauflösendes Display, fortschrittliche VR-Controller und Gesichts- sowie Hüftracking mit kleinem Preis verbinden.
Decagear soll zwei LC-Displays mit einer Auflösung von 2.160 x 2.160 Bildpunkten pro Auge und eine Bildwiederholrate von 90 Hertz bieten. Der Linsenabstand lässt sich mit einem mechanischen Schieberegler zwischen 62 und 72 Millimeter einstellen. Ein spezielles Linsen-Design soll eine Sichtfeldweite von circa 120 Grad ermöglichen.
Vier Trackingkameras erfassen die räumliche Bewegung des Kopfes und der Controller. Das Inside-Out-Tracking wird von Decagear selbst entwickelt. Zwei weitere Kameras an Innen- und Unterseite der VR-Brille sollen zudem die Mimik des Trägers auf VR-Avatare übertragen.
In der Kopfhalterung sind Lautsprecher integriert. Das Gesichtspolster haftet dank Magneten am Gehäuse und lässt sich leicht entfernen. Ein separat erhältliches Drahtlosmodul soll VR-Gamern außerdem kabelloses Spielvergnügen ermöglichen.
Neben der VR-Brille sind im Paket außerdem zwei Controller enthalten, die dank 96 kapazitiver Sensoren Fingertracking bieten und über Riemen an der Hand befestigt werden, sodass man sie wie die Controller der Valve Index (Test) nicht permanent festhalten muss. Die Ergonomie erinnert ansonsten an die Oculus-Touch-Controller.
Der ebenfalls beiliegende Hüfttracker „DecaMove“ kann an der Hose befestigt werden und erfasst unabhängig von der VR-Brille, in welche Richtung der Nutzer ausgerichtet ist. Das soll virtuelle Fortbewegung und Interaktionen flexibler machen. DecaMove wird ebenfalls als Standalone-Version verkauft, die dahinter stehende Software ist kostenlos erscheinen und erlaubt Hüftracking per Android-Smartphone. Ob das gut funktioniert, habe ich in meinem DecaMove-Kurztest ausprobiert.
Die vollwertige SteamVR-Brille inklusive Controller und Hüfttracker soll für gerade mal 449 US-Dollar an Vorbesteller verkauft werden. Das Drahtlosmodul soll zusätzlich 49 US-Dollar kosten. Wir sind allerdings vorsichtig, denn nahezu aus dem Nichts käme hier ein Rundum-Sorglos-Paket für VR, das selbst Facebook & Co. bislang nicht liefern konnten.
Decagear sollte ursprünglich ab Mai 2021 ausgeliefert werden, mittlerweile wurde die Veröffentlichung nach Aussagen der Entwickler jedoch auf das vierte Quartal 2021 verschoben. Eine offizielle Pressemitteilung zu der Verschiebung steht noch aus. Alle Informationen findet ihr in unserem großen Übersichtsartikel zu Decagear.
HTC Vive Focus 3
Release: 27. Juni 2021
Preis: 1.399 Euro
Am 11. Mai 2021 kündigte HTC gleich zwei neue VR-Brillen an: Die autarke HTC Vive Focus 3 und die PC-VR-Brille HTC Vive Pro 2.
Vive Focus 3 richtet sich an Unternehmen und bietet beeindruckende technische Eckdaten: ein hochauflösendes LC-Display mit voller RGB-Subpixelmatrix mit einer Auflösung von 2.448 mal 2.448 Bildpunkten pro Auge bei 90 Hertz, eigens entwickelte Fresnel-Linsen mit Dual-Stacked-Design für eine horizontale Sichtfeldweite von 120 Grad, ein Snapdragon XR2-Chip und 8 Gigabyte RAM.
Dank einer eigenen Kühllösung taktet der Chip laut HTC höher als in der Oculus Quest 2. Wie die Quest 2 lässt sich auch die Vive Focus 3 an einen PC per Kabel anschließen. Eine Wireless-Lösung soll nachgeliefert werden.
Die autarke VR-Brille setzt außerdem auf ein neues Inside-Out-Trackingssystem und neue VR-Controller, die per Infrarotlicht getrackt werden.
Der Akku sitzt für eine bessere Gewichtsverteilung auf der Rückseite der Kopfhalterung und kann wie das magnetische Gesichtspolster leicht ausgetauscht werden. Die robuste Kopfhalterung aus einer Magnesiumlegierung enthält außerdem offene Lautsprecher. Über einen mechanischen IPD-Regler lässt sich der Augenabstand zwischen 57 und 72 Millimeter einstellen.
Die HTC Vive Focus 3 soll ab dem 27. Juni 2021 erhältlich sein und kostet 1.399 Euro.
HTC Vive Pro 2
Release: 04. Juni 2021
Preis: je nach Paket 799 bis 1.399 Euro
Die HTC Vive Pro 2 richtet sich wie die Vorgänger-Brille an Unternehmen und VR-Enthusiasten. Wie die HTC Vive Focus 3 bietet die Vive Pro 2 ein hochauflösendes LC-Display mit voller RGB-Subpixelmatrix mit einer Auflösung von 2.448 mal 2.448 Bildpunkten pro Auge. Neue Fresnel-Linsen mit "Dual-Stacked-Design" ermöglichen laut HTC ein horizontales Sichtfeld von bis zu 120 Grad. Der Bildschirm läuft mit 120 Hertz.
Wie die Vorgängerbrille setzt die Vive Pro 2 auf SteamVR-Tracking und ist daher vor allem als Upgrade zu vorhandenen Vive-Brillen gedacht. Das im März vorgestellte und bereits erhältliche Vive-Pro-Zubehör Vive Facial Tracker und Vive Tracker 3.0 ist ebenfalls kompatibel mit der neuen VR-Brille.
Die stabile Kopfhalterung der Vive Pro 2 lässt sich über einen Drehknopf anpassen und kommt mit zwei integrierten Kopfhörern. Der Augenabstand wird über einen mechanischen IPD-Regler eingestellt.
Die VR-Brille lässt sich außerdem mit dem Vive WLAN Adapter (Test) betreiben, der jedoch aktuell lediglich eine Gesamtauflösung von 2.448 mal 1.224 Bildpunkte unterstützt. Ein Update für eine maximale Auflösung von 3.264 mal 1.632 Bildpunkten ist angekündigt und käme den nativen 4.896 mal 2.448 Bildpunkten der Vive Pro 2 näher.
Die HTC Vive Pro 2 soll ab dem 4. Juni 2021 erhältlich sein und kann als einzelne VR-Brille für 799 Euro oder im Komplettpaket mit zwei Basisstationen 2.0 und den alten Vive-Controllern für 1.399 Euro gekauft werden.
Lynx-R1
Release: März oder April 2021
Preis: 1.500 US-Dollar
Das französische Start-up Lynx zeigte seine autarke Mixed-Reality-Brille Lynx-R1 bereits im Februar 2020 und wollte sie bis Ende des Jahres veröffentlichen. Wegen Lieferschwierigkeiten der verbauten Tracking-Kameras verschob Lynx die Veröffentlichung der XR-Brille auf Ende des ersten Quartals 2021. Zielgruppe der VR-Brille mit AR-Funktion ist der B2B-Bereich.
Wesentlicher Einsatzbereich des Lynx-R1 ist Durchsicht-Mixed-Reality: In der Brille verbaute HDR-Kameras übertragen das Bild auf im schlanken Hochklappvisier integrierte Displays. Im XR-Modus hängt das knapp zwei Finger breite optische Modul frei vor den Augen des Trägers.
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Um den Übergang zwischen Display und Außenwelt möglichst immersiv zu gestalten, setzt Lynx auf Linsen mit einer neuartigen Bauform (“4-fold catadioptric freeform prism”) mit einem horizontalen und vertikalen Sichtfeld von 90 Grad. Über ein optionales Gesichtspolster lässt sich die Außenwelt für VR-Anwendungen abschirmen.
Im optischen Modul sind zwei LC-Displays verbaut, die eine Auflösung von 1.600 mal 1.600 Bildpunkten pro Auge bei einer Bildwiederholrate von 90 Hertz bieten. Ein mechanischer Regler erlaubt die Einstellung des Augenabstandes zwischen 56 und 70 Millimeter.
In der XR-Brille ist Qualcomms XR-2-Chip verbaut, ein optionales 5G-Modem ist ebenfalls erhältlich. Lynx-R1 lässt sich außerdem über USB-C mit einem PC verbinden. Die Brille bietet Augen- und Handtracking.
Lynx-R1 soll im März oder April 2021 erscheinen und kann für 1.500 US-Dollar vorbestellt werden. Weitere Informationen findet ihr in unserem Artikel über die technischen Details der Lynx-R1.
Mova
Release: 2021
Preis: 599 US-Dollar
Im Mai 2020 kündigte XRSpace, das Start-up des ehemaligen HTC-Chefs Peter Chou, eine neue VR-Brille an: Mova. Die autarke VR-Brille setzt auf Qualcomms Snapdragon 845 Chip und nutzt zwei an der Vorderseite angebrachte Kameras für Raum- und Handtracking. Mova bietet eine Auflösung von 1.440 mal 1.440 Bildpunkten pro Auge, ein Sichtfeld von 100 Grad und ist mit 64 Gigabyte Speicher ausgestattet. Ein einfacher Zeigecontroller liegt bei.
Mova bietet keinen Zugang zu den mobilen Stores von Oculus oder HTC. Stattdessen ist sie das Portal zur ebenfalls von XRSpace entwickelten Social-VR-Welt Manova World. Die soll Endverbraucher und Unternehmen überzeugen, die Mova-Brille zu kaufen.
Der im Vergleich zur Oculus Quest 2 deutlich höhere Preis bei gleichzeitig schlechterer Ausstattung und Software soll durch die Kooperation mit Unternehmen wie der Deutschen Telekom subventioniert werden. Genau Details dazu sind noch nicht bekannt.
Ein Beta-Test für die Social-VR-Welt läuft aktuell. Alle Informationen über die VR-Brille und die Manova World findet ihr in unserem Testtagebuch.
Nolo VR
Release: 2021
Preis: unbekannt
Auf der diesjährigen CES 2021 stellte der chinesische VR-Spezialist Nolo eine autarke VR-Brille vor. Das Gerät bietet zwei Frontkameras für das Raum- und Handtracking. Zwei an Oculus Touch Controller erinnernde Controller werden mit einer selbst entwickelten Ultraschall-Trackinglösung erfasst.
Genaue Spezifikationen und der Preis der VR-Brille sind bisher unbekannt. Einen Namen hat das Gerät auch noch nicht. Das hat einen guten Grund: Nolo stellt das VR-System als ODM (Original Design Manufacturer) her. Interessierte Unternehmen können die Brille bestellen und dann unter eigenem Namen vermarkten.
Nolo selbst hatte bereits früh 6DoF-Trackingzubehör für mobile VR-Brillen wie Samsung Gear VR hergestellt. Zuletzt zeigte der Hersteller Nolo X1, eine autarke VR-Brille mit Qualcomms XR1-Chip. Womöglich setzt die neue Brille nun auf den XR2-Chip, der auch in Oculus Quest 2 verbaut ist.
Pico Neo 3
Release: Mai 2021 / Spätsommer 2021
Preis: unbekannt
Anfang März 2021 kündigte Pico die autarke Pico Neo 3 an. Die Standalone-Brille gleicht der Oculus Quest 2 von außen und innen: Die VR-Brille setzt ebenfalls auf den Snapdragon XR2-Chip und bietet Inside-Out-Tracking.
Dafür setzt Pico auf vier verbaute Kameras, die Umgebung und VR-Controller selbst bei schwachem Licht tracken sollen. Die VR-Controller ähneln dem Design der Touch-Controller von Oculus, sind mit 32 Sensoren bestückt und werden optisch per Infrarot getrackt. Die Brille unterstützt Wifi 6.
Der XR2-Chip beliefert ein gebogenes Display mit 90 Hertz Bildwiederholrate. Die Auflösung ist noch nicht bekannt. Wie auch bei der Oculus Quest 2 können Nutzer den Augenabstand (IPD) über drei mechanische Einstellungen anpassen.
Ebenfalls im März gab Pico die Gründung der Pico Studios bekannt, einer US-Abteilung, die mit VR-Entwicklern zusammenarbeitet, um VR-Spiele nach China in das Pico-Ökosystem zu bringen. Mittlerweile finden sich mehr als 80 VR-Spiele im Pico Store, darunter Titel wie Superhot VR (Test), Angry Birds VR: Isle of Pigs, Sairento VR: Untethered oder Racket: NX.
Die VR-Brille kommt am 10. Mai in China auf den Markt und richtet sich dort an Endverbraucher. Die Oculus Quest 2 ist in China nicht erhältlich. Außerhalb Asiens soll im Spätsommer 2021 eine B2B-Version der Pico Neo 3 veröffentlicht werden.
Der Preis ist bisher nicht bekannt. Pico verkaufte die Vorgängerbrille Pico Neo 2 Lite für umgerechnet circa 600 US-Dollar an Endverbraucher.
Unai
Release: unbekannt
Preis: unbekannt
Erst in diesem Januar stellte das Start-up Unai.one die Social-VR-Brille Unai vor. Sie ist das neuste Projekt der Erfinder der Open-Source-Brille Relativty.
Die Unai-Brille soll möglichst realistische soziale Interaktionen in von Unai und Besuchern gebauten VR-Welten erlauben. Dafür setzt die VR-Brille auf zwei Kameras für Gesichtstracking und sieben weitere Kameras für Raum- und Ganzkörpertracking.
Anders als Mova oder Quest 2 setzt Unai auf grafisch anspruchsvolle soziale Welten, die von der Unreal Engine angetrieben werden. Die Berechnung dieser grafisch beeindruckenden Umgebungen soll eine externe Box übernehmen, die ohne Kabel mit der Unai-Brille verbunden wird.
Einen Prototyp gibt es bisher noch nicht, die VR-Brille wird daher wohl frühestens Ende 2021 erscheinen - wenn sie überhaupt auf den Markt kommt. Bislang klingt das Konzept noch reichlich dünn.
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