Facebooks XR-Chef freut sich über HTC-Konkurrenz

Facebooks XR-Chef freut sich über HTC-Konkurrenz

Facebooks XR-Chef Andrew Bosworth sprach auf Instagram über HTC-Konkurrenz, den Produktzyklus der Oculus Quest und Beat Saber AR.

HTC versprach für dieses Jahr bahnbrechende VR-Brillen. Dazu dürfte auch ein autarkes VR-Gerät ähnlich Oculus Quest 2 (Infos) gehören. Entgegen aller Hoffnung ist daraus, zumindest fürs Erste, nur ein Gesichtstracker und neue Vive-Trackingeinheiten geworden. So oder so, mehr VR-Konkurrenz freut Bosworth.

"Ich sagte es früher und ich sage es wieder: Es ist gut für die Industrie und uns alle, wenn mehr Firmen in Virtual Reality investieren", meint der XR-Chef, der die Spekulationen selbst nicht mitverfolgte.

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Schon bei seinem letzten Instagram-Auftritt zeigte sich Bosworth erfreut darüber, dass Sony mit Virtual Reality weitermacht und eine neue VR-Brille für die Playstation 5 entwickelt. "Playstation VR war ein großer Hit und Platz für Entwickler, um Geld zu verdienen. Ich hoffe, die Playstation VR 2 wird das auch", sagte der XR-Chef.

Kein Spiele-Abo für Quest in Sicht

Anfang Februar eröffnete das App Lab für Oculus Quest, ein alternativer Store für in Entwicklung befindliche VR-Apps. Das App Lab stößt laut Bosworth auf großen Anklang. Manche Entwickler beschwerten sich allerdings über lange Wartezeiten für die App-Zulassung. Laut Bosworth arbeitet Facebook daran, das kleine Team aus App-Prüfern aufzustocken. Auf diese Weise sollen Anträge künftig schneller bearbeitet werden können.

Auf die Frage nach einem monatlichen Spiele-Abo nach dem Netflix-Modell antwortet Bosworth zurückhaltend. Der Vorteil für Spieler bestünde darin, dass man für weniger Geld mehr Inhalte erhalte, das leuchte ihm ein. Allerdings seien Spiele "tiefer" als Netflix-Inhalte. "Ich bin nicht sicher, ob das funktionieren würde", sagt Bosworth wohl im Hinblick auf die Art und Weise, wie Spiele konsumiert werden.

HTC bietet mit Viveport bereits ein VR-Spiele-Abo. Bislang hatte sich Facebook wiederholt gegen ein solches Modell ausgesprochen. Facebook-Manager Jason Rubin nannte einen Grund: Spiele seien nicht vergleichbar mit linearen Medien wie Songs oder Filmen, die untereinander viel ähnlicher und eher austauschbar seien. Ein Abo könne entsprechend nicht fair gestaltet werden.

Quest: Nicht mit Konsolen und Smartphones vergleichbar

Auf die Frage, ob und wann Oculus Quest 2 in Deutschland erhältlich sein wird, antwortete Bosworth ausweichend. Mit anderen Märkten würden auch andere Probleme einhergehen und in Deutschland sei das Problem regulatorischer Natur. So wie es derzeit aussieht, wird dieses so bald nicht gelöst (siehe Artikel Facebook vs. Deutschland: Was bisher geschah).

Bosworth sprach zudem über den Erscheinungszyklus der Quest-Brille. Konsolen sind bekanntlich mehrere Jahre auf dem Markt, bevor sie gegen eine neue Generation ausgetauscht werden, Smartphones hingegen werden jährlich erneuert. Bosworth will den Entwicklungs- und Produktzyklus der Oculus Quest weder mit dem von Konsolen noch dem von Smartphones vergleichen. Facebook versuche hier etwas "ziemlich anderes", nämlich die Technologie überhaupt erst unters Volk zu bringen.

Demzufolge dürfte eine Oculus Quest 3 erst erscheinen, wenn Facebook eine Gelegenheit sieht, das Publikum durch einen technischen Mehrwert signifikant zu erweitern. “Oculus Quest 2 ist aktuell ein tolles Gerät und es wird in Zukunft noch besser", meint Bosworth wohl in Bezug auf die Fülle angekündigter Quest-Features.

Neue Tech-Features sind ein Balanceakt

Funktionen wie Ganzkörpertracking, variable Fokusebenen und ein größeres Sichtfeld gehören nicht dazu, weil sie neue Hardware voraussetzen. Externe Kameras für Ganzkörpertracking verkomplizierten das System und seien schwer umsetzbar. "Das ist ein Bereich, der immer noch recht schwierig ist", sagt Bosworth.

Dass Facebook weiter an Multi-Fokus-Displays arbeitet, bestätigte der XR-Chef im Februar. Das Problem sei, dass die Systeme nicht verlässlich und zerbrechlich sind. Man arbeite jedoch immer noch daran, die Technologie weiterzuentwickeln.

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Ein größeres Sichtfeld gehe mit Kompromissen beim Gewicht, der Bildschärfe und der Helligkeit einher, was ein Balanceakt sei. Nicht vergessen dürfe man die Auflösung, da sie grundlegend sei für die Lesbarkeit von Texten und "neue Anwendungsszenarien eröffnet".

Beat Saber in der AR-Brille

Zu guter Letzt beantwortete Bosworth Fragen zum AR-Entwicklungsstand. Aktuelle Wellenleiter-Displays, die das Herzstück fortschrittlicher AR-Brillen wie Hololens 2 und Magic Leap 1 bilden, könnten weder in der gewünschten Zahl produziert werden noch besäßen sie die Qualität, die sich Facebook wünscht. Man mache jedoch stete Fortschritte in diesen und anderen Bereichen.

Gemeint sein könnte die Herstellung eigener AR-Chips und Facebooks XR-Betriebssystem. "Das sind langfristige Wetten, aber derzeit funktioniert es gut mit Android", sagt Bosworth im Hinblick auf die Android-basierte Quest-Brille. Für die eines Tages erscheinende AR-Brille gelten jedoch andere Regeln. Die Einschränkungen in Sachen Wärmeentwicklung, die Android ultraschlanken AR-Brillen auferlegt, seien zu groß.

Ob Beat Saber auf einer solchen Brille laufen würde? Zumindest konzeptuell spricht für Bosworth nichts dagegen: "Beat Saber würde sich ziemlich gut in die Augmented Reality übertragen lassen. Die Frage ist, ob wir die Rechenleistung und die Wärmekapazität für eine solche Erfahrung haben. Aber wir arbeiten daran."

Quelle: Boztank@Instagram, Titelbild: Facebook

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