Google entwickelt "Augmented Reality OS" für "innovatives AR-Gerät"

Google entwickelt

Aus Stellenausschreibungen geht hervor, dass Google an einem Betriebssystem für Augmented Reality arbeitet für ein "innovatives AR-Gerät". Bekommt Google Glass eine neue Chance?

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Seit dem Daydream-VR-Flop äußerte sich Google sehr zurückhaltend zu Computerbrillen - obwohl der Konzern bei VR und AR eigentlich lange vorne dabei war und bei Smartphone-AR auch noch ist.

Projekte wie Tango, Google Glass oder Mirage Solo, auch die dazugehörige 3D-VR180-Kamera, hatten eine Pionierstellung am Markt und waren ihrer Zeit voraus, aber leider auch unfertig. Allerdings, so scheint es von außen, ließ Google die Geräte schnell wieder fallen, anstatt sie konsequent weiterzuentwickeln.

Googles AR-Strategie: Zurück zu Google Glass?

Das Know-how für den Bau einer hochwertigen Tech-Brille hätte Google wohl am Start:

  • Der Konzern hat nie aufgehört, Google Glass für Unternehmen weiterzuentwickeln, auch wenn das Gerät am Endverbrauchermarkt floppte.
  • Googles neuer AR-OS Team-Lead, Mark Lucovsky, arbeitete von 2017 bis 2021 bei Oculus VR. Er wechselte diesen Dezember in seine neue Rolle bei Google.
  • Mit dem Datenbrillenhersteller North kaufte Google sich eine fertige Tech-Brille ins Portfolio, die aber seit der Übernahme im Juni 2020 noch keine Rolle spielte.
  • Im April tauchten außerdem Stellenanzeigen auf, in denen Google Optik-Profis für Linsen und Bildschirme suchte, die gut zum Bau einer neuen AR-Brille passen würden.
  • Google forscht zudem an KI-gestützten Lichtfeld-Darstellungen für räumliche 3D-Inhalte, die hervorragend zur Anforderung "AR-Erlebnisse der nächsten Generation" passen würden.
  • Mit ARCore für Android bastelt Google seit Jahren an einer hochwertigen AR-Software, die komplexe visuelle Aufgaben wie Raumtracking und Bilderkennung mit vergleichsweise wenig Hardware effizient lösen kann.

Allerdings: Google-Entscheider wie Hardware-Boss Rick Osterloh oder XR-Chef Clay Bavor äußerten sich zuletzt eher zurückhaltend zu Tech-Brillen. Als Bavor kürzlich die Holo-Telefonkabine Starline vorstellte, hob er extra hervor, dass deren immersiver Video-Chat eben keine Brille benötige.

Doch mit Facebooks aggressiver XR-Strategie und einem möglichen Apple-Einstieg im kommenden Jahr könnte Google unter Zugzwang geraten, ebenfalls wieder mehr in Tech-Brillen zu investieren. Und sei es nur, um vorbereitet zu sein, falls Gesichtscomputer doch einen größeren Durchbruch feiern.

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Quellen: Mark Lucovsky bei Linkedin via 9to5 Google, Google Job-Seite