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Vor fünf Jahren wäre ein Gerät wie Oculus Quest unvorstellbar gewesen. Der Facebook-CEO glaubte daran, obwohl Teile des Oculus-Teams dagegenhielten.
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2016 war das Jahr, in dem Virtual Reality den Weg ins Zuhause fand. Damals erschienen die ersten fortschrittlichen VR-Brillen wie Oculus Rift, HTC Vive und Playstation VR. Sie waren kabelgebunden, extrem leistungshungrig und bedurften externen Zubehörs fürs räumliche Tracking.
Spulen wir vor in die Gegenwart, haben wir ein Gerät wie Oculus Quest 2 (Test), das Rechenleistung, Batterie und Tracking im Gehäuse integriert. Mit der 2019 erstmals erschienen VR-Brille wurde Virtual Reality kabellos, mobil und relativ einfach in der Handhabe. Doch was heute eine Selbstverständlichkeit ist, war 2016 nur schwer unvorstellbar.
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Autarke VR – Ein Ding der Unmöglichkeit?
Die erste von vielen Hürden, die autarke VR-Brillen nehmen mussten, war das räumliche Tracking mittels integrierter Kameras. Entsprechende Computer-Vision-Technologie gab es zwar schon. Das Problem war, sie auf einer autarken VR-Brille zum Laufen zu bringen.
Erste Prototypen tauchten Anfang 2017 auf Messen auf und hinterließen gemischte Eindrücke. Ob das sogenannte Inside-Out-Tracking jemals so gut werden könnte, dass es etablierte Trackingsysteme ersetzen kann, war damals noch völlig offen.
Ein weiteres großes Problem war die Rechenleistung. Autarke VR-Brillen mussten auf Basis von Smartphone-Chips laufen, die einen Bruchteil der Leistung eines Spiele-PCs oder Playstation 4 bieten. Wie sollte es jemals möglich sein, Raumtracking und Spiele gleichzeitig auf einem solchen Chip zu berechnen?
Zuckerbergs VR-Vision
Zumindest einer glaubte das und das schon 2014. Sein Name: Mark Zuckerberg. In einem ausführlichen Oculus-Rückblick erinnert sich der Computer-Vision-Experte Oskar Linde, wie ihn der Facebook-Chef 2014 kontaktierte.
„Ich bekam einen Anruf von diesem Typen, Mark Zuckerberg. Er hatte gerade Oculus gekauft, ich glaube zwei Tage zuvor, und er erzählte mir von seiner Oculus-Produktvision. Es war ziemlich interessant, denn seine Vision war im Grunde Oculus Quest„, sagt Linde. Der Ingenieur war Technikchef des auf maschinellen Sehen spezialisierten Start-ups 13th Lab, das er 2010 in Stockholm mit Kollegen gegründet hatte.
„Einige Oculus-Leute haben Zuckerberg gesagt, dass das unmöglich sei. Man brauchte etwas, das man Inside-Out-Tracking nennt und die Technologie war längst nicht ausgereift, gerade im Hinblick auf die beschränkte Rechenleistung mobiler Geräte“, erzählt Linde weiter.
Der erste VR-Brillen-Prototyp von Oculus, der Inside-Out-Tracking beherrschte. BILD: Oculus
Bühne frei für Oculus Quest
Zuckerberg habe seine Quellen nicht beim Wort genommen und selbst Nachforschungen angestellt. „So fand er mein Unternehmen und mich und überzeugte mich von seiner Vision, eine autarke VR-Brille zu bauen“, schreibt Linde. Sein Start-up 13th Lab entwickelte Computer-Vision-Algorithmen für mobile Geräte und war damit prädestiniert für diese Aufgabe. Ende 2014 kaufte Facebook das Start-up und verwendete dessen Technologie.
Die Facebook-Führung und Iribe sollen fundamental unterschiedliche Perspektiven auf die Zukunft von Oculus gehabt haben. Dabei dürften es vor allem Zuckerberg und John Carmack gewesen sein, die gegenlenkten. Am Ende erschienen Oculus Quest und eine technisch mittelprächtige Oculus Rift S (Infos) anstelle einer technischen hochgerüsteten Rift 2, die kurz vor der Produktion stand.
Zwei Jahre nach Erscheinen der Oculus Quest ist das Gerät noch immer konkurrenzlos. Das zeigt, wie groß Facebooks Vorsprung ist und wie hoch die technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen für den Wettbewerb noch immer sind.
Doch am Horizont zeigen sich die ersten Mitbewerber: Der chinesische Quest-Klon Pico Neo 3 ähnelt Facebooks Gerät in Aussehen und Hardware und HTC bringt dieses Jahr ebenfalls eine neue autarke VR-Brille auf den Markt, die im Mai enthüllt wird.
Beide Geräte konkurrieren nicht direkt mit Facebook: Die Pico Neo 3 wird nur in Asien an Konsumenten verkauft und das neue Vive-Gerät richtet sich allein an Unternehmen. Der Anfang ist jedoch gemacht.
Hinweis: Ihr könnt bei Amazon Frankreich über euren deutschen Account bestellen. Die VR-Brille unterstützt deutsche Sprache in den Menüs. Eine regionale Sperre seitens Facebook ist derzeit nicht aktiv – Quest 2 funktioniert ganz normal. Amazon Frankreich liefert innerhalb weniger Tage, zum Teil werden die Geräte sogar aus Lagern in Deutschland verschickt.
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