Google plant neue AR-Brille - Codename "Project Iris"
Google reagiert auf drohende Konkurrenz seitens Meta und Apple und hat mit der Entwicklung eines AR-Headsets begonnen.
In den letzten Wochen mehrten sich die Hinweise, dass Google ein neues AR-Projekt in Angriff genommen hat. Der Tech-Leaker Alex Heath hat nun exklusive Informationen aus unternehmensnahen Quellen.
Das in Entwicklung befindliche Gerät soll Kameras integriert haben, die ein Videobild der Umgebung einfangen, das anschließend um AR-Elemente angereichert werden kann.
___STEADY_PAYWALL___Die Idee ist alles andere als neu: Meta bringt mit Cambria schon dieses Jahr ein Gerät nach genau diesem Bauprinzip auf den Markt und auch Apple könnte Berichten zufolge 2022 ein erstes Video-AR-Headset vorstellen, das Jahre in Entwicklung ist.
Googles AR-Headset: Launch in 2024
Die Arbeiten an Project Iris – so der Codename des Geräts – sollen vor Kurzem begonnen haben und die Marktstrategie noch nicht klar definiert sein. Der angepeilte Launch im Jahre 2024 könnte daher provisorisch sein, spekuliert Heath. Erste Prototypen sollen Skibrillen gleichen und autark arbeiten, also keines externen Zuspielers bedürfen.
Beim Chip werde Google auf ein eigenes Design setzen, wie bei dem neuesten Pixel-Smartphone. Das Gerät soll auf Basis von Android laufen. Parallel dazu könnte Google an einem spezialisierten AR-Betriebssystem arbeiten. Angeblich denkt der Konzern auch darüber nach, Cloud-Streaming für die Berechnung von AR-Inhalten einzusetzen, um Einschränkungen wie begrenzte Rechenleistung und Abwärme zu umgehen.
Das Projekt sei streng geheim und beschäftige derzeit 300 Angestellte, wobei Google hunderte weitere Fachkräfte anheuern möchte.
Zum Kernteam gehören Spezialisten, die Projekte wie ARCore und Google Lens leiteten und leiten, der ehemalige Technikchef von Lytro und Marc Lucovsky, der vor Kurzem von Meta zu Google wechselte. Lucovsky verantwortete die Entwicklung von Metas XR-Betriebsystem. Leiter von Project Iris ist Clay Bavor, Googles langjähriger VR- und AR-Chef.
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Hat Google Torschlusspanik?
Gemessen an der Konkurrenz ist Google spät dran mit dem Video-AR-Headset. Nach dem frühen Scheitern der Datenbrille Google Glass, einer teuren Fehlinvestition in Magic Leap und einer Reihe erfolgloser VR-Projekte wie Google Cardboard und Google Daydream verlegte sich der Konzern auf die Entwicklung von AR-Software. Das Ergebnis sind Google Lens, AR-Navigation in Google Maps und die AR-Suche.
Metas aggressives Vorpreschen im VR- und AR-Bereich und die anhaltenden Gerüchte um Apples AR-Pläne könnten der Grund für Googles plötzlichen und späten Sinneswandel sein.
Kurz nach Facebooks Neuausrichtung aufs Metaverse reorganisierte sich Google und rief die Abteilung Google Labs ins Leben, das sich auf langfristige technologische Wetten spezialisiert. Geleitet wird das Zukunftslabor von Clay Bavor, der direkt an CEO Sundar Pichai berichtet.
Bei Google Labs dürfte auch an einer alltagstauglichen AR-Brille gearbeitet werden, die für alle Konzerne, einschließlich Meta und Apple, das Endziel darstellt, aber technologisch noch nicht umsetzbar ist.
2019 kaufte Google den Datenbrillenhersteller North und erst kürzlich wechselte die AR-Koryphäe Bernard Kress von Microsoft zu Google. Kress war maßgeblich an der Entwicklung von Google Glass und Hololens beteiligt.
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