Oculus Quest 2: Was die VR-Brille wirklich bremst

Oculus Quest 2: Was die VR-Brille wirklich bremst

Die Leistung der Oculus Quest 2 ist äußerst begrenzt, aber das liegt nicht allein am verbauten Chip.

Der Snapdragon XR2-Chip der Oculus Quest 2 (Test) läuft bekanntlich weit unter seinem Leistungspotenzial: Während die GPU nur leicht herunter getaktet ist, reduzierte Oculus den CPU-Takt um 50 Prozent.

Benchmarks von Reddit-Nutzern bestätigen dies: Der künstlich verlangsamte SoC wird selbst von mehrere Jahre alten Smartphone-Chips um mehr als das Doppelte überflügelt.

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Dass Oculus den Snapdragon XR2 so stark zügelt, liegt an der Wärmeentwicklung und der Leistungsaufnahme. Zum einen besteht die Gefahr, dass die VR-Brille überhitzt, zum anderen würde sie unter voller Taktung so viel Energie verbrauchen, dass die Batterie noch schneller aufgebraucht wäre.

Quest 2 Abwärme: Übertriebene Vorsicht?

In seinem jüngsten Connect-Vortrag geht Carmack auf das Problem der Abwärme bei VR-Brillen ein. Der sehr viel ältere Chip der Oculus Quest 1, der Snapdragon 835, könnte unter voller Taktung fast alles leisten, was die Oculus Quest 2 kann, so Carmack. Der Snapdragon XR2 wiederum böte unter den gleichen Bedingungen wahrscheinlich mehr Leistung als ein Next-Gen-Chip.

Oculus sei "sehr konservativ", was das Problem der Wärmeentwicklung betrifft. "Man ist zu Recht darüber besorgt. Niemand will brennende Batterien oder etwas auf dem Kopf haben, das kocht und raucht. Aber in vielen Fällen sind wir übertrieben vorsichtig", meint Carmack, der gerne stärker ans Limit gehen und die Belastbarkeit des Systems testen würde.

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"Ich möchte, dass jemand vor meinen Augen etwas in die Luft jagt und Rauch aus dem Chip aufsteigt, bevor ich wirklich zustimme, dass es hier eine grundlegende Grenze gibt", sagt Carmack. Die von Oculus gesetzte Temperaturgrenze, so deutet der ehemalige Oculus-Technikchef an, sei nicht durch Tests begründet.

Effizientiere Kühlung statt schnellere Chips

Mit alltagstauglichen AR-Brillen, die 16 Stunden durchhalten müssen und noch dazu nur passiv gekühlt werden können, sei das Problem der Abwärme noch schwieriger zu lösen. "Die Energie ist eine der primären Herausforderungen, mit denen wir fertig werden müssen", resümiert Carmack.

Was wir daraus lernen? Dass die nächste Oculus Quest womöglich nicht einen neueren und sehr viel schnelleren Prozessor benötigt, sondern ein besseres Kühlsystem, mit dem sich überhaupt erst die Leistung abrufen lässt, die in aktuellen Chips wie dem XR2 schlummert. Der XR2-Chip von HTCs Vive Focus 3 läuft zwar im Standardtakt, dafür wird der Lüfter hörbar, was wiederum die Immersion beeinträchtigt. Eine einfache Lösung für das Problem gibt es also nicht.

Weiterlesen über Oculus Quest 2:

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Alle Informationen zur Meta Quest 2 findet ihr in im verlinkten Test.

Quellen: Reddit