Apple-Brille überhitzt, Launch verschoben - Bericht

Apple-Brille überhitzt, Launch verschoben - Bericht

Apples für 2022 geplante VR-AR-Brille soll sich mindestens um einige Monate verschieben. Der Grund lässt aufhorchen: Apple hat Probleme mit der Technik.

Laut Bloombergs Apple-Reporter Mark Gurman sollte Apples VR-Brille mit AR-Features eigentlich im Sommer auf Apples Entwicklerkonferenz WWDC enthüllt werden und später im Jahr mindestens für Entwickler:innen erscheinen. Diese Pläne sind jetzt hinfällig, berichtet Gurman mit Bezug auf mit dem Projekt bekannte Quellen aus Apples Lieferkette.

Tech-Brille: Apple kämpft mit Hitzeproblemen

Laut Gurmans Quellen verschiebt sich der Marktstart der Apple-Brille um "mindestens einige Monate". Als Grund nennt der Reporter Probleme bei der Entwicklung: Apples XR-Team habe mit Hitzeproblemen zu kämpfen, die mit den zahlreichen verbauten Kameras und der Software zusammenhängen.

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Vorherigen Berichten zufolge hat die Apple-Brille mehr als ein Dutzend Kameras sowie einen Lidar-Scanner verbaut für räumliches Tracking, Blickerfassung, Handtracking und das Aufzeichnen der Umgebung für die AR-Videodurchsicht.

Unklar ist, ob die Brille komplett Standalone funktioniert oder ob sie ihre volle Leistung nur im Zusammenspiel mit einem externen Zuspieler abrufen kann. Dass Apples-Ingenieure mit Hitzeproblemen kämpfen, könnte für eine vollständig autarke Lösung sprechen. Die Apple-Design-Legende Jonathan Ive, seit 2019 nicht mehr im Konzern, soll aus Komfortgründen für die Standalone-Brille votiert haben.

Apple-Brille kommt wahrscheinlich erst 2023

Die Hitzeprobleme führen laut Gurmans Quellen dazu, dass die Brille wahrscheinlich erst 2023 erscheint. Eine Markteinführung Ende des Jahres scheint aber nicht vollständig vom Tisch zu sein: Apple soll weiter mit Händlern in Kontakt stehen für einen Marktstart Ende 2022.

Die Vorstellung soll weiter in diesem Jahr passieren, allerdings wohl nicht mehr im Sommer auf der WWDC, auf der es höchstens eine Vorschau auf Software-Funktionen geben soll. Die WWDC 2023 soll dann voll auf die Entwicklung von VR- und AR-Apps fokussiert sein, für die Apple einen eigenen Store vorsieht. Apple kommentiert die Gerüchte wie gewohnt nicht.

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Apple-Investoren beeindruckte die Meldung kaum: Die Aktie notierte in einem schwierigen Marktumfeld nur leicht schwächer. Allerdings rechnet der Konzern zunächst ohnehin nicht mit großen Umsätzen bei XR: Im ersten Jahr sollen laut Gurmans Quellen sieben bis zehn Millionen verkaufte Einheiten auf dem Plan stehen. Das ist für XR-Verhältnisse ordentlich, im Vergleich zu Apples restlichen Märkten aber bestenfalls eine Randnotiz. Allemal soll die erste VR-AR-Hybrid-Brille nur ein Zwischenschritt sein hin zu einer leistungsfähigen, alltagstauglichen und schlanken AR-Brille.

Wann endet Apples XR-Irrfahrt?

Mit der erneuten Verschiebung wird Apples XR-Irrfahrt um ein weiteres Kapitel ergänzt: Schon seit 2015 sollen diverse VR- und AR-Prototypen in Entwicklung sein. Ursprünglich hätte ein erstes Produkt bereits 2021 auf den Markt kommen sollen. Zwischenzeitlich gab es immer wieder Berichte und Leaks über grundlegende Änderungen an Prototypen und Zeitplanung. Das zeigt, wie anspruchsvoll die Entwicklung einer XR-Brille ist, die Apples Ansprüche an Design, Komfort und Funktion erfüllt.

Apple-Konkurrenten wie Meta und andere, die gemeinsam mit der Zielgruppe experimentieren, haben in dieser Zeit zahlreiche Geräte auf den Markt gebracht. Allerdings hatten viele nicht den erhofften Erfolg. Meta ist wohl erst seit Quest 2 auf dem Weg hin zu einem gesunden VR-Ökosystem.

Zwischenzeitlich gab es Brillen-Flops wie Oculus Go, Samsung Gear VR oder Google Daydream VR, denen zum Teil eine eher abschreckende Wirkung unterstellt wird.

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Quellen: Bloomberg