Facebook Live Maps: Keine AR-Brille in Sicht, dafür die AR-Cloud
Facebook bastelt an einer Augmented-Reality-Brille und einem digitalen Zwilling der echten Welt. Das Unternehmen will so aus Science-Fiction Realität machen. Noch ist das hauptsächlich Zukunftstheorie.
Auf der Oculus-Connect-Entwicklerkonferenz stellte Facebooks XR-Chef Andrew Bosworth Facebooks Vision der Augmented-Reality-Cloud vor: "Live Maps" ist ein von Facebook generierter digitaler Zwilling der echten Welt.
Über diese Spiegelwelt können digitale Informationen mit realen Orten verknüpft werden: Eine digitale Erinnerung erscheint im Treppenhaus statt nur auf dem Smartphone-Screen, oder ein Hologramm sitzt mit am Tisch, anstatt nur per Video-Telefon verbunden zu sein.
___STEADY_PAYWALL___"Mit Live Maps erforschen wir heute, wie die Welt von morgen erlebt wird", sagt Bosworth. Die Daten für den 3D-Zwilling will Facebook in Echtzeit von Endgeräten der Nutzer gewinnen. Details zur technischen Umsetzung sind nicht bekannt.
Facebook ist lange nicht das einzige Unternehmen, das an der Augmented-Reality-Cloud arbeitet. Das Live-Maps-Schaubild erinnert beispielsweise an Magic Leaps "Magicverse".
Pokémon-Go-Entwickler Niantic investiert mächtig in den Aufbau der AR-Cloud, auch Samsung stellte ein AR-Cloud-Projekt vor. Ein internationaler Unternehmensverbund verfolgt die Idee einer offenen AR-Cloud, vergleichbar mit dem heutigen Internet.
Der Elefant im Raum ist Google, das dank der eigenen Maps-Infrastruktur mit Street View einen deutlichen Vorsprung haben dürfte beim Wettrennen um die AR-Cloud. Hinzu kommen Startups wie 6d.ai oder die Städte-Scanner Scape, die an eigenen Ansätzen und einzelnen Bausteinen für die 3D-Digitalinfrastruktur arbeiten.
Magic-Leap-Chef Rony Abovitz meldet sich nach Facebooks Live-Maps-Ankündigung bei Twitter zu Wort: In Zukunft gebe es "mehrere Xverses mit verschiedenen Optionen für Personen, Unternehmen und Länder".
Der Umgang mit den Daten innerhalb dieser digitalen Sozialsysteme sei ein wichtiger Faktor für Vertrauen, Transparenz, Kontrolle und Regulierung. Abovitz hofft, dass sich auf Wunsch der Nutzer ein dezentrales Xverse-Netz etablieren wird.
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People (everyone) should be active and vocal in terms of how Xverses are created and run - that will likely lead to decentralized and democractic Xverses that serve the public good.
— Rony Abovitz (@rabovitz) September 26, 2019
AR-Cloud: Das optimale Interface fehlt
Die natürlichste Interaktion mit dieser digitalen Spiegelwelt wäre nicht übers Smartphone-Guckloch, sondern über eine fortschrittliche Augmented-Reality-Brille. Oder noch besser: Kontaktlinsen, die gar nicht auffallen.
Bosworth bestätigt auf der Entwicklerkonferenz erneut, dass Facebook an einer AR-Brille arbeitet. Diese sei allerdings noch Jahre von der Massenmarktreife entfernt. Offenbar ist die Entwicklung nicht einmal weit genug fortgeschritten, um zumindest einen Prototyp vorzustellen.
Gerüchte besagen, dass sich Facebook mit der Brillenmarke Ray Ban für eine Smartphone-Datenbrille zusammengetan hat. Eine fortschrittliche AR-Brille soll ebenfalls in Entwicklung sein, die eines Tages das Smartphone ersetzen soll.
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