Alexa Funktionen: Auf diese Features wartet Deutschland
Neue Alexa Funktionen bringt Amazon traditionell erst in die USA. Wir stellen US-exklusive Features vor, die wir uns auch hierzulande wünschen.
Die smarte Sprachassistentin Alexa findet immer mehr Anwendung im Alltag. Das klassische Frage-Antwort-Spiel beherrscht sie mühelos, sie stellt Timer oder erinnert an wichtige Termine. Über die smarten Amazon-Geräte der Echo-Serie bedient sie zudem viele kompatible Smart-Home-Geräte auf Kommando.
Die Sprach-KI kann aber eigentlich noch viel mehr. Auf dem hauseigenen Hardware-Event Anfang Oktober präsentierte Amazon neue Innovationen wie Echo Show 15, eine Hologramm-Kamera und den ersten Alexa-Haushaltsroboter. Auch der mittlerweile zweite Amazon-KI-Chip AZ-2 wurde vorgestellt. Durch ihn werde Alexa effizienter, verbrauche weniger Strom und könne parallel Stimm- und Bilderkennungen lokal auf dem Gerät abwickeln. Schon seit dem AZ1-Chip heißt es, dass durch maschinelles Lernen Interaktionen mit Alexa immer mehr an menschliche Gespräche erinnern würden.
Viele neue Funktionen werden durch diese Chips überhaupt erst möglich. Aber beinahe alle enthalten den Zusatz „vorerst nur in den USA verfügbar“. Oft dauert es Monate, wenn nicht sogar Jahre, bis eine Neuerung über den Großen Teich schwappt. Wir stellen bislang US-exklusive Features vor, die wir auch hierzulande gern hätten.
Inhalt
Alexa Hunches: Sprach-KI wird selbstständig
Das erste und gleichzeitig aktuellste Feature in dieser Liste ist Alexa Hunches. Mit dieser Funktion lernt die Sprachassistentin eure Tagesabläufe und reagiert auf Abweichungen. Seid ihr werktags von acht Uhr morgens bis abends um sechs unterwegs, schaltet ihr in der Regel das Licht aus. Alexa erkennt nach einiger Zeit, dass während dieser neun Stunden keine Lampe mehr brennen sollte.
Vergesst ihr morgens das Küchenlicht auszumachen, bemerkt die Sprachassistentin das und schickt eine Benachrichtigung in die Alexa-App. Darin fragt sie, ob sie das Licht ausschalten soll. Gleiches gilt für smarte Türschlösser oder Thermostate.
Fällt Alexa auf, dass die Haustür während eurer Abwesenheit nicht abgeschlossen ist oder ein Raum stärker beheizt wird als sonst, vermutet sie eine Abweichung und erstattet Bericht. Hunches funktioniert nur bei kompatiblen Geräten. Entwickler müssen die Funktion in ihre Smart-Home-Geräte implementieren.
Die Künstliche Intelligenz die Alexa zugrunde liegt, verbessert dieses Verhalten durch maschinelles Lernen. Ihre Ahnungen werden also mit der Zeit immer präziser. Hunches ist für Nutzer in den USA schon seit 2018 verfügbar.
Am 25. Januar 2021 rollte Amazon allerdings ein umfangreiches Update aus. Über die App lässt sich nun einstellen, dass Alexa nicht mehr nachfragen muss. Die Sprach-KI schließt also selbstständig die Tür ab oder schaltet das Licht aus, wenn sie eine Abweichung bemerkt.
Alexa erkennt latente Nutzerziele
Alexa lernt neben den Alltagsroutinen ihrer Nutzer auch, was sie mit ihren Fragen bezwecken. Im November letzten Jahres stellten Amazons KI-Forscher eine neue Fähigkeit der Sprachassistentin vor: Sie denkt mit.
Alexa erschließt latente Nutzerziele. Sie ahnt also, was ihr als Nächstes fragen könntet. Wird die Sprach-KI beispielsweise danach gefragt, wie lange Schwarztee ziehen muss, antwortet sie und stellt danach selbstständig die Frage, ob sie einen entsprechenden Timer programmieren soll.
Auch hier spielt Deep Learning eine große Rolle. Alexa untersucht den Inhalt des aktuellen Gesprächs und gleicht ihn mit vergangenen Interaktionen ab. Zudem analysieren die Algorithmen der Zielerkennung kontextbezogene Aktionsketten. Wer also häufig Folgefragen stellt, hilft Alexa dabei, präziser zu werden.
Preference Teaching: Zeigt Alexa, was ihr mögt
Alexa-Chef Dave Limp präsentierte auf dem Amazon Hardware Event 2021 die künftige Ausrichtung der Sprach-KI: Das Unternehmen will "Ambience Intelligence" in die Smart Homes bringen. Nutzer:innen sollen weniger mit Displays interagieren müssen. Stattdessen soll Künstliche Intelligenz im Hintergrund mit smarten Automatisierungen den Alltag erleichtern.
Mit "Preference Teaching" erhält Alexa ein neues Echo-Feature, mit dem sie individueller auf die Vorlieben ihrer Nutzer:innen eingehen kann. Ernährt ihr euch beispielsweise vegan, könnt ihr Alexa das mitteilen und bekommt keine Rezept-Vorschläge mit tierischen Zutaten. Bringt ihr Alexa bei, welche Sportmannschaften euch interessieren, erinnert sie euch an das nächste Spiel oder teilt euch Neuigkeiten mit.
Chat-Funktion: Alexa nimmt Befehle per Textnachricht entgegen
Diese Funktion wurde selbst in den USA noch nicht vollständig veröffentlicht. Seit Dezember letzten Jahres läuft der Alexa-Chat als öffentliches Preview, das während der Testphase nur in manchen Alexa-Apps erscheint.
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Alle gängigen Funktionen wie die Musikwiedergabe oder Erinnerungen werden so per Chat gesteuert. Befehle werden in ein gesondertes App-Menü eingetippt, in dem Alexa ebenfalls per Textnachricht antwortet.
Mehr Barrierefreiheit für Alexa-Kunden
Neben der Chat-Funktion besitzt Alexa in den USA ein weiteres Feature, das sie für viele Anwender:innen zugänglicher macht. Die Sprach-KI lässt den Menschen mehr Zeit, Befehle auszusprechen.
Dadurch wird es Nutzern und Nutzerinnen mit Sprachbeinträchtigungen erleichtert, ihre Befehle abzugeben, bevor Alexa sie unterbricht. Wie die Chat-Funktion lässt sich auch die verlängerte Eingabe-Funktion über die Alexa-App für iOS oder Android aktivieren.
Alexa Energy Dashboard: Smartes Energiesparen
Die vierte Generation der Amazon Echo-Geräte ist wie bereits erwähnt mit dem hauseigenen KI-Chip AZ-1 bestückt. Der soll in einem speziellen Energiesparmodus bis zu zwanzigmal weniger Strom verbrauchen als die Chips der Vorgänger-Geräte.
Wie unser Test zu Echo 4 ergeben hat, ist dieser Sparmodus aber kaum alltagstauglich. Schon das Verknüpfen mit einem Spotify-Konto oder eine Verbindung zu einem anderen Smart-Home-Gerät verhindert die Aktivierung.
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Glücklicherweise sind die neuen Echo-Lautsprecher ohnehin keine allzu großen Stromfresser. US-Nutzer sehen seit Ende letzten Jahres den Stromverbrauch von Echo-Geräten und anderen kompatiblen Smart-Home-Geräten in einer praktischen Übersicht.
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Das Alexa Energy Dashboard kann über die Alexa-App oder das Display eines Echo Show abgerufen werden. Darin wird der aktuelle Energieverbrauch einzelner Smart-Home-Geräte angezeigt. Alexas Hunches finden ebenfalls Anwendung. Automatismen wie das Ausschalten von Lampen unter bestimmten Umständen werden hier aktiviert.
Proaktive Erinnerungen durch Alexa
Die Erinnerungsfunktion von Alexa (Guide) ist auch hierzulande eine beliebte Funktion. Einmal den Termin eingesprochen, meldet sich Alexa pünktlich über den ausgewählten Smart Speaker und die Smartphone-App. In den USA wurde die Erinnerungsfunktion vor Kurzem erweitert.
Alexa meldet sich proaktiv, wenn Termine anstehen, die für ihre Nutzer von Belang sein könnten. Wird Alexa häufiger zu einer bestimmten Sportmannschaft oder einem Film befragt, gibt die Sprachassistentin proaktiv Bescheid, wenn das nächste Spiel anliegt oder der Film im TV läuft.
Sie erinnert auch automatisch an Events, nach denen sie schon mal gefragt wurde. Eine gesonderte Erinnerung muss nicht mehr eingestellt werden. Ebenfalls nützlich: „Alexa, gib mir Bescheid, wenn mir Tom eine E-Mail schickt.“ Die Sprachassistentin meldet sich, sobald die Nachricht eintrifft.
Telefon-Konferenzen und Zoom-Calls mit Alexa
Pünktlich zu Weihnachten brachte Amazon neue Anruffunktionen auf Alexa-Geräte. In den neuen, auch in Deutschland verfügbaren Group Calls können bis zu sieben Freunde oder Familienmitglieder gleichzeitig miteinander telefonieren. Mit den Smart-Speakern Echo, Echo Dot oder Echo Show sind so Audio- oder Videotelefonate möglich.
Erstellt einer der Teilnehmer eine entsprechende Gruppe, reicht etwa der Sprachbefehl „Alexa, ruf meine Familie an“, um eine Konferenzschaltung mit allen Mitgliedern zu beginnen. US-Nutzern stehen weitere Optionen zur Verfügung: Video-Konferenzen sind dort über Zoom oder Amazon Chime möglich. Die beschränken sich jedoch auf Echo Show 8. Darauf kann auch das neue Feature „Call Captioning“ aktiviert werden.
Für Menschen mit Hörschädigungen erstellt Alexa Untertitel der laufenden Gespräche in Echtzeit. Die Kids-Editions der Fire-Tablets erhalten zudem einen speziellen Video-Chat für Kinder. Eltern können dort Kontakte eintragen, mit denen die Kleinen sprechen dürfen und haben die volle Kontrolle über die Anruffunktion.
Alexa Music-Sharing: Spiel meinen Song
Seit Anfang des Jahres dürfen Alexa-Nutzer:innen in den USA munter ihre Liebling-Songs teilen. Ein einfacher Sprachbefehl reicht und Alexa schickt einen Songvorschlag zum gewünschten Kontakt. Bei Alexa Music Sharing spielt es keine Rolle, wer welchen Musik-Streaming-Dienst nutzt. Auf den Echo-Geräten (Vergleich) lassen sich neben Amazon Music auch Spotify, Apple Music oder Deezer verwenden.
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Empfänger:innen des Musik-Vorschlags erhalten eine Sprach-Benachrichtigung auf ihren Echo. Anschließend sucht Alexa den Song automatisch im verknüpften Musik-Dienst. Wird die Sprachassistentin dort nicht fündig, schlägt sie eine Playlist vor, die sich an der Art des Stücks oder den Interpreten orientiert.
Conversation-Mode: Alexa nimmt an Unterhaltungen teil
Diese Funktion stellten die Alexa-Entwickler schon auf dem Amazon Hardware-Event im Herbst 2020 vor. Ein kurzer Einspieler zeigte damals, wie sich zwei Frauen über ihre Abendplanung unterhalten. Alexa stieg in das Gespräch ein, schlug einen Film vor oder gab Tipps für das Abendessen.
Dieser Conversation Mode startet in den USA nun auf dem Echo Show 10 (Test). Er soll zu einem natürlichen Gesprächsfluss bei der Interaktion mit der Sprach-KI führen. Aktiviert wird der Modus mit dem Sprachbefehl "Alexa, join the conversation". Anschließend wird das Aktivierungswort nicht mehr benötigt. Ein Blick auf den Bildschirm genügt und Alexa weiß, dass sie gemeint ist.
Über die Kamera und die Mikrofone deutet die KI visuelle und akustische Hinweise, um zu erkennen, wann jemand mit Alexa interagiert. Die Sprach-KI formuliert anschließend eine Antwort auf Basis des erfassten Kontexts. Amazon will das Feature laufend verbessern. Wann und ob es nach Deutschland kommt, ist nicht bekannt.
Alexa meldet Personen und Pakete an der Haustür
Mit den Echo Smart-Displays können Nutzer:innen auch hierzulande den Livestream von smarten Kameras wie der Switchbot Indoor Cam oder Google Nest Cam verfolgen. In den USA führt Amazon jetzt eine neue Erkennungsfunktion ein. Alexa schickt eine Benachrichtigung, sobald sie Personen oder Pakete über verbundenen Smart Cams und Türklingelkameras erkennt.
Das Feature lässt sich auch in Alexa-Routinen einbinden. Erkennt Alexa etwa eine Person vor der Haustür, schließt sie automatisch das Smart Lock oder schaltet nachts das Licht an.
Folgende Geräte unterstützen die Alexa-Personenerkennung: Ring Video Doorbells, Google Nest Cam Indoor und Outdoor, Nest Cam Floodlight, Nest Doorbell (Battery), Abode IOTA und Abode Outdoor Camera. Die Paketerkennung funktioniert derzeit nur mit Ring Video Doorbell Pro 2 und Ring Video Doorbell 2020.
Titelbild & Quelle: Amazon
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