Acer bringt neue VR-Brille doch nicht auf den Markt

Acer bringt neue VR-Brille doch nicht auf den Markt

Ist nach zwei VR-Brillen wieder Schluss mit VR bei Acer? Eine Highend-VR-Brille für Windows Mixed Reality erscheint jetzt doch nicht.

Im April 2019 stellte Acer die Highend-VR-Brille Ojo ConceptD vor, die bei mit HPs VR-Brille Reverb (Test) gleichziehen sollte: 2.160 mal 2.160 bei 90 Hz pro Auge bei den Displays und Windows Mixed Reality für das Tracking.

Für Microsofts Windows-VR-Initiative war das allemal ein Hoffnungsschimmer, immerhin galt Windows Mixed Reality zu dem Zeitpunkt schon als so gut wie tot.

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Erloschen ist er jetzt, der Schimmer: Gegenüber Road to VR bestätigt Acer, dass ConceptD Ojo nicht mehr erscheinen wird. Eine Begründung nennt Acer nicht.

Zum Schicksal der Highend-Industrie-Brille StarVR, die ebenfalls zu Acers VR-Portfolio gehört, ist derzeit nichts bekannt. Sie wurde bei der Vorstellung der ConceptD Ojo erneut vorgestellt, was den Eindruck erweckte, Acer könne die Brille doch noch auf den Markt bringen, nachdem die Entwicklung nach einer Insolvenz des Erfinderstudios Starbreeze ins Stocken geraten war. Allerdings gab es zu StarVR seit April 2019 keine Neuigkeiten mehr.

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Keine VR-Mittelschicht

Dass Acer keine Windows-VR-Brille mehr auf den Markt bringen will, ist nachvollziehbar. Microsoft hat VR für den PC und die Xbox-Konsole aus dem Fokus genommen, konzentriert sich im Mixed-Reality-Markt derzeit rein auf die AR-Brille Hololens 2 (Vorabtest).

Allerdings gibt's seitens Acer und anderen Herstellern auf Augenhöhe wie LG, Xiaomi, Samsung, Lenovo, Asus etc. ansonsten keine Bestrebungen mit Ambition in den VR-Markt einzusteigen - obwohl viele der genannten Hersteller mehr und weniger intensiv mit VR experimentierten.

Offenbar wurde das Absatzpotenzial der VR-Brillen gewogen und für zu leicht befunden: Der Markt ist klein und die Konkurrenz stark.

Das führt zu einem häufig beschriebenen Ungleichgewicht am Markt: Fast alles hängt an Facebook mit Oculus, nur Valve mischt mit Index (Test) noch oben mit, hat aber nicht Facebooks Finanzkraft für Forschung, Entwicklung und Vertrieb. Sony und HTC richten sich gerade neu aus - wie die zukünftige VR-Strategie der beiden Unternehmen aussieht, ist unklar. HTC dürfte sich weiter in Richtung Industrie drehen.

Da sich die Tech-Mittelschicht zurückhält, wittern kleine Hersteller wie Pimax oder neuerdings Lynx ihre Chance, ein erfolgreiches Produkt auf den Markt zu bringen. Das ist einerseits begrüßenswert und sorgt für Innovation. Andererseits können Startups dem Markt keine langfristige Stabilität verleihen.

Diese Gemengelage führt dazu, dass Endverbraucher-VR trotz einiger Erfolge seit dem Marktstart 2016 noch immer eine ungewisse Zukunft hat.

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