PS5: Kein VR & Durchschnitts-Games - Da kauf‘ ich mir lieber einen neuen PC

Die PS5-Präsentation war eine mutlose Trailershow mit wenigen Höhepunkten. Warum noch mal brauche ich die PlayStation 5, Sony?
Die Trailershow von Donnerstagnacht zu den neuen Spielen für die angebliche Superkonsole PlayStation 5 sollte die Zukunft des Gamings zeigen. Mich hat das nicht vom Hocker gehauen.
Nach vollmundigen Aussagen über Schnelligkeit und Leistungsfähigkeit der Konsole, nach dutzendfachen Aussagen von Entwicklern, dass sie nun endlich Sachen machen könnten, die vorher nicht möglich waren, hatte ich mehr erwartet als eine Reihe Spiele, die gut und gerne auch für die PS4 gemacht sein könnten.
Kein Leuchtturm-Spiel für eine Leuchtturm-Konsole
Ist VR auf der PlayStation tot?
Mut zur Zukunft – aber nicht mit Sony?
Als VR-Fan hätte ich mir etwas Mut von Sony gewünscht – beim Design der Konsole ging es doch auch. Mehr ernstzunehmende Konkurrenz zu Oculus und Facebook wäre wünschenswert für die VR-Branche und Sony hätte das Zeug dazu. Die Oculus Quest (Test) kann zwar sukzessive den VR-Markt erweitern, aber sie ist eine neue Marke und hat nicht die gigantische Zugkraft einer PlayStation.
Eine richtig gute PSVR 2 für die PS5 hingegen hätte ein Vielfaches an Verbreitungspotenzial – insbesondere, wenn die Nachfolgerbrille die eklatanten Fehler der PSVR endlich ausbügelt: Gutes Tracking, ordentliche VR-Controller und natürlich bessere Displays. Ich bin mir sicher, die Verkaufszahlen würden die der PSVR deutlich übertreffen.
HALT!
Könnten. Nicht würden. Denn die langsame Verbreitung von VR krankt nicht an den Geräten, die definitiv noch viel Luft nach oben haben.
VR wächst wie ein Gletscher
Virtual Reality (Guide) fehlt der gute Content. Es kommen zwar immer mal wieder herausragende Titel, aber das reicht nicht, damit die Branche wirklich Traktion aufnimmt.
VR-Spiele tröpfeln ab und zu mal herein – dann allerdings auch richtig gute Sachen: The Walking Dead: Saints & Sinners (Test), Half-Life: Alyx (Test, nur für PC VR) und bald kommt mit Iron Man VR ein vielversprechendes Exklusiv-Spiel für die PlayStation VR.

Insgesamt ist das viel zu wenig. Und woher soll es auch kommen, wenn nicht gerade große Antreiber wie etwa Facebook oder Valve in hochwertige Anwendungen investieren. VR schleppt sich von Meilenstein zu Meilenstein. Eine Massen-Adaption der grandiosen Technik wird so lange nicht passieren.
Deshalb wäre es großartig gewesen, wenn Sony Astro Bot nicht zur Controller-Demo degradiert, sondern Astro Bot 2 angekündigt hätte. Vielleicht einfach mit dem Schriftzug „Coming to PSVR 2“. Von mir aus auch erst 2022.
[amazon box="B07W1GD92X,B07K2PT733"]The Future of Gaming: War es das schon, Sony?
Das hätte zweierlei bewirkt: Einmal wäre es ein starkes Signal gewesen, dass Sony auf die Zukunft setzt und diese aus mehr besteht als Jubelarien auf handelsübliche SSD-Festplatten. Dann hätte die durchschnittliche Trailershow vom Donnerstag doch noch ein echtes Leistungshighlight gehabt: Die PlayStation 5 kann NextGen VR. Und das wird euch umhauen.
Jetzt investiere ich Ende des Jahres doch lieber in einen neuen PC, vielleicht mit einer RTX 3080 von Nvidia, mit neuer Chip-Architektur und möglicherweise mit bis zu einem Drittel mehr Leistung als die aktuellen Grafikkarten-Flaggschiffe. Der PC ist dann bereit für eine in den nächsten Jahren erscheinende Oculus Quest 2, die mit Oculus Link (dann vielleicht sogar schon Wireless) in wenigen Sekunden zur vollwertigen PCVR-Brille wird und mich in weitere grandiose Welten ähnlich City 17 bringt.
Bis jetzt hat mir Sony noch keinen guten Grund für die Anschaffung einer PlayStation 5 geliefert. Die Zukunft des Gamings bezieht sich offenbar nur darauf, dass es halt die nächste Sony-Konsole ist. Ob da bis zum Release noch bessere Gründe für einen Kauf kommen?
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