Nreal investiert im großen Stil in AR-Brillenproduktion

Der chinesische AR-Brillenhersteller Nreal will etablierten Tech-Unternehmen den Rang ablaufen und zuerst eine alltagstaugliche AR-Brille global vermarkten. Dafür hat das Startup jetzt einen entscheidenden Schritt unternommen.
Das in Peking ansässige Nreal will im Wuxi National Hi-tech District in China einen zweiten Standort für Forschung, Entwicklung und Produktion aufbauen. Dafür nimmt das Unternehmen umgerechnet rund 280 Millionen US-Dollar in die Hand.
Der neue Standort bietet auf rund 20.000 Quadratmetern Raum für 600 Angestellte. Allein 40 Prozent der Belegschaft sollen neue Mixed-Reality-Technologien erforschen und entwickeln. In der Produktion sollen mehrere Produktionslinien für die AR-Brille Nreal Light installiert werden. Allein in diesem Jahr will Nreal dort rund eine Million AR-Brillen herstellen.
___STEADY_PAYWALL___Die Stadt Wuxi will zeitnah flächendeckendes 5G ausrollen, was wiederum der Fortentwicklung von Nreals AR-Technologie dienen soll.
Nreal bekommt Handtracking-Unterstützung
Zuletzt gab Nreal eine Kooperation mit dem Startup Clay Air bekannt, das auf KI-gestützte Bildanalyse spezialisiert ist. Das Startup kooperiert unter anderem mit Qualcomm.
Die KI-Algorithmen von Clay Air scannen über die Kameras der Nreal-Brille die Hände des Brillenträgers und erkennen Steuerungsgesten wie ein Wischen oder Greifen in Echtzeit. Facebook integrierte eine ähnliche Handtracking-Technologie in die VR-Brille Oculus Quest.

Solche Menüs in Nreals Betriebssystem "Nebula" soll man zukünftig mit den eigenen Händen bedienen. Die Brille startet auch Standard-Android-Apps wie Spotify oder Instagram. Bild: via Android Central
Nreal will die Light-Brille außerdem mit einem Eye-Tracking-Modul erweitern, das optional hinzugekauft werden kann. In Deutschland kooperiert Nreal mit der Telekom, um "Mixed Reality in den Massemarkt zu bringen".
Nreal: Die derzeit vielversprechendste Alltags-AR-Brille
Die letzte öffentliche Demo von Nreal auf der CES 2020 kam bei Testern gut an: Die mit 88 Gramm recht leichte Brille sei alltagstauglich und biete eine gute Bildqualität. Bemängelt wird das recht enge Sichtfeld von 52 Grad.
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Erscheinen soll die Light-Brille im zweiten Quartal 2020 für rund 500 US-Dollar. Sie wird via USB-C mit einem schnellen Smartphone oder einem PC verbunden. Am PC könnte die AR-Brille als Monitorersatz oder -ergänzung eingesetzt werden.

Links die AR-Alltagsbrille Light, rechts das All-in-One-Gerät für die Industrie, das noch in der Konzeptphase steckt. Bild: Nreal
Nreal kündigte Anfang März auch eine komplett autarke AR-Brille an, die an Microsofts Hololens erinnert, aber günstiger werden soll. Die Profi-AR-Brille richtet sich eher an industrielle Anwender und soll im vierten Quartal 2020 erscheinen. Unternehmen nutzen Augmented Reality beispielsweise für die Fernwartung oder für Trainings.
Quelle & Titelbild: China Daily
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