Apple: So soll die 8K-VR-Brille aussehen
Die Gerüchte um Apples VR-Brille brechen nicht ab. Der neueste Bericht zeigt, wie das Gerät aussehen dürfte.
Schon 2019 enthüllten Bloomberg und The Information, dass Apple an einer autarken VR-Brille ähnlich Oculus Quest arbeitet. In den letzten Wochen häufen und konkretisieren sich diese Gerüchte.
Im Januar berichtete Bloomberg, dass die Entwicklung weit fortgeschritten ist und bestätigte erneut, dass das Gerät einen AR-Modus über Videodurchsicht bieten werde. Es werde sich um ein hochpreisiges Highend-Gerät und Nischenprodukt handeln, von dem Apple weniger als 200.000 Einheiten pro Jahr zu verkaufen hoffe.
___STEADY_PAYWALL___Der Zweck des Produkts bestehe darin, Entwickler mit fortschrittlicher Brillen-AR experimentieren zu lassen und Konsumenten an Brillentechnologie zu gewöhnen, da schlanke, aber leistungsfähige AR-Brillen noch nicht gebaut werden könnten.
Ein aktueller Bericht enthüllte Einzelheiten zur Lieferkette und hält einen Marktstart im ersten Quartal 2022 für möglich. Bloombergs Quelle selbst geht ebenfalls von einem Launch im nächsten Jahr aus - sofern Apple seine VR-Pläne nicht aufgibt.
Neue Details zu Apples VR-Brille
Nun gibt The Information neue Details preis. Die unternehmensnahe Quelle soll der Webseite außerdem Bilder des Prototyps gezeigt haben. Folgende Einzelheiten lassen sich dem Bericht entnehmen:
- Das Display soll aus zwei 8K-Bildschirmen bestehen. Zum Vergleich: Die derzeit hochauflösendste VR-Brille für Endverbraucher, die HP Reverb G2 (Test), hat ein 2K-Display pro Auge verbaut.
- Die VR-Brille soll mehr als ein Dutzend Kameras für räumliches Tracking, Blickerfassung, Handtracking und das Aufzeichnen der Umgebung für die AR-Videodurchsicht besitzen. Lidar-Scanner ähnlich dem im iPad Pro und iPhone 12 Pro sollen die Tiefe des Raums messen und für realistische Augmented Reality sorgen.
- Intern sprächen Angestellte von einem Mixed-Reality-Gerät, weil es "VR-Erfahrungen mit Spielen und anderen Anwendungen kombinieren könnte, die physische Objekte der Umgebung einbeziehen."
- Apple arbeitet an einem eigenen Chip für die autarke VR-Brille. Mittels Foveated Rendering oder gegen den Rand des Sichtfelds hin abnehmender Bildauflösung sollen die 8K-Displays eine flüssige Darstellung bieten.
- Die VR-Brille hat die Form eines Visors. Eine Zeichnung, die die Webseite von dem Prototyp anfertigen durfte, zeigt ein Gerät mit dem Formfaktor einer Skibrille. Sie wäre damit ein gutes Stück schlanker als aktuelle VR-Brillen wie Oculus Quest 2.
- Die Kopfhalterung soll austauschbar sein und wird 3D-Audio unterstützen, ähnlich wie die AirPods Pro und AirPods Max. Eine der Kopfhalterungen soll eine Batterie verbaut haben für längere Nutzung.
- Apple experimentiert mit unterschiedlichen Arten der Steuerung. Neben Blick- und Handerfassung arbeite Apple an einem fingerhutartigen Gerät, das zur Bedienung der Software dient. Es könne mit der VR-Brille oder separat verkauft werden. Das sei noch nicht entschieden.
- Ein Frontdisplay könnte nützliche Informationen anzeigen, wenn das Gerät nicht in Betrieb ist. Manche Prototypen sollen ein Einstellrad auf der Seite integriert haben.
Kosten soll das Gerät rund 3.000 US-Dollar, also etwas gleich viel wie die AR-Brille Hololens 2 und zehnmal so teuer wie Oculus Quest 2 (alle Infos).
Apple soll wegen des hohen Preises von 250.000 verkauften Einheiten im ersten Jahr ausgehen. Wegen der Komplexität des Geräts und dem Risiko, ein Nischenprodukt zu schaffen, könnte Apple das Projekt noch immer aufgeben, heißt es in dem Bericht.
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Ein untypisches Apple-Produkt
Eine VR-Brille Marke Apple würde tatsächlich fast allem widersprechen, was Apple definiert: Sie wäre weder modisch und alltagstauglich noch an den Massenmarkt gerichtet. Und wahrscheinlich auch nicht ausentwickelt: Sie wäre eher ein Devkit und Übergangsprodukt, das der Vorbereitung auf Apple Glass dient, dem Endziel einer schlanken, aber leistungsfähigen AR-Brille.
Die VR-Brille wäre zwar nicht das erste Nischenprodukt Apples, schließlich verkauft das Unternehmen auch Computer, die in der besten Ausstattung mehr als 50.000 Euro kosten. Apple-untypisch wäre sie dennoch, allein wegen des Formfaktors.
Kommt sie dennoch, dann wird sie an professionelle Anwender und Unternehmen vermarktet und an AR-Entwickler, die eine neue, zukunftsgerichtete AR-Experimentierplattform suchen. Ein richtiges Ökosystem dürfte daraus nicht entstehen, denn wer wollte Inhalte für eine Plattform entwickeln, die nur 250.000 Nutzer hat?
Mit einem Gerät, wie sie in den Berichten beschrieben wird, würde Apple in Konkurrenz zu Varjo und Lynx treten. Varjos XR-3 und die Lynx-R1 sind ebenfalls Geräte, die VR und AR mittels Durchsicht bieten, wobei Lynx' Brille auch noch autark ist, ähnlich wie Apples Gerät.
Über Apples VR-Gerüchte und mögliche XR-Strategie diskutierten wir auch in der MIXED.de-Podcast Folge #232.
Quelle: The Information
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