Playstation VR 2: Was wir über Sonys Next-Gen-Brille wissen

Playstation VR 2: Was wir über Sonys Next-Gen-Brille wissen

Sonys Playstation VR 2 wird die eierlegende Wollmilchsaubrille zum Spottpreis und überwindet physikalische Beschränkungen. Ist klar, oder?

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Eigentlich wollte ich nicht darüber schreiben, aber da mir auf verschiedenen Kanälen nahegelegt wurde, ich müsse doch, mache ich es jetzt - aber anders als gewünscht.

Die US-Webseite Inverse (den Link spare ich mir an dieser Stelle bewusst) hat diese Woche eine Meldung veröffentlicht, dass Sony Playstation VR 2 (alle Infos) mit unglaublichen Spezifikationen plant zu einem Spottpreis.

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Als Beweisführung dienen ein möglicher Leak aus dem letzten Dezember und einige VR-Patente, die Sony hat registrieren lassen.

Die Kurzversion, weshalb diese Meldung völlig unspannend ist: Der Leak ist alt und wurde von zahlreichen Medien schon Ende 2018 unreflektiert wiedergegeben. Patente meldet Sony am laufenden Band an.

Patente sind keine Produkte

Nicht falsch verstehen: Natürlich ist es legitim, aus Patenten Ableitungen treffen zu wollen für ein mögliches Produkt. Allerdings ist es auch höchst spekulativ, da es bei Patenten häufig nur um rechtliche Aspekte geht.

Das Frühwarnsystem beobachtet und leitet Gegenmaßnahmen ein. Bild: Sony

Eines von Sonys unzähligen VR-Patenten: Ein Frühwarnsystem gegen VR-Übelkeit. Patente können auf neue Erfindungen hinweisen. Ebenso gut können sie auch spekulative Annahmen der Rechtsabteilung sein für eine mögliche Technologiezukunft. Bild: Sony

Wenn Sony also ein Patent für eine Eye-Tracking-Brille einreicht, wollen sich die Japaner in erster Linie die Möglichkeit offen halten, ein entsprechendes Gerät womöglich eines Tages auf den Markt zu bringen, ohne direkt verklagt zu werden.

Vielleicht hat ein Ingenieur einen entsprechenden Prototyp tatsächlich gebaut - vielleicht auch nicht.

Highend zum Spottpreis?

Die Hauptbotschaft des Inverse-Artikels, nämlich dass Sony eine drahtlose VR-Brille mit fünf Stunden Akkulaufzeit, Eye-Tracking, einer Auflösung von 2.560 mal 1.440 Pixel bei einer Sichtfeldweite von 220 Grad bringt, hat es dann doch weltweit erneut auf zahlreiche Nachrichtenseiten geschafft.

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Erneut deshalb, weil, wie eingangs erwähnt, derselbe Leak schon im letzten Dezember auf den gleichen Seiten diskutiert wurde. Und einigermaßen ärgerlich ist das, weil solche Gerüchte die Erwartungshaltung der potenziellen Käufer prägen können.

Aber was, wenn doch ...

Kann man denn ausschließen, dass der Leaker nicht doch einen besonderen Zugang hat zu Sonys VR-Plänen? Nein, natürlich nicht. Wahrscheinlich ist er wirklich kein Täuscher, sondern weiß tatsächlich etwas. Nur was?

Der Leaker will bei einem PS5-Spiel mitgeholfen haben, das pünktlich zum Mittagessen erscheint. Bild: Eigener Screenshot / Pastebin

Der Leaker will bei einem PS5-Spiel mitgeholfen haben, das pünktlich zum Mittagessen erscheint. Bild: Eigener Screenshot / Pastebin

Liest man den Leak Wort für Wort, dann erfährt man, dass selbst der Leaker bei seiner PSVR-2-Beschreibung das Wort "wahrscheinlich" benutzt. Was er da aufschreibt, ist also selbst für ihn keine gesicherte Information.

"Probably". Bild: Eigener Screenshot / Pastebin

"Probably". Bild: Eigener Screenshot / Pastebin

Seine folgende Aufzählung der technischen Spezifikationen klingt dann eher nach einer Wunschliste als nach einem machbaren Produkt.

  • Ein Sichtfeld von 220 Grad bei einem vertretbaren Formfaktor? Das dürfte selbst Sonys geschickteste Ingenieure vor eine außerordentlich große Herausforderung stellen.
  • Fünf Stunden Akkulaufzeit für eine Drahtlosbrille? Vielleicht nicht unmöglich, aber ebenfalls eine grundlegende Errungenschaft.
  • Diese Highend-Wunderbrille zu einem Preis von 250 US-Dollar mit Eye-Tracking und Drahtlosverbindung? Für Sony wäre das wohl ein massives Drauflegegeschäft. Bei PSVR 1 wollten die Japaner die Hardware nicht subventionieren.
  • Playstation VR 2 erscheint 2020 zusammen mit der Playstation 5? Dieses Doppelangebot wäre laut Sonys Next-Gen-VR-Forscher Dominic Mallinson aus Vertriebsperspektive eher ungeschickt.

Playstation VR 2: Was wir wirklich wissen

Dabei braucht's derzeit weder Patente noch einen anonymen Leak: Sony spricht einigermaßen offen darüber, wo Playstation VR steht und wie es weitergehen könnte - wenn es weitergeht. Denn zu einer Next-Gen-VR-Strategie äußert sich das Unternehmen noch nicht.

Eine komplette Übersicht aller Infos und Spekulationen zur PSVR 2 findet ihr im verlinkten Artikel. Hier eine kurze Zusammenfassung:

  • Playstation 5 wird Playstation VR unterstützen.
  • Wenn Playstation VR 2 kommt, dann nicht zum Marktstart der PS5.
  • Eine Sichtfeldweite von 120 Grad ist laut Sony-Forscher Mallinson realistisch und sinnvoll.
  • Die Auflösung der VR-Brille soll sich in etwa verdoppeln: Die im Leak erwähnten 2.560 mal 1.440 Pixel sind also durchaus realistisch. Entsprechende VR-Brillen gibt's schon jetzt am Markt - keine große Überraschung.
  • Eye-Tracking ist für Mallinson die Grundlage für Next-Gen-VR. Laut Oculus-Chefforscher Michael Abrash braucht Eye-Tracking-Technologie noch zwei bis drei Jahre zur Marktreife.
  • Ein Drahtlosadapter könnte laut Mallinson als optionales Zubehör angeboten werden, da eine standardmäßige Drahtlosanbindung den Preis zu stark erhöhen würde.
  • Die Playstation-Move-Controller sollen laut Mallinson durch eine bessere Eingabemethode ersetzt werden. Sony forscht an verschiedenen Lösungen.
  • Ergonomie und Nutzungskomfort haben für Sony eine hohe Priorität bei der PSVR-2-Entwicklung.

Das war's für jetzt.

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