Project Cambria: Foveated Rendering "noch kein großer Gewinn"

Project Cambria: Foveated Rendering

Metas nächste VR-Brille mit Codenamen Project Cambria kommt mit Eye-Tracking. Wird sie auch Foveated Rendering unterstützen?

Foveated Rendering wird seit vielen Jahren als Schlüsseltechnologie der Virtual Reality gehandelt. Bei dieser Rendertechnik ermittelt die VR-Brille, welchen Bereich des Bilds das Auge fokussiert und berechnet nur diesen in vollem Detailgrad. Das spart viel Rechenleistung, die in eine höhere Auflösung, bessere Effekte oder mehr Objekte fließen kann. Das wäre gerade für autarke VR-Brillen von großem Vorteil.

Arbeitet das System ausreichend schnell und präzise, dann ist Foveated Rendering unsichtbar sein für das menschliche Auge. Jedenfalls in der Theorie. In der Praxis ist die Rendertechnik ein schwer zu knackendes technisches Problem.

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Eye-Tracking auf dem Weg zum VR-Standard

Das fängt beim Erfassen anatomischer Unterschiede bei Pupillen an und endet bei einer komplett neuen Renderpipeline, die Foveated Rendering voraussetzt. Der Spielraum für Fehler ist klein, ansonsten sehen Nutzer:innen ein unscharfes Bild. So erklärt sich auch, weshalb es bis heute keine VR-Brillen (Vergleich) für Endverbraucher gibt, die perfektes Foveated Rendering beherrscht.

Selbst die der Rendertechnik zugrundeliegende Eye-Tracking-Technologie war bislang Premiumgeräten vorbehalten. Doch das könnte sich 2022 ändern.

Metas Project Cambria wird Blickverfolgung unterstützen und selbst Sonys nächste VR-Brille hat laut Gerüchten Eye-Tracking verbaut. Die Technologie wird realistischere Avatare und neue Interaktionsformen ermöglichen, doch wird sie auch Foveated Rendering unterstützen? Das weiß man noch nicht.

Foveated Rendering "bringt noch nicht viel"

Nun äußerte sich Metas VR- und AR-Chef Andrew Bosworth zum Stand der Technik in autarken Systemen. Auf Instagram antwortete Bosworth auf die Frage, ob Foveated Rendering ein Wendepunkt für Grafik in autarken VR-Brillen werde:

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"Die Meinungen dazu gehen auseinander. Ab einem gewissen Punkt ist es schwer vorstellbar, dass Foveated Rendering keine große Sache seine wird, aber im Moment ist die Leistung, die man fürs Eyetracking benötigt... Kurz: Es bringt noch nicht viel."

Es hat demzufolge den Anschein, dass Foveated Rendering noch in der experimentellen Phase steckt. Zumindest werden die durch Project Cambria erhobenen Eyetracking-Daten helfen, die Rendertechnik besser zu machen. Denn mit je mehr Daten die für die Pupillenerkennung eingesetzte Künstliche Intelligenz trainiert wird, desto genauer wird das System arbeiten.

Dass Project Cambria zumindest in experimenteller Form Foveated Rendering unterstützen wird, ist nicht bestätigt, aber wahrscheinlich. Mehr technische Einzelheiten über die Mixed-Reality-Brille folgen in 2022. Alle bislang bekannten Informationen findet ihr in den weiterführenden Links unten.

Gute AR-Brillen werden teuer

Auf Instagram sagte Bosworth außerdem folgendes:

  • Über den Erfolg der Meta Quest 2 (Test): "Es gibt noch viel zu tun. Wir sind nicht nah am 'wirklichen' Mainstream. Wir haben die insulare VR-Gemeinschaft durchbrochen und befinden uns in der breiteren Technikenthusiasten- und Gaming-Schicht. Wir haben noch immer einen weiten Weg zu gehen."
  • Über das allmähliche Verschwinden der Marke Oculus: "Seien wir ehrlich: Meta wird eine weltweit bekannte Marke mit enormer Wiedererkennbarkeit werden und viel größer als Oculus. Und Meta ist das eigentliche Unternehmen, mit dem es die Leute zu tun haben werden."
  • Die Ray-Ban Stories (Tests) soll per Software-Update neue Features erhalten.
  • Die mit Quest-Update 35 eingeführte Mixed-Reality-Kamera soll irgendwann auch für Android-Smartphones kommen. Dafür müsse die iOS-Version zuerst die experimentelle Phase verlassen.
  • Zur Frage, wann AR-Brillen ihren Durchbruch haben werden: "In diesem Jahrzehnt werden wir große Fortschritte erleben, aber die Technologie wird immer noch teuer sein, fürchte ich."
  • Zur Frage, wann VR-Brillen kleiner werden: "Es gibt viele Dinge, die wir tun könnten, um sie kleiner zu machen. Aber sie würden in Kompromissen resultieren, die sich nicht gut anfühlen."
  • Über die Möglichkeit, aus der VR heraus als Avatar Messenger-Anrufe zu tätigen (wie damals in Facebook Spaces): "Das war eine echte Offenbarung für mich und die Branche. Wir haben Pläne, dieses Feature zurückzubringen, aber noch keinen Zeitplan."
  • In der nächsten Folge des von Bosworth moderierten Meta-Techpodcasts Boz to the Future wird sich der XR-Chef mit Mark Zuckerberg unterhalten.

Weiterlesen über Project Cambria:

Meta Quest 2 bestellen

Alle Informationen zur Meta Quest 2 findet ihr in im verlinkten Test.

Quellen: Instagram Boztank