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Eine Umfrage zeigt, dass der einsame VR-Marktführer Facebook schnell unter Druck geraten könnte, wenn beliebtere Hersteller wie Apple nachziehen.
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Gäbe es Facebook nicht, wäre Virtual Reality mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ansatzweise da, wo sie heute ist. Der Konzern investierte seit 2014 Milliarden in die Weiterentwicklung der Technologie, die auch der Augmented Reality-Zukunft dienlich sein wird.
VR- und AR-Brillen: Apple und viele andere Hersteller hängen Facebook deutlich ab
Eine gemeinsame Umfrage der Medien- und Marktforschungsunternehmen Morning Brew und Harris Poll unter 2010 erwachsenen US-Bürger:innen zeigt jetzt, dass Facebook bei VR- und AR-Brillen basierend auf der Beliebtheitsskala schnell ins Hintertreffen geraten könnte.
Der Umfrage zufolge würden sich circa 35 Prozent der Befragten für ein Apple VR- oder AR-Gerät entscheiden. Auf dem zweiten Platz folgt Google mit rund 20 Prozent. Auch Samsung, Amazon und Microsoft stehen bei VR und AR in der Beliebtheitsskala noch deutlich vor Facebook mit nur fünf Prozent.
Dass Sony in der Umfrage trotz einer recht erfolgreichen Playstation VR und einer schon angekündigten PSVR2 (Infos) eher schlecht abschneidet, mag mit dem ausschließlichen Gaming-Fokus zusammenhängen. Kleinere Anbieter wie HTC sind abgehängt.
Befragte würden ihre VR- und AR-Brille lieber bei Apple als bei Facebook kaufen. | Bild: Morning Brew-Harris Poll, June 2021, n=2010 erwachsene US-Bürger
Das Interesse an VR und AR in der Gruppe der Befragten war insgesamt ordentlich: 28 Prozent gaben an, sich stark für VR und AR zu interessieren. 34 Prozent interessierten die Geräte nicht, weitere 28 Prozent wollten kein Urteil abgeben. Das größte Interesse hatten die Altersgruppen 18 bis 40 mit rund 42 Prozent.
Insbesondere jüngere Zielgruppen in den USA interessieren sich für VR- und AR-Technik. | Bild: Morning Brew-Harris Poll, June 2021, n=2010 erwachsene US-Bürger
Wirklich Druck macht Facebook das schlechte Umfrageergebnis allerdings nicht: Apple bringt seine XR-Brille gerüchteweise erst im kommenden Jahr auf den Markt. Google, Samsung und Microsoft haben sich an VR bereits die Finger verbrannt und verfolgen AR derzeit höchstens mit dem Smartphone oder rein im Business-Sektor. Sony ist mit seinem Konsolenfokus und einer kabelgebundenen PSVR2-Brille eher Marktbegleiter als Konkurrent.
Facebooks Image-Problem setzt sich bei XR fort
Facebooks Image-Problem aufgrund zahlreicher Datenskandale dürfte sich in den schlechten Umfrageergebnissen widerspiegeln. Facebook-Chef Mark Zuckerberg musste sich bereits mehrfach vor dem US-Kongress für die eigenen Geschäftspraktiken rechtfertigen.
Hinzu kommt, dass Privatsphäre und Datenschutz gerade bei den mit vielen Kameras ausgestatteten VR- und AR-Brillen ein besonders sensibles Thema sind. Neben den Kameradaten übermitteln die Geräte Positions- und Bewegungsdaten, aus denen Facebook Rückschlüsse auf Verhalten und Charakter einzelner Personen ziehen könnte.
Facebook geriet in vielen Ländern, speziell in Deutschland, aber auch in den USA, in die Kritik, als es bei Quest 2 einen verpflichtenden Facebook-Login ankündigte. Der führt dazu, dass VR-Bewegungsdaten mit Social Media-Nutzungsdaten verschränkt werden können für noch genauere Persönlichkeitsprofile.
Mit gutem Grund kündigte XR-Chef Andrew Bosworth für Anfang des Jahres „den großen Wandel“ bei der Datenstrategie von Facebook an: Neue Geräte müssten so konzipiert werden, als dürften sie keine Daten sammeln. Bleibt abzuwarten, ob sich hinter dieser Maßgabe ein langfristiger Strategiewechsel oder nur ein PR-Manöver verbirgt. Denn dieser neue Ansatz, weniger oder keine Daten zu sammeln, würde Facebooks Geschäftsmodelle verändern.
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