Nvidia RTX 3090 und Co.: VR-Anschluss Virtual Link ist tot
Der VR-Kabelstandard Virtual Link gehört zu den kurioseren Kapiteln in der Geschichte der Virtual Reality - das jetzt geschlossen ist und wohl bleibt.
Nvidias neue RTX-3000-Grafikkarten sind vielversprechend: Fürs gleiche Geld sollen sie deutlich mehr Leistung bringen als noch die RTX-2000-Serie.
Vermissen (oder auch nicht) werden VR-Enthusiasten allerdings eine Funktion, die für die 2000er-Karten noch als neues Feature angepriesen wurde: Der speziell für Next-Gen-VR-Brillen gedachte USB-C-Anschluss Virtual Link ist in den 3000er-Karten nicht mehr integriert.
___STEADY_PAYWALL___Virtual Link ist - oder war - eine USB-C-Variation mit Unterstützung für hochauflösende Screens dank vier HBR3-Displayport-Spuren, USB 3.1 Generation 2 für hochauflösende Kameras und Sensoren bei einer Signalverstärkung von 27 Watt. Die Besonderheit: All diese Informationen wandern durch ein einzelnes dünnes Kabel an den PC.
Nvidias Virtual-Link-Verzicht: Ein Anti-VR-Signal?
Nvidias Verzicht auf Virtual Link in der RTX-3000-Serie ist sicher kein Signal, dass sich das Unternehmen von VR abwendet: Auch die Webseite des Virtual-Link-Konsortiums wurde vom Netz genommen.
Und: Keine der aktuellen Mainstream-VR-Brillen hatte den Kabelstandard überhaupt berücksichtigt. Virtual Link hätte die 3000er-Karten nur teurer gemacht und dabei keinen Nutzen gestiftet.
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Dass Virtual Link derart am Markt scheitert, ist mit Blick auf die Entstehungsgeschichte überraschend, denn die Ankündigung im Sommer 2018 war vielversprechend: Ein Konsortium der PC-VR-Unternehmen Oculus, Valve, Nvidia, AMD, Microsoft und später auch HTC stellten Virtual Link im Sommer 2018 gemeinsam als neuen Kabelstandard für Next-Gen-VR-Brillen vor.
Auch der Marktstart sah gut aus: Nvidia integrierte Virtual Link standardmäßig in die eigenen Grafikkarten der 2000er-Generation. Viele Dritthersteller folgten dem Referenzdesign zunächst, entfernten den USB-C-Port aber nach und nach wieder aus den eigenen Modellen - wahrscheinlich weil der Mehrwert fehlte. AMD brachte erst gar keine Radeon-Karte mit Virtual-Link-Anschluss auf den Markt, obwohl die Navi-Serie prinzipiell Unterstützung vorsah.
Laut Valve gab es Probleme mit der Technik
Weshalb Virtual Link scheiterte, darüber kann nur spekuliert werden: Technische Probleme sind am wahrscheinlichsten. Vor rund einem Jahr kündigte Valve einen Virtual-Link-Adapter für Valve Index (Test) ab mit der Begründung, dass unter anderem die Verbindung nicht stabil sei.
Dass USB-VR auch ohne Virtual Link an der Grafikkarte funktioniert, zeigt Oculus mit Oculus Link (Guide): Hier wird ein Videobild per Standard-USB-Anschluss 2 oder 3 vom PC an die VR-Brille Oculus Quest (Test) übertragen. Es ist möglich, dass Oculus nach der Entwicklung dieses Streaming-Verfahrens, das potenziell auch für Wlan taugen dürfte, das Interesse an Virtual Link verlor.
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