Nintendos Shigeru Miyamoto zufrieden mit Labo VR
Ist Nintendo zu langsam bei Innovationen? Das war eine der Fragen bei einem Aktionärstreffen. Diskutiert wurde sie unter anderem am Beispiel VR.
Super-Mario-Erfinder und Nintendo-Ikone Shigeru Miyamoto wehrt sich gegen den Eindruck, dass Nintendo bei neuen Trends wie Virtual Reality womöglich zu langsam agiere.
Nintendo sei bei VR nicht zurückgefallen, sondern habe "von Anfang an" an der Technologie gearbeitet und verschiedene Experimente vorgenommen. Man habe objektiv bewertet, ob die Spielerfahrung gut sei und ob man sie zu einem angemessenen Preis anbieten könne.
___STEADY_PAYWALL___"Weil wir solche Informationen nicht veröffentlichen, kann es so aussehen, als würden wir zurückfallen", sagt Miyamoto. "Bei VR haben wir aus unserer Sicht ein Produkt geschaffen, das unsere Kunden einfach benutzen können [...]."
Da Nintendo-Produkte von einer breiten Zielgruppe genutzt würden, müssten sie für jedermann genießbar sein. Die Pappbrille Labo VR (Test), die nur zur Hälfte VR-Erlebnis und zur anderen gemeinsame Bastelstunde ist, erfüllt laut Miyamoto diesen Anspruch.
Zuvor hatten sich Nintendo-Entscheider immer wieder kritisch über VR-Brillen geäußert: Die Technologie sei kompliziert, teuer und sozial isolierend. Kritikpunkte, die auf Labo VR nicht zutreffen - dafür ist das Einfach-VR-Erlebnis technisch deutlich hinterher.
Ob und wie es mit VR bei Nintendo weitergeht, dazu äußert sich Miyamoto nicht.
Nintendo hat Game-Streaming im Blick
Während VR als der nächste Gaming-Trend im Grunde schon wieder abgehandelt ist - zumindest für den Moment - findet mit dem von Google im großen Stil eingeleiteten Streaming-Zeitalter womöglich ein kompletter Umbau der Spielebranche statt. Microsoft und Sony kooperieren beim Streaming sogar, um Google langfristig die Stirn bieten zu können.
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Das neue Vertriebsmodell könnte das Publikum deutlich erweitern, da es die technische Einstiegsbarriere und die Kosten massiv senkt. Das hätte sicher auch Einfluss auf Form und Umfang der angebotenen Spiele. Der Gaming-Industrie könnte bevorstehen, was der Film- und Musikbranche bereits geschehen ist.
Nintendo-Präsident Shuntaro Furukawa geht davon aus, dass Spiele-Streaming "immer bedeutender" wird beim Spieleverkauf. "Wir müssen mit solchen Veränderungen mithalten", sagt Furukawa.
VR kommt dieser neue Techniktrend vorerst nicht entgegen, da die Latenzen beim Spiele-Streaming gerade so für herkömmliche Monitorspiele ausreichen - lange nicht für VR-Erlebnisse. Nintendo untersucht auch das Potenzial von 5G-Streaming, das dank besonders geringer Latenz sogar VR-tauglich sein könnte.
Miyamoto prognostiziert ebenfalls Wachstum beim Spiele-Streaming. Er habe aber keine Zweifel, dass auch in der Zukunft Spiele erscheinen, die Spaß machen, gerade weil sie lokal laufen und nicht in der Cloud.
Quelle: Nintendo; Titelbild: MIXED
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