Megapleite: AR-Brillenhersteller Daqri stellt Betrieb ein

Megapleite: AR-Brillenhersteller Daqri stellt Betrieb ein

Das ist kein gutes Signal an die AR-Branche: Das mit 275 Millionen US-Dollar finanzierte AR-Unternehmen Daqri hat einem Bericht zufolge den Betrieb eingestellt.

Daqri wurde 2010 gegründet und entwickelte smarte Helme und Datenbrillen für industrielle Anwendungen.

Nun berichtet Techcrunch in Berufung auf ehemalige Mitarbeiter und unternehmensnahe Quellen, dass Daqri das Hauptquartier geschlossen und eine Großzahl seiner Angestellten entlassen hat.

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In einer E-Mail, die Techcrunch zugespielt wurde, schreibt das Unternehmen seiner Kundschaft, dass es einen Verkauf seiner Vermögenswerte anstrebe und die eigene AR-Plattform bis Ende September heruntergefahren wird.

Eine der größten XR-Pleiten

Daqris Ende ist nicht die erste AR-Pleite in diesem Jahr: Im Januar 2019 gab der Datenbrillenhersteller ODG auf, kurz darauf folgte der mit 73 Millionen US-Dollar ausgestattete AR-Spezialist Meta. Metas Technologie lebt dank Investoren immerhin in einem neuen Unternehmen namens Meta View weiter.

Die jüngste Schließung lässt indes aufhorchen: Mit 275 Millionen US-Dollar an Risikokapital gehörte Daqri zu den bestausgestattetsten XR-Unternehmen überhaupt und würde in einer Liste der größten Firmenpleiten der jüngeren XR-Geschichte den ersten Platz einnehmen.

Kommt der AR-Winter?

Woran scheiterte Daqri? Da wäre zum einen die starke Konkurrenz seitens Microsoft und Magic Leap. Insbesondere Microsoft zielt mit der AR-Brille Hololens 2 auf professionelle Anwender und Unternehmen.

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Ein weiterer Grund dürfte in der wachsenden AR-Skepsis seitens Investoren liegen. Techcrunch soll erfahren haben, dass Daqri in Investitionsverhandlungen mit einer großen, namentlich nicht genannten Private-Equity-Gesellschaft war und an die Börse gehen wollte.

Als die technischen Hürden bei der Entwicklung von AR-Technologie ans Licht traten, hätte sich die Firma zurückgezogen und der Deal wäre geplatzt. Die Datenbrillen hätten sich außerdem nicht ausreichend gut verkauft und es hätte Probleme mit der Ausbildung von Arbeitern gebe, schreibt Techcrunch weiter.

Die Führungsspitze ließ sich indes nichts anmerken: Daqri-CEO Roy Ashok sagte in diesem Jahr, dass er in 2020 Lieferungen von zehntausenden AR-Brillen erwarte.

Titelbild: Daqri, Quelle: Techcrunch

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