Magic Leap 2 wird teurer als das Vorgängermodell
Mit Magic Leap 2 hat der AR-Brillenhersteller eine Herkulesaufgabe vor sich.
Denn nach dem übertriebenen Wirbel und dem verbaselten Marktstart der ersten Magic-Leap-Brille muss die neue Chefin Peggy Johnson ihr Unternehmen im Business-Kontext ein neues Image verleihen: als seriösen Partner mit starker Technik.
Zu lange geträumt: Hololens übernimmt den Markt
Der mittlerweile ausgeschiedene Magic-Leap-Gründer Rony Abovitz hatte ursprünglich den Consumer-Markt im Sinn, wechselte die Strategie hin zu Business-Anwendungen erst, als es für seine Firma fast zu spät war. Allerdings waren weder Hard- noch Software von ML1 für Unternehmen gedacht und die Anwendungsszenarien entsprechend eingeschränkt.
___STEADY_PAYWALL___Die Folge: Magic Leap verkaufte nur wenige Tausend AR-Brillen statt geplante Millionen und Microsoft konnte mit Hololens beinahe konkurrenzlos den Markt für Business-AR-Brillen übernehmen.
Medizin und Militär: Magic Leap versucht Neuausrichtung
Die Ex-Microsoft-Managerin Peggy Johnson übernahm im Sommer 2020 das Ruder bei Magic Leap. Und ihrer Ausrichtung machte sie von Anfang an klar: Magic Leap 2 ist eine AR-Brille für die Industrie.
Erscheinen soll Magic Leap 2 Mitte 2022 und laut Johnson "etwas teurer" werden als das erste Modell. Magic Leap 1 lag offiziell bei rund 2.000 Euro, auch wenn die AR-Brille aufgrund der schlechten Verkaufszahlen deutlich günstiger zu haben war.
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Als Zielgruppe sieht Johnson insbesondere Berufsgruppen, die bei ihrer Arbeit ohnehin Brillen tragen - etwa Chirurgen oder Arbeiter:innen in der Industrie. Auch Kooperationen mit dem US-Militär schließt Johnson nicht aus, hier speziell für Trainingsanwendungen, was Johnson für ethisch akzeptabel hält.
Magic Leap und Microsoft mit Hololens konkurrierten in der Vergangenheit schon zu einem Vertrag mit dem US-Militär, der an Microsoft ging. Eine Militär-Version von Hololens soll auch direkt in Kämpfen verwendet werden, was Microsoft Kritik einbrachte, dass die AR-Brille reale Gefechte wie Videospiele wirken lasse und das Töten verharmlosen könne.
Langfristig, so Johnson, sei man offen dafür, einen neuen Versuch im Endkundensegment zu unternehmen. Dafür müsste die AR-Brillentechnik aber noch komfortabler und günstiger werden. Ähnlich sieht es der Hololens-Erfinder Alex Kipman, der für Consumer-Brillen gar einen "transformativen Sprung" für notwendig hält.
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