Bericht: Apple stoppt Entwicklung einer Augmented-Reality-Brille

Es wäre ein Tiefschlag für die Augmented-Reality-Branche: Baut Apple jetzt doch keine AR-Brille mehr?
Der taiwanesische Tech-Nachrichtendienst Digitimes berichtet unter Berufung auf "mit der Situation vertraute Personen", dass Apples AR- und VR-Brillenabteilung im Mai aufgelöst wurde. Die Angestellten der Abteilung wurden anderen Projekten zugewiesen.
Laut Digitimes wurde die Entwicklung einer XR-Brille auf Eis gelegt. Apple stelle seine Forschung und Entwicklung neu auf mit Blick auf Projekte, die zeitnahe Erfolge versprechen.
AR-Brillen bauen ist verdammt schwierig
Facebooks XR-Forschungschef Michael Abrash sprach 2017 davon, dass "die Gesetze der Physik verhindern könnten, dass wir jemals brauchbare AR-Brillen bauen." Googles Hardware-Chef Rick Osterloh erklärte 2018, dass AR-Brillen "noch Jahre" bräuchten, bis die Technologie mit den Erwartungen der Menschen aufhole.
Facebook soll weiter intensiv an einer AR-Brille bauen, Details sind nicht bekannt. Freuen dürfte sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg jedenfalls nicht, wenn sein Konzern den XR-Markt weiter im großen Stil beinahe im Alleingang vorantreiben muss.
Ein möglicher Stopp oder eine Pause für Apples AR-Brillenprojekt bedeutet nicht grundsätzlich Apples Abkehr von XR-Technologie: Das Unternehmen treibt die Smartphone-AR-Software ARKit weiter voran. Dennoch: Erst mit einem Gerät, das man direkt am Auge statt in der Hand trägt, entfaltet das neue Computerinterface das Potenzial in Gänze.
Die AR-Branche setzt große Hoffnungen auf Apple, die gesamte Industrie voranzubringen. Sollte sich die Digitimes-Meldung als richtig herausstellen, wäre das entsprechend ein empfindlicher Rückschlag. Schon alleine, weil es kein gutes Licht wirft auf die Zukunft von AR-Brillen, wenn einer der großen Tech-Konzerne sich die Zähne daran ausbeißt und den Geldfluss stoppt.
Titelbild: Apple
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