VR-Studio beschreibt Dilemma: "Wir müssen vorsichtig sein"
Schell Games arbeitet an Erweiterungen für eines der besten VR-Spiele. Das Problem: Es lohnt sich noch nicht, sie auf den Markt zu werfen.
Mit dem Agentenspiel "I Expect You To Die" landete Schell Games einen frühen VR-Hit. Vier Jahre nach Erscheinen kam diese Woche die Fortsetzung The Spy and the Liar heraus.
Weniger bekannt ist das zweite große VR-Spiel des Studios: Until You Fall (Test), eine nahezu perfekte Mischung aus explosivem VR-Nahkampf und Rogue-lite-Spielmechaniken, über die ich schon viel Positives schrieb.
___STEADY_PAYWALL___Der VR-Markt muss noch reifen
Während für I Expect You To Die hier und da neue Gratis-Erweiterungen erschienen, ist das bei Until You Fall nicht der Fall.
Die Frage, ob das Studio Pläne für neue Inhalte habe, bejaht Studiogründer Jesse Schell eindeutig. Das Spiel sei so designt worden, dass es erweiterbar ist. Das Problem sei es, den richtigen Veröffentlichungszeitpunkt für die Erweiterungen zu finden.
"Wir wollen Until You Fall erweitern, ich brenne darauf, Until You Fall zu erweitern, aber wir sind nicht sicher, ob der Markt schon groß genug ist, dass es aus wirtschaftlicher Sicht Sinn ergibt", sagt Schell.
Neues Spiel oder DLC?
Das Studio sei unsicher bei der Frage, ob Until You Fall neue Inhalte bekommen solle oder ein neues Spiel vielleicht ein besserer Weg ist, ein wenig mehr Erfolg zu haben. "Until You Fall war erfolgreich, aber nicht super erfolgreich", fügt Schell hinzu.
Erweiterungen seien viel Arbeit, weshalb sie auch nicht kostenlos sein werden, sagt der Studiochef. Die Frage ist letzten Endes, ob die Fanbasis des Spiels genug groß ist, um die Entwicklung einer Erweiterung zu rechtfertigen. "Als unabhängiges Studio müssen wir auf jeden Cent achten, wir müssen wirklich vorsichtig sein", meint Schell.
Live Games: VR-Spiele als Service
Sogenannte Live Games, die nach und nach um Inhalte erweitert werden und auf diese Weise eine immer größere Fangemeinschaft gewinnen, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit bei VR-Studios.
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Sie sind wirtschaftlich nachhaltiger als Titel, die kurz nach Erscheinen aus dem Bewusstsein der VR-Spielerschaft verschwinden. Entwickelt ein Live Game großes Interesse, kann es der Nachfrage entlang weiter ausgebaut werden.
Mit Orbital wurde vor kurzem ein VR-Studio gegründet, das sich voll und ganz auf die Entwicklung von Live Games konzentriert. Ein Vorbild dürfte das VR-Studio Cloudhead Games sein, das mit dem Beat-Shooter Pistol Whip (Test) einen großen Hit landete. Für das Spiel erschienen zahlreiche kostenlose Inhalte und zwei Mini-Kampagnen.
Wie geht es weiter?
Ein weiteres Studio, das auf Live Games oder Spiele als Service setzt, ist Resolution Games. Titel wie Cook-Out (Test), Blaston (Test) und zuletzt Demeo (Test) erhielten und dürften auch weiterhin Gratis-Updates erhalten.
Die Frage ist nur, wie lange und was passiert, wenn ein Titel nicht ganz die Erwartungen eines VR-Studios erfüllt und dessen Weiterentwicklung ein wirtschaftliches Risiko darstellt. Sehr wahrscheinlich verschwindet es dann schnell wieder vom Markt.
Cloudhead Games hob kürzlich den Preis für Pistol Whip an und der nächste Schritt dürften bezahlte Erweiterungen sein. Die Entwickler können sich das mittlerweile leisten, da die Fangemeinschaft, anders als bei Until you Fall, groß genug ist, damit sich die Entwicklung von Erweiterungen wirtschaftlich rentiert.
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