3dRudder für PSVR im Test: Was kann der Analogstick für die Füße?
In unserem 3dRudder-Test fühle ich dem Fortbewegungsgerät für VR auf den Zahn. Ist es eine lohnende Investition und wenn ja, für wen?
Es ist ein bisschen wie die Suche nach dem heiligen Gral und es wird ähnlich leidenschaftlich darüber gestritten: Fortbewegung in Virtual Reality. Die einen kommen mit voller Bewegungsfreiheit und flüssigem Bewegungsmuster super klar, anderen wird dabei schlecht. Sie schwören stattdessen auf stufenweises Umschauen und Teleportation.
Letzteres treibt die Immersionspolizei zur Weißglut – die hält Teleportation für den totalen Immersionsbruch und verweigert lieber das Spiel, als auch nur einmal per Tastendruck den Ort zu wechseln. Kluge VR-Enthusiasten machen derlei Dinge nicht zur Religion, sondern genießen die Vorteile verschiedener Bewegungsmuster und müssen sich so keine coolen VR-Erfahrungen entgehen lassen.
___STEADY_PAYWALL___Neben diversen Softwarelösungen für Fortbewegung gibt es auch Versuche, das Problem über zusätzliche Hardware zu lösen. Die ausgefallensten Geräte für VR-Fortbewegung findet ihr im verlinkten Artikel. Erheblich zugänglicher für das eigene Wohn- und Arbeitszimmer ist allerdings 3dRudder. Im Test der Version für PlayStation VR habe ich mir den Joystick für die Füße genauer angeschaut. Für wen ist es geeignet und was müsst ihr beachten?
Inhalt
3dRudder für PSVR: Supersimples Prinzip
Das 3dRudder ist ein ebenso simples wie cleveres Prinzip. Das Gerät ähnelt einer Halbkugel, nur etwas flacher. Bequem auf einem Stuhl oder der Couch sitzend, packe ich meine Füße auf die Oberfläche und kann die Halbkugel ohne Anstrengung in alle Richtungen neigen (vorne, hinten, rechts, links usw.).
Diese Bewegungen werden direkt im Spiel umgesetzt. Neige ich das 3dRudder nach vorn, bewege ich mich in VR nach vorn.
Eine gummierte Oberfläche auf der Unterseite sorgt dafür, dass das Gerät auf der Stelle bleibt und nicht etwa wegrutscht. Zwei abnehmbare Plastikhalterungen im mittleren, vorderen Bereich des 3dRudder ermöglichen es, mit den Füßen das 3dRudder seitlich zu drehen. Dabei drehe ich mich dann auch in VR.
Präziser Analogstick für die Füße
Die Präzision und Feinheit der Übersetzung ist durchaus beeindruckend. Ich habe das 3dRudder an der PlayStation VR unter anderem mit dem neuen VR-Dungeon-Crawler Witching Tower (Test) getestet. Die flüssige Bewegung ist in VR sehr gut umgesetzt, es gibt keine merkliche Latenz und wer nicht gerade mit Klumpfüßen auf dem Gerät herumtrampelt, kann auch sehr feine und langsame Bewegungen ausführen.
Ich habe mich schnell daran gewöhnt, mit den Füßen zu steuern, es funktioniert sehr intuitiv. Vorteil: Ich muss nicht mehr über Tasten an den Controllern die Bewegungen steuern und habe die virtuellen Hände für andere spielrelevante Funktionen frei.
Schnelle Drehungen im Sitzen & Motion Sickness
Gleichwohl bringt das Gerät ein deutliches Risiko für Motion Sickness mit sich. Schnelle Drehungen in VR (zumal im Sitzen) erfolgen durch das bloße Drehen des 3dRudder mit den Füßen nach rechts oder links.
Stelle ich meine Quanten hart quer, drehe ich mich entsprechend schnell in VR – und das hat bei mir, der eigentlich selten an Motion Sickness leidet, direkt zu Schweißausbrüchen und Unwohlsein geführt.
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Das kann ich natürlich nicht ausschließlich dem 3dRudder anlasten, schließlich reagiert jeder VR-Nutzer anders auf Bewegungen in der virtuellen Realität. Hier wären eher softwareseitig Lösungen gefragt, die etwa die Geschwindigkeit der Drehung limitieren.
Trotzdem ist dieser Punkt vielleicht der wichtigste, den es bei einem eventuellen Kauf zu bedenken gibt. Ich empfehle daher, wenn es irgendwie möglich ist, das 3dRudder vor dem Kauf auszuprobieren.
3dRudder im Test: Installation und Softwareangebot
USB-Kabel einstecken, Füße draufstellen. Das ist die komplette Installation des 3dRudder. Einfacher geht es kaum und es funktioniert sofort. Das gilt allerdings nur für die Nutzung mit der PlayStation 4 (Amazon-Link) und der PSVR.
Die Nutzung mit Monitor- oder PC-VR-Spielen benötigt eine andere Version des 3dRudder (Amazon-Link). Mit der PC-kompatiblen Variante werden sogar mehr VR-Spiele unterstützt als für die PSVR und es lässt sich sogar für Monitorspiele verwenden, beispielsweise dem Battle Royale-Spiel Fortnite oder Star Citizen.
Für die PlayStation-Version des 3dRudder ist der größte Nachteil des Geräts die kleine Installationsbasis und daraus folgend die geringe Menge an Spielen, mit denen das Gerät verwendbar ist. Gerade für die PSVR, eine VR-Brille, die oft, wenn nicht sogar überwiegend, im Sitzen verwendet wird, gibt es nur rund 30 unterstützte Spiele. Darunter sind keine großen Kracher wie Resident Evil 7 oder Skyrim VR (Test). Letzteres wird immerhin von der PC-kompatiblen Version unterstützt.
Test-Fazit zum 3dRudder für PSVR
Die Simplizität des Steuerungs-Geräts ist wirklich beeindruckend. Auch die Präzision und Zuverlässigkeit des 3dRudder war im Test über jeden Zweifel erhaben. Der "Analogstick+" für die Füße funktioniert einwandfrei und hat definitiv Vorteile.
Allerdings müssen Nutzer unbedingt auf ihre Anfälligkeit für Motion Sickness achten. Schnelle Drehungen im Sitzen durch Querstellen der Füße verträgt nicht jeder gut. Außerdem gibt es noch längst nicht genug unterstützte Spiele, dass ich eine generelle Empfehlung aussprechen kann.
Wer mit Motion Sickness keine Probleme hat, für den kann das 3dRudder für PSVR allerdings eine gute Anschaffung sein - wenn die unterstützten Spiele ausreichen.
3dRudder ist für euch geeignet, wenn
- ihr eine Alternative zur Bewegung per Hand-Controller sucht,
- schnelle Drehungen im Sitzen bei euch keine Motion Sickness auslösen,
- und die neusten VR-Gadgets für euch ein Muss sind.
3dRudder ist nicht für euch geeignet, wenn
- ihr überwiegend im Stehen oder Roomscale VR spielt,
- euch das Angebot an unterstützten (VR-)Spielen zu klein ist,
- ihr das Ding als Balance-Trainingsgerät missversteht.
Hier bekommt ihr das 3dRudder
Letzte Aktualisierung am 3.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
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