Diese VR-Tauchgänge sind beeindruckend realistisch

Diese VR-Tauchgänge sind beeindruckend realistisch

Ein Solo-Entwickler erschafft für ein VR-Spiel grafisch aufwendige Unterwasser-Erfahrungen – die ersten Videos sind spektakulär.

Auf Twitter sorgen derzeit einige ansehnliche Wasser-Animationen für Aufsehen. Die Tauchgänge im realistisch trüben Wasser stammen aus einem noch unbenannten VR-Spiel von "Khena B": Der Solo-Entwickler arbeitet in der Unreal Engine an einem Tauchausflug auf einem fremden Planeten. Passend zum Thema behält sich der Macher eine gewisse künstlerische Freiheit vor.

Einen akkuraten Tauch-Simulator sollte hier niemand erwarten. Erste Video-Schnipsel würden aber selbst einer Simulation gut zu Gesicht stehen. Die virtuellen Hände erzeugen bereits glaubwürdige Wellen an der Oberfläche. Nach dem Untertauchen erzeugen Schwebeteilchen das Gefühl, durch von Algen getrübtes Wasser zu gleiten.

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Faszinierend realistische Tauchausflüge

Bereits im Spätsommer 2022 experimentierte der Entwickler mit einem Wasser-Shader für Virtual Reality, einem Partikel-Wasserfall und verschiedenen Effekten wie einer authentischen Gischt. Nach Problemen mit der Performance folgte ein Wechsel von der Unreal Engine 5 zur Version 4.

Ein aktuelles Video führt vor, wie sauber die Physik-Engine bereits in der alten Engine arbeitet.

Darin zeigt der Entwickler die wogende, reflektierende Oberfläche sowie den Grund eines Gewässers. Einige am Boden aufgehobene Steine sinken abgebremst zu Boden, auch wenn ihre Bewegung noch etwas zu schnell erscheint. Je nach Planetenphysik könnte der beschleunigte Fall vielleicht auch gewollt sein.

Noch hält sich der Entwickler die Möglichkeit offen, später vielleicht wieder auf die Unreal Engine 5 umzusteigen. Um dabei Probleme zu vermeiden, verzichtet das Wellensystem derzeit noch auf Tesselation, die einfache Objekte physikalisch komplexer gestalten könnte. Mittlerweile unterstützt die Unreal Engine 5 übrigens auch in Virtual Reality das neue "Nanite"-Feature, das hochaufgelöste Assets in der Engine automatisch skalieren kann.

Das vorerst nur für PC-VR geplante Spiel dreht sich um die Erkundung der Unterwasserwelt. Spielende gleiten mit natürlichen Armbewegungen voran, ähnlich wie bei echten Schwimmzügen wie im VR-Shooter Hubris.

Dabei bewegen sich die Arme schneller als in realem Wasser. Es soll schließlich keine unnötige Verzögerung geben, die Spielende aus der Immersion reißt. Das Abstoßen an Felsen und Zweigen erinnert ein wenig an die Fortbewegung in Lone Echo. Eine Smartwatch am virtuellen Handgelenk überwacht die Zeit unter Wasser.

Zu weiteren Details hält sich der Entwickler noch bedeckt, eine öffentlich spielbare Demo ist aktuell nicht geplant. Vielleicht finden einige mit ChatGPT entwickelte Ideen ihren Weg ins Spiel. Khena B veröffentlichte ein paar Screenshots einer Brainstorming-Session mit dem Chatbot.

Lob von der VR-Konkurrenz

Mittlerweile wurde auch ein anderes Studio auf den Fortschritt aufmerksam: "Wevr"-Mitgründer Anthony Batt meldete bereits Interesse an, die "brillante" Technik in seiner wiederbelebten Unterwassererfahrung "theBlu" nutzen zu dürfen.

Der 2016 erschienene VR-Klassiker bekommt derzeit neue DLC-Episoden.

Das VR-Unterwasser-Abenteuer Subnautica hingegen scheint nicht als Vorbild zu dienen: Auf Twitter weist Khena B immer wieder darauf hin, den Survival-Titel nicht gespielt zu haben.

Vielleicht wird er die Wasser-Shader des Projekts später auf Epics "Unreal Engine Marketplace" anbieten, ähnlich wie sein schon erhältliches "Storm Effects Kit Vol.1".

Falls ihr schon jetzt Lust auf VR-Wasserspaß bekommen habt, könntet ihr das grafisch aufwendige Kayak VR Mirage ausprobieren. Es ist bereits für SteamVR erhältlich und soll zum Start der Playstation VR 2 sogar noch hübscher werden.

Das Schleichspiel Phantom: Covert Ops versetzt euch ebenfalls in ein Kajak. Die VR-Erfahrung Biolum hingegen führt euch in die Tiefsee.