The Void: Highend-VR-Arcade steht vor dem Aus

The Void: Highend-VR-Arcade steht vor dem Aus

Die einst vielversprechendste VR-Spielhallenkette ist am Ende. Was ist mit The Void passiert?

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The Void kombinierte großflächige und kabellose VR-Gruppenerlebnisse mit einer aufwendigen Vermischung physischer und digitaler Realität: Virtuelle Objekte entsprachen realen Gegenständen, wodurch die VR-Erfahrung eine haptische Qualität bekam.

Eine weitere Besonderheit der Arcade-Kette sind teils exklusive Standorte und zugkräftige Lizenzen wie Ghostbusters, Star Wars und Avengers, die bedeutend dazu beitrugen, Menschen in die Spielhallen zu locken. 17 Standorte betrieb The Void zuletzt weltweit, 13 weitere waren in Planung, darunter eine im Einkaufszentrum Centro Oberhausen.

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Dann kam die Corona-Krise und die Spielhallen mussten schließen. Die Bauarbeiten in Oberhausen wurden im Sommer gestoppt. Seitdem ist das Projekt in der Schwebe. Zuletzt hieß es seitens des Einkaufszentrums Ende Oktober, dass "nichts weiter passiert" sei.

Disney entzieht Lizenzen

Wie ein Bericht der Webseite Protocol offenlegt, hatte das Unternehmen lange vor der Pandemie finanzielle Schwierigkeiten. So soll The Void schon im Sommer 2019 außer Stande gewesen sein, millionenschwere Rechnungen für Ausrüstung zu begleichen. In der Schuldenfalle nahm The Void Geld vom Unternehmer Jim Bennett an.

Im Sommer 2020 kam es wahrscheinlich wegen ausbleibender Lizenzzahlungen zum Zerwürfnis mit Disney, das The Void Rechte an Marken wie Star Wars, Wreck-it Ralph und Avengers zur Verfügung stellte. Disney machte einen Void-Standort im Disneyland Resort in Anaheim dicht (wir berichteten) und entzog der VR-Arcade die wertvollen Lizenzen.

Laut Protocol versuchte The Void über das ganze Jahr hindurch, neue Investoren zu finden, offenbar ohne Erfolg: Im Oktober übertrug The Void einen substanziellen Teil seiner Vermögenswerte sowie Patente und Markenrechte an Bennett.

Hoffen auf die Zeit nach der Pandemie

Dass The Void jemals zu alter Stärke wiederfindet, ist angesichts der aktuellen Situation unwahrscheinlich: Ohne zugkräftige Disney-Lizenzen und starke Investoren im Rücken ist das Unternehmen schlecht aufgestellt und wird seine Standorte an exklusiven Lagen in Las Vegas, New York und Minneapolis nicht halten können.

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Der neue Void-Besitzer Jim Bennett will die Vermögenswerte entweder verkaufen oder nach der Pandemie wiederbeleben, schreibt Protocol.

"Angesichts der Tatsache, dass zwei Unternehmen auf die Freigabe von Covid-19-Impfstoffen mit Wirksamkeitsraten von 90 bis 95 Prozent hinarbeiten, sind wir zuversichtlich, dass Einkaufszentren wieder geöffnet werden und dass erneut eine Nachfrage nach VR-Arcades entsteht", sagt Bennett gegenüber Protocol. "Über die Einkaufszentren hinaus sehen wir eine glänzende Zukunft für standortbasierte VR in Stadien, auf Konzerten und so weiter. Die Technologie ist auch für die Ausbildung von Polizei und Ersthelfern äußerst wertvoll."

VR-Arcades in der Krise

Neben The Void wurden auch andere große VR-Arcade-Ketten hart von der Corona-Krise getroffen: Das mit mehr als 80 Millionen US-Dollar ausgestattete Start-up Sandbox VR meldete im August Insolvenz an, nachdem Gespräche über weitere Investitionsrunden erfolglos verliefen. “Uns ist buchstäblich hundert Prozent des Umsatzes weggebrochen”, sagt CEO Steve Zhao damals gegenüber Protocol.

Im Sommer korrigierten die XR-Analysten von Superdate ihre Arcade-Umsatzprognosen stark nach unten: Der Umsatz in 2020 werde nur noch einem Viertel des Vorjahres entsprechen (150 statt 600 Mio. US-Dollar) und auf Jahre hin einbrechen.

Wie deutsche VR-Spielhallenbetreiber mit der Corona-Krise umgehen, darüber sprachen wir in zwei Folgen des MIXED.de Podcasts. In der Folge #188 unterhielten wir uns mit Sebastian Kreutz, dem Mitgründer und Geschäftsführer des Holocafé und in Folge #208 luden wir Max Mühlbach, den Mitgründer von Exit VR, zu einem Gespräch.

Quelle: Protocol, Titelbild: The Void

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