So viel Geld gibt Zuckerberg fürs Metaverse aus
Auf einer Investorenkonferenz verriet Mark Zuckerberg, welche Unsummen Facebook für die Entwicklung des Metaverse ausgibt.
Gestern fand das vierteljährliche Telefongespräch mit Investoren statt, bei dem die Facebook-Führungsetage die aktuellen Quartalszahlen diskutiert.
Den jüngsten Facebook-Enthüllungen und Apples App-Datenschutzmaßnahmen zum Trotz: Facebook geht es prächtig. 3,6 Milliarden Menschen nutzen die Dienste des sozialen Netzwerks regelmäßig und allein im dritten Quartal 2021 setzte das Unternehmen 29 Milliarden US-Dollar um – ein Plus von 35 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
___STEADY_PAYWALL___Das ist weniger, als Facebook ohne die aktuellen Schwierigkeiten erzielen würde, aber mehr als Investoren erwarteten. Die Börse reagierte positiv.
Oculus Quest 2-Verkäufe wieder auf altem Niveau
Auch bei den anderweitigen Umsätzen, also Einnahmen abseits des Anzeigengeschäfts, sieht es gut aus für Facebook. Diese machen zwar nur einem geringeren Prozentsatz des Gesamtumsatzes aus, verraten jedoch wie sich Facebooks Hardwaregeschäft entwickelt, das derzeit hauptsächlich aus Verkäufen der Oculus Quest 2 (Test) besteht.
Die anderweitigen Einnahmen stiegen im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 von 497 auf 734 Millionen US-Dollar, was einem Plus von 48 Prozent entspricht. Diese Einnahmen wurden laut Finanzchef Dave Wehner durch "starke Quest 2-Verkäufe" getragen. Das Unternehmen launchte Ende August ein neues Basismodell der VR-Brille mit 128 Gigabyte Speicher.
Nach einem schwachen Sommer und Bedenken bezüglich der Nachfrage, scheint das Interesse am Gerät wieder anzuziehen und bewegt sich wieder auf dem Niveau des ersten Quartals 2021. Auch die Kamerabrille Ray-Ban Stories (Infos) soll "einen guten Start" hingelegt haben.
Für das nächste Quartal dämpft Facebook schon jetzt die Erwartungen. Wehner geht von einem Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr aus. Der Grund: Facebook erwartet nicht, dass es den letztjährigen "starken Quest 2-Launch" übertreffen wird.
Zuckerberg formuliert ehrgeiziges Metaverse-Ziel
Zuckerberg gab bekannt, dass sich das Unternehmen in den kommenden Jahren wieder verstärkt auf jüngere Menschen zwischen 18 und 29 Jahren statt ältere Demografien fokussieren werde. "Es wird Jahre, nicht Monate, dauern, bis dieser Wandel vollzogen ist, und ich denke, es ist der richtige Ansatz, um unser Unternehmen langfristig aufzubauen", sagt Zuckerberg. Die jungen Menschen seien Facebooks Zukunft. Der Fokusgruppenwechsel ist auch eine Reaktion auf die starke Expansion TikToks.
Facebooks CEO gab nicht wie erwartet einen neuen Namen für sein Unternehmen bekannt. Das dürfte erst am Donnerstag auf der Facebook Connect geschehen. Stattdessen definierte Zuckerberg zum ersten Mal ein konkretes Metaverse-Ziel:
- MIXED.de ohne Werbebanner
- Zugriff auf mehr als 9.000 Artikel
- Kündigung jederzeit online möglich
"Unser Ziel ist es, dem Metaverse dabei zu helfen, in diesem Jahrzehnt eine Milliarde Menschen und Hunderte von Milliarden Dollar an digitalem Handel zu erreichen", sagt Zuckerberg.
Schon 2017 kündigte Facebooks Gründer an, eine Milliarde Menschen in die Virtual Reality bringen zu wollen, allerdings ohne ein Zieldatum zu nennen. Laut Zuckerberg wird Facebook das Metaverse, das er als Nachfolger des mobilen Internets sieht, nicht allein aufbauen können. Das Ziel hat sich folglich von einer reinen VR-Plattform Marke Facebook zu einem sämtliche Plattformen und Unternehmen umspannenden Metaverse verschoben.
Facebook will Investitionen offenlegen
Facebook wolle nicht nur Techbrillen herstellen, sondern ein ganzes Ökosystem erschaffen. "Wir entwickeln und bauen gleichzeitig mehrere Generationen unserer VR- und AR-Produkte auf, ein neues Betriebssystem und Entwicklungsmodell, eine digitale Handelsplattform, Content-Studios und natürlich eine soziale Plattform", sagt Zuckerberg.
Weil die Umsetzung dieser ehrgeizigen Ziele mit enormen Kosten verbunden sind, will Facebook Investitionen in diesen Bereich ab dem nächsten Quartal transparent machen.
Neben den einzelnen Facebook-Apps werden dann auch Einnahmen und Ausgaben der Facebook Reality Labs, also der Abteilung, die VR- und AR-Technologien entwickelt, aufgelistet. Daraus solle ersichtlich werden, wie Hard- und Software sowie Inhalte abschneiden.
Jährliche Kosten im elfstelligen Dollar-Bereich
In diesem Kontext verriet Zuckerberg zum ersten Mal, wie viel Facebook für die Forschung und Entwicklung ausgibt: Demnach beläuft sich die Rechnung allein in 2021 auf zehn Milliarden US-Dollar.
Und damit ist noch kein Ende in Sicht. "Ich gehe davon aus, dass diese Investitionen in den nächsten Jahren noch weiter steigen werden", fügte Zuckerberg hinzu. Bei den Facebook Reality Labs arbeiten bereits 10.000 Angestellte und in den nächsten fünf Jahren sollen in Europa weitere 10.000 Fachkräfte hinzukommen.
Zuckerberg erwartet, dass Facebook in den nächsten ein bis drei Jahren die grundlegenden Metaverse-Bausteine liefern wird und während dieser Zeit weiter große Verluste fährt. "Dies ist keine Investition, die in naher Zukunft für uns rentabel sein wird", sagt Zuckerberg. Erst später in dieser Dekade werde das Metaverse zu einer "echten Business-Story".
Weiterlesen über Facebook:
- Facebook Connect 2021 wird „vollkommen anders
- Oculus Quest (2): Facebook hat große VR-Spiele in petto
- Oculus Quest 2: Wie entwickelt sich die Nachfrage?
Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.