Warum Meta Quest ein Problem für Playstation VR 2 sein könnte

Warum Meta Quest ein Problem für Playstation VR 2 sein könnte

Meta Quest 2 spricht andere Käuferschichten an als Playstation VR 2, könnte aber dennoch Sonys Erfolg bremsen.

2023 kommen gleich zwei neue, große VR-Headsets in den Handel. Playstation VR 2 im Februar und Meta Quest 3 voraussichtlich Ende des Jahres. Meta stellt neue Geräte für gewöhnlich auf der Connect-Konferenz im Herbst vor und bringt sie kurz danach auf den Markt. Apples erstes Headset wird Berichten zufolge ebenfalls im Laufe des Jahres erscheinen, bestätigt ist das allerdings nicht.

Sicher ist, dass beim nächsten Weihnachtsgeschäft endlich wieder mehrere, weltweit erhältliche VR-Headsets um die Gunst der Konsumenten buhlen werden, nachdem Meta Quest 1 & 2 seit 2019 den Markt im Alleingang beackern konnten.

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Pico könnte ebenfalls oben mitmischen, sollte das Unternehmen sich bis dahin entscheiden, Pico 4 oder ein potenzielles Nachfolge-Headset in den USA zu vermarkten.

Zwei Headsets, zwei Märkte

Meta hat mittlerweile mehr als 10 Millionen Quest-Headsets verkauft, glaubt man Schätzungen. Das ist ein großer Vorsprung vor der Konkurrenz: Da Playstation VR 2 nicht rückwärtskompatibel mit Playstation VR und letzteres ein Auslaufmodell ist, fängt Sony in puncto Ökosystem fast wieder bei null an.

Die Käuferschichten der Meta Quest und Playstation VR 2 werden sich überschneiden, sie sind aber nicht identisch. Playstation VR 2 setzt eine Konsole voraus, kostet beträchtlich mehr als Meta Quest 2 und 3, ist kabelgebunden und kann grafisch und spielerisch anspruchsvollere Titel darstellen. Die Käuferschaft wird erwartungsgemäß anders zusammengesetzt sein als bei der günstigeren und einfacher zu nutzenden Meta Quest, die sich an eine breitere Masse richtet und eher Casuals als Enthusiast:innen anspricht.

Marktprognose: Autarke VR dominiert

Vergangene Woche veröffentlichte das auf Technologie spezialisierte Marktforschungsunternehmen Omdia eine Umsatzprognose für Headsets und VR-Inhalte. Der Zeitrahmen: 2022 bis 2027.

Laut Omdia entfallen dieses Jahr 76 Prozent aller Headset-Verkäufe auf Meta, was in etwa hinkommen dürfte. Der Konzern hatte 2022 erneut keine große Konkurrenz zu fürchten, auch nicht seitens Pico 4.

Mit mehr als 10 Millionen verkauften VR-Headsets stellt Meta Quest das mit Abstand größte VR-Ökosystem. Und das könnte länger so bleiben, da autarke VR-Geräte Omdia zufolge den Markt dominieren werden – eine Einschätzung, die nicht von ungefähr kommt.

Diagramm der Prognose der Installationsbasis und des Umsatz von Virtual Reality bis 2027.

Geht es nach Omdia, bleibt kabelgebundene VR eine Nische innerhalb der Nische. | Bild: Omdia

Der Start von Playstation VR 2 soll dem VR-Markt dennoch neuen Schub verleihen: Omdia erwartet, dass Sony in den ersten zwei Jahren, also bis Februar 2025 3,6 Millionen Geräte verkaufen und dass diese Zahl circa 7 Prozent der PS5-Besitzer:innen entsprechen wird. Dieser Prognose zufolge dürfte Playstation VR 2 nicht viel erfolgreicher werden als die erste Playstation VR. Eine realistische Einschätzung angesichts des hohen Preises für das VR-Zubehör.

"[Playstation VR 2] wird den VR-Markt nicht wesentlich vergrößern, sollte aber das Vertrauen von Studios stärken, in das Format zu investieren", schreibt Omdia.

Die Folgen für Sonys Ökosystem

3,6 Millionen verkaufte Geräte in zwei Jahren: Das klingt nach wenig. Und wäre es auch, selbst im Fall, dass Sony die Erwartungen niedrig hält.

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Die Frage ist, was mit Sonys VR-Ökosystem passiert, falls Meta Quest im Jahre 2025 ein vier- bis fünfmal so großes Publikum hat – was möglich ist. Werden Studios ihre VR-Spiele für eine potenzielle Kundschaft von 4 oder 20 Millionen entwickeln und optimieren? Das ist, natürlich, eine rhetorische Frage.

Die Folge könnte sein, dass für Playstation VR 2 hauptsächlich Quest-Portierungen erscheinen, die das Leistungspotenzial der PS5 bei Weitem nicht ausschöpfen und damit einem der Alleinstellungsmerkmale der VR-Plattform hinterherlaufen. Dies wiederum dürfte sich auf die Verkäufe auswirken. Schon zum Launch der PSVR 2 gibt es eine Menge VR-Spiele, die ursprünglich für Meta Quest 2 entwickelt wurden und lediglich etwas bessere Grafik bieten.

Es kommt wie immer auf die Inhalte an

Das Unternehmen könnte auf diese Entwicklung reagieren, indem es hochwertige VR-Spiele für Playstation VR 2 produziert oder produzieren lässt und die Attraktivität des Ökosystems steigert. Die Gefahr einer Verwässerung der Plattform ist erst gebannt, wenn es sich für Studios lohnt, Inhalte für Sonys VR-Headset zu optimieren. Dazu braucht es aber mehr als 4 Millionen potenzielle Kunden.

Omdia stellt heraus, wie wichtig Inhalte für den VR-Markt sind. Die Marktforscher:innen prognostizieren, dass Virtual Reality in den nächsten 5 Jahren in der Nische verbleibt, verglichen mit Smartphones, PCs und Konsolen. Das Hauptproblem sei aber nicht mehr die Hardware, sondern Software. Und das industrieweit.

"Nachdem die Kernprobleme der Hardware überwunden sind, steht VR vor der viel größeren Herausforderung der Inhalte. Das Interesse an bestehenden Headsets ist eingeschränkt aufgrund des begrenzten Angebots an wirklich fesselnden VR-Erlebnissen. Das behindert Metas Ziel eines sich selbst tragenden VR-Ökosystems", schreibt Omdia.

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Alle Informationen zur Meta Meta Quest 2 und Meta Quest Pro findet ihr in den verlinkten Tests.

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Quellen: Omdia