PS5: Playstation VR 2 erscheint vorerst nicht

PS5: Playstation VR 2 erscheint vorerst nicht

Sony begleitet Playstation VR freundlich lächelnd aus der Hintertür des Gaming-Zimmers. Ob die VR-Brille auf der Playstation 5 wirklich noch mal mitspielen darf?

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In einem aktuellen Interview bremst Sony-Manager Jim Ryan die Hoffnungen von VR-Fans, dass Sony kurz- bis mittelfristig eine Playstation VR 2 auf den Markt bringen wird.

"Wir sind mehr als nur einige Minuten von der Zukunft von VR entfernt", sagt Ryan. Playstation und Sony würden weiter "an VR glauben" und dass die Technik "irgendwann in der Zukunft" eine "wichtige Komponente des interaktiven Entertainments" werde.

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Ein neue Sony-VR-Brille für dieses oder kommendes Jahr schließt Ryan folglich aus und lässt die Zukunft offen: "Aber wird sie irgendwann kommen? Das glauben wir. Und wir sind sehr zufrieden mit all den Erfahrungen, die wir mit PlayStation VR gesammelt haben, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wohin uns das in Zukunft führen wird." Ein klares Bekenntnis zum VR-Gaming klingt anders.

VR? Sony muss zunächst das Kerngeschäft sichern

Klar ist, dass Sony gerade andere Probleme hat, als eine Zukunftstechnologie zu subventionieren. Microsoft bedroht das Geschäftsmodell von Sony im Kern: Der Game Pass könnte zum Netflix der Videospiele werden, hinzu kommt Microsofts Vorsprung beim Game-Streaming. Sony muss hier eine Antwort finden, und die heißt nicht VR.

Die Aussagen von Jim Ryan jedenfalls könnten vager kaum gewählt sein. "Irgendwann in der Zukunft" könnte 2022 sein, 2040 mit der Hirnschnittstelle - oder nie. Gut möglich, dass Sony nur die denkbar freundlichste Art gewählt hat, VR abzumoderieren, ohne das eigene Produkt als Flop dastehen zu lassen und Fans der Technologie vor den Kopf zu stoßen. Der freundliche Abschied durch die Hintertür eben.

Playstation VR: Sony hatte andere Erwartungen

Man muss kein Unternehmensflüsterer sein, um zu antizipieren, was bei Sony in den letzten Wochen und Monaten diskutiert wurde: Es wurde Bilanz gezogen bei Playstation VR, die Technik wurde gewogen und für zu leicht befunden.

Die Indizien waren für aufmerksame Marktbeobachter gut sichtbar, die Entscheidung jetzt bereits 2018 absehbar: Geringe Verkaufszahlen trotz Ramschpreisen für Hard- und Software sowie wenig Bewegung in den monatlichen VR-Spiele-Charts. Letzteres ist ein Hinweis, dass viele der schon verkauften VR-Brillen nicht regelmäßig genutzt werden.

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Sony bot die Playstation-VR-Brille mit vielen Spielen zu sehr günstigen Preisen an. Dennoch sind die Verkaufszahlen gering: Anfang 2020 waren es fünf Millionen verkaufte Geräte - bei mehr als 100 Millionen Playstation-4-Spielern. | Bild: Sony

Natürlich hätte eine technisch bessere PSVR 2 dem Markt einen neuen Impuls geben und neue Spieler locken können. Aber wie viele? Der Hype von 2016 wäre für Sony kaum zu übertreffen und selbst das schärfste Display und das geschmeidigste Trackingsystem beseitigen nicht die grundlegenden Probleme der Technologie im Gaming-Kontext: VR-Übelkeit und den unbequemen Computer im Gesicht. Hier bräuchte es grundlegende technische Durchbrüche, die derzeit nicht absehbar sind.

Sony und VR: War es das schon wieder?

Hätte Sony VR intern als Erfolg verbucht und würde unmittelbar ein lukratives Geschäftsmodell sehen, dann hätte das Unternehmen ohne Zweifel für einen nahtlosen Übergang von PSVR 1 auf eine Nachfolgebrille gesorgt - selbst wenn noch nicht alle Komponenten für Next-Gen-VR wie Eye-Tracking, wie es Sony-Forscher Dominic Mallison Mitte 2019 beschrieb, massenmarkttauglich marktreif sind.

Eine PSVR 2 (alle Gerüchte) mit höherer Auflösung, besserem Tracking und brauchbaren Controllern hätte Sony zusammen mit oder kurz nach der Playstation 5 (alle Infos) auf den Markt bringen können - die Japaner haben entsprechende Technik erforscht und patentiert. Sony hat sich bewusst dagegen entschieden.

So steht Sony "irgendwann in der Zukunft" vor einer Mammutaufgabe: PSVR haftet ein Flop-Image an, die VR-Brille wird in den kommenden Monaten noch tiefer in der Versenkung verschwinden. Sony wird die Technik bei einem möglichen Neustart erst wieder aus dieser Grube heben und Entwickler erneut begeistern müssen.

Das kostet Zeit und Geld. Sony weiß das - und hat sich dennoch für diesen Pfad entschieden. Für die VR-Branche ist Sonys vorläufige Absage ein Schlag ins Kontor, selbst wenn sie temporär sein sollte.

Quelle: Washington Post

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