Playstation VR: Hält Sonys VR-Brille bis 2021 durch?

Playstation VR: Hält Sonys VR-Brille bis 2021 durch?

VR-Enthusiasten werden hoffen, dass Sony so schnell wie möglich Playstation VR 2 auf den Markt bringt. Denn der sehr gemächlich wachsende VR-Markt kann gar nicht genug Stimulation bekommen. Doch derzeit sieht es eher nach einer längeren Wartezeit aus. Kann sich Sonys VR-Brille drei weitere Jahre am Markt behaupten?

Kommentar

Playstation VR verkauft sich nicht besonders toll: Im ersten Jahr nach dem Marktstart konnte Sony rund zwei Millionen Einheiten absetzen. Sonys Playstation Vita erzielte in einem kürzeren Zeitraum circa doppelt so viele Verkäufe. Dennoch gilt der Handheld gemeinhin als qualitativ hochwertiger Verkaufsflop, der für Sonys Zukunftsstrategie keine große Rolle spielt.

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Dass Sony mit den Playstation-VR-Verkäufen unzufrieden ist, bestätigte vor wenigen Tagen Sonys Playstation-Chef John Kodera: Bei einer Strategiesitzung mit Investoren in Tokio zur Zukunft der Marke Playstation zeigte er die VR-Brille auf einer Präsentationsfolie mit der Überschrift: "Herausforderungen und Verbesserungen". Das ist Manager-Sprech für: "Hier droht uns ein Flop."

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Sony steckt Playstation VR intern in die Flop-Gefahr-Schublade. Bild: Sony

Das Wachstum des VR-Marktes und von Playstation VR bleibt laut Kodera hinter den Erwartungen zurück. Dennoch plant er weitere Investitionen, da bislang niemand das Potenzial von VR ausgeschöpft habe und sich die Technologie zu einer wertvollen Säule der Playstation-Plattform entwickeln könnte.

Neue Spieleankündigungen zeigen, dass Sony die VR-Brille intern vielleicht angezählt hat, kurz- bis mittelfristig aber nicht einfach fallenlassen wird.

Playstation VR bis 2021: Technisch ausgereift genug?

Eine weitere Aussage von Kodera ist für die langfristige Playstation-VR-Zukunft interessant: Der Playstation-Chef deutete auf dem Investorentreffen an, dass die offiziell bestätigte Playstation 5 wohl nicht vor Frühjahr 2021 auf den Markt kommen wird. Ein möglicher PSVR-Nachfolger wird wohl gemeinsam mit der PS5 starten (Update: Wird er nicht).

Für Playstation VR bedeutet das: drei weitere Jahre durchhalten mit der aktuellen Technik. Die ist zwar gemessen an derzeitigen Standards in puncto Bildqualität und Tragekomfort noch gut. Aber offenbar nicht gut genug, um hohe Verkaufszahlen zu erzielen. Insbesondere das nicht nativ für Virtual Reality entworfene Trackingsystem samt 3D-Controllern hat Schwächen.

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Andere Hersteller bringen schon in diesem Jahr neue VR-Brillen auf den Markt, die Playstation VR technisch zum Teil deutlich übertreffen. In den kommenden zwei Jahren werden weitere Geräte folgen. Sony kann zwar über das Preis-Leistungs-Verhältnis punkten, muss dann aber den PSVR-Preis kontinuierlich senken, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Bis 2021 kann man die Sony-Brille dann für 100 Euro auf der Resterampe kaufen. Ob das ein erstrebenswertes Image ist? Sony muss die VR-Brille als Wegbereiter für einen Nachfolger stark machen. Sonst fängt das Unternehmen mit Playstation VR 2 (alle Infos) wieder bei Null an. Oder kämpft womöglich sogar gegen einen Negativeindruck an.

Bringt Sony eine Playstation VR Pro?

Eine mögliche Lösung: Sony könnte einen halben Nachfolger anbieten und Playstation VR mit höher aufgelösten Displays ausstatten sowie den Formfaktor und das Trackingsystem verbessern. Mit der Playstation 4 Pro beweist das Unternehmen, dass diese Strategie prinzipiell infrage kommt.

Sehr wahrscheinlich ist eine Playstation VR 1.5 dennoch nicht: Dagegen spricht die begrenzte Leistungsfähigkeit der originalen Playstation-4-Konsole, die mit mehr Pixeln und komplexerem Tracking ihre Leistungsgrenze wohl deutlich überschreiten würde.

Außerdem wird Sony den kleinen VR-Markt für eine finanzierbare Spieleentwicklung nicht unnötig fragmentieren wollen, insbesondere nicht mit verschiedenen Eingabegeräten.

In diesem Sinne scheint auch eine PS4-Pro-exklusive Playstation-Brille nicht besonders sinnvoll, da zu viele potenzielle Kunden ausgesperrt würden. Die E3-Präsentation im Juni könnte Aufschluss geben über Sonys weitere Virtual-Reality-Strategie.