Magic Leap kompakt: Die wichtigsten Leap-Con-Infos im Überblick

Magic Leap kompakt: Die wichtigsten Leap-Con-Infos im Überblick

Auf der ersten hauseigenen Entwicklerkonferenz Leap-Con in Los Angeles zeigte das Augmented-Reality-Unternehmen Magic Leap viele Apps und kündigte neue Funktionen an. Das hier sind die wichtigsten Neuigkeiten.

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Zwei-Controller-Support

Voraussichtlich ab dem ersten Quartal 2019 soll Magic Leap mit einem Doppelcontroller benutzt werden können - wie beispielsweise HTC Vive oder Oculus Rift. Ob die magnetischen Eingabegeräte die Präzision der VR-Controller erreichen können, bleibt abzuwarten. Die doppelte Controllerführung dürfte in erster Linie für Games-Entwickler interessant sein. Spieler könnten beispielsweise im Robo-Shooter Grordbort eine Waffe in jeder Hand halten.

Login via Iris-Check

Magic Leaps Eyetracking-System kommt derzeit für die (deutlich verzögerte) Berechnung einer nahen und einer entfernten Fokusebene zum Einsatz. In Zukunft soll das System zusätzlich das individuelle Irisprofil als biometrischen Schlüssel nutzen, um Magic Leap One zu entsperren und persönliche Profilinformationen zu laden.

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OS wird kompatibel mit Javascript

Magic Leaps Betriebssystem Lumin soll ab dem ersten Quartal 2019 Javascript unterstützen. Das Unternehmen stellt dafür die Code-Umgebung "MagicScript" zur Verfügung. Entwickler sollen dann natives Javascript für Magic Leap One schreiben können.

Large Scale Mapping

Ebenfalls angekündigt wurde "Large Scale Mapping". Die Funktion wurde zwar nicht weiter erläutert, aber der Name spricht für sich: Wahrscheinlich soll Magic Leap One lernen, größere Räume zu erfassen, womöglich ganze Wohnungen und Häuser.

Das würde neuen App-Ideen den Weg bereiten, denkbar wäre beispielsweise ein AR-Assistent, der sich nur im Arbeitszimmer aufhält oder Augmented-Reality-Spiele, die in der gesamten Wohnung stattfinden.

Magicverse

Mit "Magicverse" will Magic Leap das eigene App-Angebot auf mehr Geräten verfügbar machen. Von der One-Brille dürfte Magic Leap wohl kaum mehr als einige zehntausend Einheiten verkaufen - Hololens liegt bei circa 50.000. Das ist für App-Entwickler ein viel zu kleines Publikum.

Mit der Magicverse-Initiative sollen One-Apps mit AR-kompatiblen Tablets, Smartphones oder sogar mit VR-Brillen laufen. Interessant ist diese Ankündigung insbesondere in strategischer Hinsicht: Offenbar will Magic Leap kein geschlossenes Ökosystem im Stil von Apple oder Oculus bauen.

Multi-User-Anwendungen mit Avatar Chat und mehr

Das vielleicht größte Massenmarktpotenzial von VR und AR sind Telefon-Apps, die auf Telepräsenz setzen. Das Telefon der Zukunft, wenn man so will.

Während der Konferenz kündigte Magic Leap eine Reihe neuer Programme an, die gemeinschaftliche AR-Erlebnisse ermöglichen sollen. Bisher ist das mit Magic Leap One noch nicht möglich. Die passende Entwicklerschnittstelle soll im Laufe des Herbsts veröffentlicht werden.

Starten will Magic Leap mit der App "Avatar Chat", bei der sich mehrere Brillenträger als Avatar begegnen können. Das Konzept erinnert an Facebooks VR-App Spaces. Die Avatare können individuell gestaltet werden.

Rony Abovitz will Magic Leap an die Börse bringen

Die letzten Jahre lebte Magic Leap auf Pump: Rund 2,3 Milliarden US-Dollar gab es von Investoren für die Entwicklung der AR-Brille Magic Leap One.

Nach rund fünf Jahren Entwicklung ist die AR-Brille zwar endlich erhältlich, aber einen Markt gibt es nicht. Das Gerät ist nur für wenige Entwickler interessant. Auch ein App-Ökosystem existiert noch nicht.

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Auf der anderen Seite hat Magic Leap über 1.600 Mitarbeiter, die bezahlt werden wollen. Weitere Milliardeninvestitionen sind nötig, um die AR-Brille zu verbessern.

Es ist absehbar: Magic Leap braucht noch viel mehr Kapital, um langfristig im Rennen zu bleiben. Gründer Rony Abovitz hält einen Börsengang für realistisch und zieht den einer möglichen Übernahme durch Apple, Facebook und Co. deutlich vor.

"Wir wollen kein Geschäftsmodell, bei dem wir Nutzerdaten erheben. Wir wollen ein offenes, verteiltes Geschäft. Für mich ist das sehr wichtig", sagt Abovitz.

Magic Leap kooperiert mit AT&T zu TV-Streaming

Im Juli kündigten Magic Leap und der US-Telekommunikationskonzern AT&T eine exklusive Kooperation in den USA an. Diese beinhaltet eine Investition, Demostationen in AT&T-Läden in Atlanta, Boston, Chicago, Los Angeles und San Francisco und ein exklusives 5G-Angebot.

Auf der Leap-Con gab es weitere Details zur Zusammenarbeit: AT&T will am Magic-Leap-Hauptquartier in Florida eine 5G-Testzone für App-Tests einrichten.

Außerdem soll eine TV-Streaming-Software für Magic Leap One erscheinen, mit der Nutzer TV-Shows und Filme auf virtuellen Screens ansehen können. Bis zu vier virtuelle Screens sollen gleichzeitig mit vier unterschiedlichen Streams bespielt und im Raum verteilt werden können.

Auf der eigenen Webseite deutet Magic Leap an, wie so eine Screen-Plattform aussehen könnte: Dort ist die Rede von einem "Displays on Demand"-Service, bei dem Screens "jederzeit, überall und in jeder Größe" im Raum platziert werden können.

Schon in den nächsten zwei bis fünf Jahren soll eine der großen Sci-Fi-Visionen Realität werden: Das Hologramm-Video.

Digitale Screens mit 3D-Einblendungen sollen eine eigenständige Content-Plattform werden. Bild: Magic Leap

16 neue AR-Apps für Entertainment und Business

Der größte Kritikpunkt an Magic Leap One neben dem Minisichtfeld ist die fehlende Software. Ganze 16 neue AR-Apps sollen zumindest die Software-Flaute beheben, darunter der Shooter Dr. Grordbord’s Invadersein AR-Konzept des bekannten Spielestudios Insomniac Games und ein Star-Wars-Titel über Porgs.

Auch für Unternehmen will Magic Leap Software anbieten und zeigte unter anderem ein Werkzeug für die 3D-Visualisierung und die Raumgestaltung (siehe Videos).

Besonders interessant ist die personifizierte Digitalassistentin Mica. Die vollständige Keynote (drei Stunden) kann hier angesehen werden.

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