HTCs Finanzlage kritisch, CES abgesagt - was wird aus Vive?

HTCs Finanzlage kritisch, CES abgesagt - was wird aus Vive?

HTCs Bilanz-Talfahrt setzte sich 2019 fort, auf die alljährliche CES-Pressekonferenz wurde verzichtet und Pressetermine wurden kurzfristig abgesagt. Wie geht es weiter mit der Vive-Marke?

Der in den ersten Jahren des Smartphone-Booms sehr erfolgreiche taiwanesische Hersteller HTC verzeichnet seit 2012 Gewinnrückgänge. 2019 erwirtschaftete das Unternehmen dem Jahresbericht zufolge noch umgerechnet 333 Millionen US-Dollar, das ist knapp 60 Prozent weniger als im Vorjahr. Wie krass sich HTCs Umsatzrückgang darstellt, zeigt folgende Grafik.

HTC Revenue 2005 - 2019

HTCs Umsätze schrumpfen, trotz oder gerade wegen der Investitionen in den schwächelnden VR-Markt. GRAFIK: Techrunch

Neuer CEO, neue VR-Strategie?

Im September 2019 übernahm der neue CEO Yves Maitre das Steuer und beklagte gleich von Beginn weg HTCs verfrühte Investition in VR. Das Unternehmen habe statt in Smartphone-Innovationen in Virtual Reality investiert. Der VR-Markt wäre jedoch nicht so schnell wie erwartet gewachsen. Mindestens fünf Jahre werde es noch dauern, bis das Geschäft mit XR-Technik jenes mit Smartphones übertreffe, meinte Maitre.

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Im Mai verließ der Leiter der Vive Studios Joel Breton HTC, im November folgte der langjährige Leiter der VR-Vertriebsplattform Viveport Rikard Steiber. Sein Abgang, so Steiber, sei das Resultat einer Unterhaltung mit dem neuen CEO, in der klar geworden sei, dass HTC ein neues Kapitel aufschlägt.

Die im Oktober gestartete Nachfolgerbrille der HTC Vive, die HTC Vive Cosmos, hatte einen missglückten Start und fand laut Steam-Nutzerstatistiken in den ersten zwei Monaten kaum Käufer. Ein möglicher Grund neben technischen Mängeln ist die starke Konkurrenz seitens Valve und Oculus im Highend- und Mitteklassesegment.

Das Lighthouse-Trackingmodul für Vive Cosmos soll im ersten Quartal 2020 erscheinen. BILD: HTC

HTC Vive Cosmos wahrscheinlich kein Verkaufserfolg

HTC verzichtete dieses Jahr auf eine CES-Pressekonferenz, obwohl das Unternehmen diese Gelegenheit in den letzten Jahren stets nutzte, um neue Vive-Produkte vorzustellen. Nun wurden auch Pressetermine für Journalisten abgesagt, berichtet unter anderem UploadVR.

Stattdessen verspricht HTC in einer Stellungnahme "große Dinge für 2020" und eine "neue Vision für Vive". Die könnte auf dem Mobile World Congress enthüllt werden, der vom 24. bis 27. Februar in Barcelona stattfindet.

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Wie es mit der Vive-Marke weitergeht, ist völlig offen. Vive Cosmos dürfte weitere Tracking-Updates erhalten, um die größte Schwachstelle der VR-Brille zu beheben. Außerdem dürfte demnächst das Erscheinungsdatum für das Lighthouse-Trackingmodul bekannt gegeben werden. Eine dauerhafte Preissenkung wäre ebenfalls vorstellbar.

Langfristig dürfte HTC wieder stärker in den lukrativeren und etwas weniger stark umkämpften B2B-Markt investieren. Mit Vive Pro, Vive Pro Eye und Vive Focus (Plus) hat der Hersteller bereits entsprechende Produkte am Markt, obwohl Oculus auch hier mittlerweile Druck macht. Die Entwicklungen der letzten Monate stimmen jedenfalls nicht zuversichtlich, was die Zukunft der Vive-Marke betrifft.

Titelbild: HTC, Quelle: Techcrunch, UploadVR

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