Galaxy S10: Samsung lässt Gear VR weiterleben - weshalb eigentlich?

Galaxy S10: Samsung lässt Gear VR weiterleben - weshalb eigentlich?

Samsungs Mixed-Reality-Strategie sorgt für gemischte Gefühle.

Samsung weiß bei VR nicht so recht, was zu tun ist. Deutlich wird das (unter anderem) an der mobilen VR-Brille Gear VR samt der dazugehörigen 360-Grad-Kamera Gear 360.

2016 und 2017 standen beide Geräte ganz weit oben in Samsungs Marketing-Gunst. Das Galaxy S7 wurde gar als "Virtual-Reality-Maschine" angekündigt. Und durch die Partnerschaft mit Oculus schienen die Koreaner am Anfang eines großen Mobile-VR-Siegeszugs zu stehen.

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Doch spätestens seit der 9er-Generation der Galaxy-Serie ist Virtual Reality mit dem Smartphone komplett abgemeldet: Gear VR findet nicht mehr auf der großen Bühne statt, ok, aber selbst einen Nebensatz im Kleingedruckten der Pressemeldung zum neuen S10 ist die mobile VR-Brille nicht mehr wert. Und das, obwohl die komplette S10-Serie Gear VR unterstützt. Diese Information gibt's mit Glück auf Nachfrage.

Gear VR liegt (vorest) auf Eis

Weshalb also redet Samsung nicht mehr über Gear VR, unterstützt die mobile VR-Brille aber dennoch weiter?

Die erste Erklärung ist, dass der Aufwand, Gear VR einzustellen, höher wäre, als die VR-Brille einfach am Markt zu lassen. Die Software-Pflege hat sich ohnehin Oculus auf die Fahne geschrieben. Facebooks VR-Abteilung sorgt auch für den App-Nachschub. Samsung hat also nichts zu verlieren und muss im Gegenzug kaum investieren.

Erklärung Nummer zwei: Samsung hofft, dass womöglich doch noch eine Killer-VR-App um die Ecke kommt. Mit Gear VR hätte das Unternehmen eine Marke am Start, die es schnell wieder positionieren könnte. Würde Samsung Gear VR offiziell einstellen, dann hätte die VR-Brille den Makel eines Fehlschlags anheften. Das könnte die Neupositionierung erschweren.

Möglichkeit Nummer drei: Samsung hat Verträge mit Facebook, die zu einer langfristigen VR-Kooperation verpflichten.

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Wahrscheinlich spielen alle drei Szenarien eine Rolle. Schade ist Samsungs Abkehr von Gear VR für den Moment, denn es wäre interessant zu sehen, was mittlerweile technisch möglich sein könnte mit Highend-Smartphones und grundlegend verbesserten Smartphone-Halterungen. Ein anderer Anbieter wird diese Lücke kaum füllen können. Selbst Google droht mit dem Mobile-VR-Ökosystem Daydream zu scheitern.

Samsungs XR-Strategie: Noch kein scharfes Bild

Um den schon Mitte 2016 in Aussicht gestellten Gear-VR-Nachfolger ist es ebenfalls still geworden. Zwar hatte Samsung bei einigen Fachmessen einen autarken Prototyp im Gepäck, präsentierte ihn aber zuletzt nicht mehr.

Auch Samsung arbeitet an einer autarken VR-Brille im Stile von Oculus' Santa-Cruz-Prototyp. Intel soll das Inside-Out-Tracking beisteuern.

Im Oktober 2017 suchte Samsung noch gemeinsam mit Intel nach dem optimalen Lückenfüller zwischen Mobile- und PC-VR. Das Fragezeichen stand wohl für: "Wissen wir auch nicht." Konkrete Ankündigungen gab es seitdem nicht.

Dass Samsung XR offenbar nicht aufgegeben hat, gab kürzlich Farshid Fallah zu verstehen. Fallah pflegt bei Samsung USA Beziehungen zu Spiele- und XR-Entwicklern.

"Ich freue mich auf die nächsten zwölf bis 18 Monate. Wir und unsere Mitbewerber haben starke Produkte in der Mache", sagt Fallah. 5G verändere die Spielregeln für VR und AR. "Bald werden VR und AR verschmelzen und noch besser werden."

Facebooks kommende VR-Brille Oculus Quest bezeichnet Fallah als "alte Technologie". Selbst die aktuellsten Mobilprozessoren könnten kaum abspielen, was Samsung sich qualitativ vorstelle.

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