Facebook Spaces war konzeptionell grundlegend anders gedacht als Horizon: Während letztgenanntes eine umfangreiche VR-Welt mit vielen verschiedenen Umgebungen und Funktionen bieten wird, funktionierte Spaces eher wie ein VR-Telefon.
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Spaces hatte Potenzial – aber keine Nutzer
Bis zu vier Personen konnten sich gleichzeitig an einem runden Tisch begegnen, sich miteinander unterhalten, Minispiele testen, 360-Grad- und 2D-Inhalte gemeinsam ansehen oder ko-kreativ in die Luft zeichnen. Über den Facebook-Messenger konnten außerdem Nutzer ohne VR-Brille in die Gespräche eingebunden werden.
Richtig cool: In Spaces konnte man als Avatar aus einer 360-Grad-Umgebung über den Facebook Messenger in die Realität Video-telefonieren – mit einem VR-Smartphone. Bleibt zu hoffen, dass Facebook diese gelungene Integration in Horizon rettet. Bild: Facebook
In der Theorie passten Konzept und Umsetzung von Spaces, die App bot einige interessante Funktionen. Praktisch wurde sie wohl kaum genutzt, schon seit Monaten gab es keine Updates mehr.
In Spaces konnte man elegant mit bis zu vier Personen durch 360-Grad-Landschaften reisen und sich dabei als Avatar unterhalten – eigentlich eine tolle Sache, die allerdings Facebook-Chef Mark Zuckerberg so richtig verbockte, als er mit einer Kollegin gut gelaunt durch ein Katastrophengebiet tourte. Bild: Facebook.
„Facebooks Ziel: Soziale Interaktion von Angesicht zu Angesicht soll losgelöst sein von der Notwendigkeit physischer Anwesenheit, ähnlich wie das dem Telefon für Konversation gelang. Spaces hat das Potenzial, dieses Ziel zu erreichen – die Frage ist, wie lange es dauert.“
Facebook selbst sagte damals, dass man gerade erst begonnen habe, „das Potenzial von VR für soziale Interaktion zu erschließen“.
Facebook hat bei Social-VR eine grundsätzliche Herausforderung vor der Brust, von der wohl auch Horizon nicht verschont bleiben wird: Gamer und Tech-Nerds springen lieber direkt in Spiele oder in nerdige Social-VR-Welten, die nicht von Facebook kontrolliert werden wie „Rec Room“ oder „VRChat“. Für den Rest der Welt ist Virtual Reality noch lange nicht reif genug.
Unabhängig des Spaces-Flops sieht Facebook das große Potenzial von VR für den eigenen Konzern weiter in sozialer und physischer Interaktion über Distanzen hinweg, bei der man dank VR-Brille ein stärkeres Gefühl für ein Miteinander hat als beispielsweise bei herkömmlicher Videoelefonie.
Facebooks Spielemanager Jason Rubin sagte beispielsweise, dass Facebooks VR-Strategie schiefgelaufen sei, würden sich Menschen „in 15 Jahren nicht in VR begegnen und heiraten“. Bei Facebooks erfolgreichen Social-Plattformen wie Instagram passiere das die ganze Zeit, so Rubin.
Jetzt soll es also Horizon richten. Zum Potenzial des VR-Netzwerks und zu weiteren aktuellen Oculus-Ankündigungen sprechen wir im MIXED-Podcast #163.
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