Avatar-Wettbewerb: Virtuelles Reisen mit echten Robotern

Avatar-Wettbewerb: Virtuelles Reisen mit echten Robotern

Virtual Reality bietet nahezu unendliche Möglichkeiten in einer simulierten Umgebung. Nächster Schritt: Roboter-Avatare über die VR-Brille steuern. Wie geht das?

Filme über künstliche Intelligenz zeigen oft ein Zusammenleben von Android und Mensch. Der Hollywood-Streifen Surrogates (Amazon-Link) zeichnet hingegen eine Welt, in der Menschen sich mittels VR in humanoide Roboter versetzten und diese durch die reale Umgebung steuern.

Die rasante Entwicklung der VR-Technik lässt dieses Szenario denkbar werden. Mit diversen Patenten will etwa Valve VR nachhaltig verändern und eine neue Technik basierend auf Biofeedback einführen. Die Oculus Quest beginnt mit Handtracking und bald steuert ihr eure VR-Spiele mit Hirnsignalen.

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Ein hoch dotierter Wettbewerb will Mensch und Maschine vereinen. Die Teilnehmer arbeiten an Avatar-Systemen, die euch an entfernte Orte reisen lassen – per Roboter.

ANA Avatar XPRIZE: 10 Millionen Dollar für den besten Avatar

Die ANA Holdings Inc. fördert mit ihrem Wettbewerb die Entwicklung von Avatar-Robotersystemen. Zusammen mit Hauptsponsor All Nippon Airways schüttet das Unternehmen ein Preisgeld von insgesamt 10 Millionen US-Dollar aus. 99 Entwickler-Teams hatten sich zur Teilnahme angemeldet.

Eine unabhängige Jury wählte 77 Entwickler-Teams aus 19 Ländern für die erste Runde aus. Die Qualifikanten kommen aus unterschiedlichen Branchen und Nationen. Mit Morpheus Avatar Systems, NimbRo, Roboy Limitless und PHANOMON sind fünf Teams aus Deutschland und der Schweiz dabei.

Um sich zu qualifizieren mussten die Teams ihr Fachwissen und ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Zudem verlangte die Jury einen Plan für die funktionale Avatar-Lösung, die jedes Team erstellen möchte. Für die Teilnehmer beginnt nun eine einjährige Testphase, in der sie ihre Systeme entwickeln.

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Die zwanzig besten Lösungen werden im Halbfinale 2021 gekürt und teilen sich ein erstes Preisgeld in Höhe von zwei Millionen US-Dollar. Danach geht es weiter ins Finale 2022, wo weitere fünf Millionen US-Dollar auf das beste Team warten. Der zweite Preis beträgt zwei Millionen US-Dollar, und eine Million US-Dollar geht an die Drittplatzierten.

Roboter-Avatar-Systeme: Das müssen sie können

Um den ANA Avatar XPRIZE zu gewinnen, müssen die Teams ein physisches, nicht autonomes Roboter-Avatar-System entwickeln. Damit sollen Nutzer in einer entfernten Umgebung sehen, hören, fühlen und interagieren können.

Diese Avatare müssen Aufgaben aus der Ferne in einer Vielzahl von realen Szenarien ausführen können. Sie sollen den Benutzern das Gefühl vermitteln, dass sie bei deren Ausführung tatsächlich vor Ort sind.

Geht es nach den Initiatoren des ANA Avatar XPRIZE, werden Avatar-Anwendungen künftig in das tägliche Leben integriert. Ihr trefft Freunde und Verwandte oder reist an exotische Orte – alles vom heimischen Wohnzimmer aus. Komplexe medizinische Versorgung soll ebenso möglich werden, wie der Einsatz von Roboter-Avataren zur Bombenentschärfung, in Krisengebieten oder im Weltraum.

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