Amazon-Analyse: VR-Verkaufszahlen gehen in den Sinkflug über
Geht es nach den Verkaufsrangdaten von Amazon USA, dann ist bei der ersten Generation VR-Brille so ziemlich die Luft raus.
Seit März 2016 buhlen Oculus Rift und HTC Vive um die Gunst der Käufer. Im Oktober 2016 gesellte sich Sonys Playstation VR zu den verfügbaren Highend-VR-Brillen. Samsungs Smartphone-VR-Brille Samsung Gear VR ist sogar schon seit Herbst 2015 auf dem Markt. Vergleichsweise neu sind Windows Mixed Reality (Herbst 2017), Vive Pro (März 2018) sowie Oculus Go und Lenovos Daydream-Brille Mirage Solo (beide Mai 2018).
Keinem der Geräte gelang es bislang, viele Käufer zu gewinnen - trotz unterschiedlicher Marktstrategien, Qualitätsstufen und Preise. Geht man nach der Verkaufsrangentwicklung bei Amazon USA, wird sich daran in dieser Generation wohl nicht mehr viel ändern.
___STEADY_PAYWALL___So wird beispielsweise Sonys Playstation VR im Bundle mit dem Hit-Spiel Skyrim VR kaum noch verkauft. Ausschläge nach oben bedeuten einen niedrigeren Verkaufsrang und damit schlechtere Verkaufszahlen. Auf der rechten Achse ist der Verkaufsrang angegeben.
Sonys PSVR-Preissenkung im März 2018 hat offenbar nur punktuell für bessere Verkaufszahlen gesorgt (siehe nächste Grafik). Jetzt stellt sich die Frage, wie Sony die VR-Brille bis zur nächsten Generation am Markt halten will, ohne sie zuvor in die Bedeutungslosigkeit zu schicken.
Für HTC Vive geht es seit einigen Wochen steil bergab bei Amazon. Zuvor konnte die VR-Brille den Verkaufsrang lange Zeit recht stabil halten, mit geringen Ausschlägen nach oben und nach unten. Allerdings soll HTC zuletzt Lieferprobleme gehabt haben - womöglich ist der Absturz im Verkaufsrang auf diese zurückzuführen. Vive Pro verkauft sich seit dem Marktstart recht konstant, aber deutlich schlechter als die Standard-Vive.
Oculus Rift hat im Vergleich mit HTC Vive die Nase etwas vorne und schaffte im Juli sogar den kurzzeitigen Sprung auf Rang 22 in der Kategorie Videospiele. Aktuell liegt die Facebook-Brille auf einem 50er-Rang. Das neu angekündigte Marvel-Bundle könnte die Verkaufszahlen über den Sommer hinweg stabilisieren. Die Rift-Brille verkauft sich bei Amazon derzeit besser als die eigentlich für den Massenmarkt konzipierte und deutlich günstigere mobile VR-Brille Oculus Go.
Facebooks neue Einfach-VR-Brille Oculus Go scheint wohl nicht der erhoffte Verkaufshit (wir berichteten) zu werden und ist bei Amazon wenige Wochen nach dem Marktstart auf dem Weg nach unten. Analysten schätzen, dass seit Anfang Mai rund 300.000 Go-Brillen verkauft wurden. Das ist zwar eine überschaubare Zahl, das PC-Vorbild Oculus Rift dürfte die günstigere Go-Variante wohl dennoch überholen können - sofern die Verkaufszahlen nach dem Sommerloch wieder anziehen und Facebook zum Weihnachtsgeschäft die Preise senkt.
Völlig abgemeldet ist offenbar Samsung Gear VR. Allerdings verzichtet Samsung seit der Galaxy-S9-Reihe auf Werbung für die mobile VR-Brille und möchte sich angeblich von der Marke verabschieden.
Dann wäre da noch Windows Mixed Reality: Unter den PC-Brillen bildet die WMR-Fraktion deutlich das Schlusslicht. Die erfolgreichste WMR-Brille - zumindest laut Amazon Verkaufsrang - ist Lenovos Explorer. Trotz permanenter Preissenkung gibt es allerdings auch bei diesem Gerät in den letzten Wochen einen Abwärtstrend zu verzeichnen.
Lenovos zweite VR-Brille am Markt - Mirage Solo für Google Daydream - schaffte es unmittelbar nach dem Marktstart immerhin in die Top 100 der Verkaufsränge in der Kategorie Videospiele (Beste Platzierung war Rang 31). Danach ging es für das autarke VR-System deutlich bergab bis auf aktuell Verkaufsrang 4.000. Obwohl Mirage Solo Oculus Go technisch überlegen ist, hat die Brille beim Verkaufsrangvergleich keine Chance.
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