Bericht: Oculus Go knapp 300.000 Mal verkauft, Playstation VR schwächelt

Bericht: Oculus Go knapp 300.000 Mal verkauft, Playstation VR schwächelt

Die Verkaufszahlen von Oculus Rift, HTC Vive und Playstation VR sind gegenüber dem Vorjahr eingebrochen. Das schreiben die Marktforscher von Superdata Research in ihrem VR/AR-Halbjahresbericht 2018. Dass überhaupt ein Wachstum zu verzeichnen ist, läge an Facebooks autarker VR-Brille Oculus Go.

Schenkt man den Zahlen der Analysten Glauben, dann hat sich Oculus Go im zweiten Quartal 2018 rund 289.000 Mal verkauft. Auf den Markt kam sie Anfang Mai, in Deutschland ist sie seit Ende Juni erhältlich.

Die Zahl verkaufter VR-Brillen sei verglichen mit der ersten Jahreshälfte 2017 um 38 Prozent gestiegen. Dieses Wachstum sei jedoch maßgeblich auf Oculus Go zurückzuführen: Alle "großen" VR-Brillen - damit sind wahrscheinlich Oculus Rift, HTC Vive und Playstation VR gemeint - hätten sich im ersten Halbjahr 2018 nur halb so gut verkauft wie vor einem Jahr.

Gerade Sonys VR-Brille soll geschwächelt haben: Im zweiten Quartal 2018 wurden laut Superdata lediglich 100.000 Einheiten verkauft. 2017 waren es dreimal so viel.

Die schwachen Verkaufszahlen sind laut Superdata Research auch darauf zurückzuführen, dass für 2018 keine großen Titel angekündigt sind. 2017 konnten Spieler Portierungen von AAA-Titeln wie Fallout 4 und Skyrim entgegensehen. Die diesjährige E3 enttäuschte.

Ein weiter Weg für Mainstream-VR

"Oculus Go ist Teil einer wichtigen Entwicklung", meint Stephanie Llamas von Superdata Research. "Oculus Go hat sich im Startquartal besser verkauft als Oculus Rift in der gesamten ersten Jahreshälfte 2017. Der niedrige Preis und der Nutzungskomfort haben sich als Verkaufsargumente erwiesen. Nun muss Facebook für Inhalte sorgen, die Nutzer bei der Stange halten."

Superdata erwartet laut eines früheren Berichts, dass sich Oculus Go bis Jahresende 1,8 Millionen Mal verkauft. Gemessen an den aktuellen Zahlen dürfte diese Prognose etwas hoch gegriffen sein und spätestens Ende des Jahres nach unten korrigiert werden. Eine ähnliche Fehlschätzung machten die Analysten bereits zum Marktstart von Playstation VR.

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Neben nackten Verkaufszahlen ist die Frage von Interesse, wer sich Oculus Go gekauft hat. Sind es vor allem VR-Enthusiasten, die bereits eine Highend-Brille besitzen und ein mobiles und einfach zu handhabendes VR-Gerät hinzukauften (siehe Artikel) oder konnte Oculus Go, wie von Facebook gewünscht, neue Käuferschichten erobern?

Die Verkaufszahlen sprechen eher für Ersteres. So oder so: Aus den Regalen fliegt die autarke VR-Brille mit Sicherheit nicht, sonst hätte Facebook bereits offizielle Verkaufszahlen genannt.

Größere Abverkäufe von Oculus Rift, HTC Vive und Playstation VR darf man ebenfalls nicht mehr erwarten. Das sich verlangsamende Wachstum zeugt von Marktsättigung: Wer sich eine Highend-Brille kaufen wollte, hat dies vermutlich bereits getan. Alle anderen warten auf die zweite Generation.

Die wichtigsten Infos zu Oculus Go haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.

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| Featured Image: Oculus | Source: Games Industry