Hologramm-Computer: Facebook schmeißt den Monitor raus
Facebook zeigt seine Vision eines Arbeitsplatzes der Zukunft, an dem schon heute unter Hochdruck gearbeitet wird.
Geht es nach Facebook, sollen Virtual Reality und Augmented Reality eines Tages Telepräsenz ermöglichen: Hochtechnisierte Brillen sollen das Gefühl vermitteln, mit einer anderen Person im gleichen Raum zu sein, auch wenn man in Wirklichkeit viele tausend Kilometer voneinander entfernt ist.
Eine solche Technologie wäre laut Facebook nicht nur im privaten Kontext wünschenswert. Remote-Arbeit würde ebenfalls von Telepräsenz profitieren: So hätten Angestellte trotz physischer Trennung gleichwohl annähernd das Gefühl einer räumlichen Verbundenheit.
___STEADY_PAYWALL___Gestern kündigte Facebook an, in Zukunft verstärkt auf Remote-Arbeit zu setzen. In den nächsten fünf bis zehn Jahren, so Zuckerberg, könnten die Hälfte aller Mitarbeiter dauerhaft von zu Hause oder einem anderen Ort aus arbeiten. AR und VR sollen helfen, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Arbeitswahl unabhängig vom Ort
Die XR-Technologie solle in Zukunft virtuelle Nähe ermöglichen und aufrechterhalten und den Arbeitsplatz revolutionieren.
In einem kurzen Video zeigt Facebook seine Mixed-Reality-Vision dieses Arbeitsplatzes der Zukunft: Virtuelle Monitore schweben mitten im Raum und können mit simplen Gesten angepasst und beliebig im Sichtfeld verschoben werden, in Echtzeit erfasste Hände schreiben auf einer physischen Tastatur und digitale Schaltflächen lassen fließend zwischen Arbeitsflächen und Telepräsenz-Funktionen wechseln.
Diese Techvision sei eines der größten Ziele Facebooks, heißt es in einem neuen Beitrag im Techblog des sozialen Netzwerks. Das Pendeln und Reisen zu Arbeitszwecken soll dadurch eines Tages optional werden und der gewählte Beruf stärker von den eigenen Wünschen statt von geografischen Umständen abhängen.
Mit Produkten wie der Remote-Arbeitsplattform Workplace, dem Videochat-Gerät Portal und der B2B-Lösung Oculus for Business will Facebook Geschäftskunden an den ersten Schritten in diese Zukunft teilhaben lassen.
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Keine reine Science-Fiction
Oculus Quest wird indes zur Experimentierplattform für Facebooks Vision eines XR-Arbeitsplatzes der Zukunft: Die autarke VR-Brille erhielt vor kurzem ein neues Universalmenü spendiert, das im Ansatz Multitasking erlaubt, sowie einen permanenten Passthrough-Modus, mit welchem Nutzer beim Navigieren durch Virtual Reality stets die reale Umgebung im Blick haben. Das optische Hand- und Fingertracking verließ vor wenigen Tagen die Betaphase und ist nun ein reguläres Feature.
Man sieht: So weit ist heutige Technologie nicht entfernt von Facebooks Ziel. Allerdings muss noch viel Geld in Forschung und Entwicklung fließen, bis man mit einer Techbrille wirklich produktiv arbeiten kann. Oculus Quest und andere VR-Brillen (Vergleich) zum Beispiel sind dafür noch zu unbequem und tiefauflösend, um nur zwei Probleme zu nennen.
Für einfache Telepräsenz und Zusammenarbeit reicht die autarke VR-Brille allerdings: Aus diesem Grund will Facebook in den kommmenden Monaten die ersten Produktivitäts- und Telepräsenz-Apps in den Oculus Store lassen.
Für die weiter weg liegende Zukunft verspricht Facebook ultrarealistische Codec-Avatare, stark verbessertes Handtracking sowie Haptik und 3D-Audio.
So futuristisch Facebooks Vision eines Arbeitsplatzes 2.0 auch sein mag, ganz neu ist sie nicht: Unternehmen wie Microsoft und Magic Leap arbeiten mit ihren AR-Brillen an ähnlichen Interfaces und mit der XR-Brille des finnischen Herstellers Varjo ist ein Mixed-Reality-Arbeitsplatz in Ansätzen schon heute möglich.
Quelle und Titelbild: Tech@Facebook, The Verge
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