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Fast zehn Jahre arbeitete der selbsternannte Bewusstseinshacker Robin Arnott an dem computerinduzierten Erfahrungstrip Soundself. Ob sich das Warten gelohnt hat, erfahrt ihr in meinem Test.
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Besser spät als nie: Ganze sieben Jahre liegt Arnotts erfolgreiche Kickstarter-Kampagne zurück. Nun ist Soundself für PC, Mac und PC-VR-Brillen erschienen. Das Ziel der App: Nutzer sollen ohne Drogen psychedelische Zustände erleben und auf diese Weise ihr Bewusstsein erweitern.
Das Besondere an Soundself ist, dass es auf die Stimme des VR-Reisenden reagiert.
Formen und Farben reagieren auf eure Stimme. BILD: Andromeda Entertainment
Echo meiner Selbst
Für die VR-Erfahrung muss ich mir Kopfhörer aufsetzen und mich hinlegen. In VR liege ich am Fuße eines unbelaubten Baums und schaue zum Nachthimmel hinauf, während eine weibliche Stimme, wahlweise auch in Deutsch, in die nun folgende Meditation einführt.
Ich soll tief ein- und wieder ausatmen und anschließend einen langen Ton von mir geben.
Über das integrierte Mikrofon der VR-Brille erfasst die App meine Laute und verstärkt sie, sodass ich mich selbst in verfremdeter Form höre. Meine Töne wirken zudem auf die Formen und Farben ein, die ich in den nächsten 15 Minuten zu sehen bekomme.
Für Soundself solltet ihr gute Kopfhörer verwenden. BILD: Andromeda Entertainment
Im Mittelpunkt stehen
Diese Rückkoppelung, der Umstand, dass man selbst ein Teil der VR-Erfahrung wird, macht den Reiz von Soundself aus. Meine Stimme wird zum Organ der Erfahrung: Ich singe, schnalze mit der Zunge, gebe allerhand Geräusche von mir und lausche dabei den eigenen Lauten, beobachte, wie sich die Bilder und die Stimmung dabei verändert.
Was man in Soundself zu sehen und zu hören bekommt, wäre nicht halb so interessant ohne diese Form von Biofeedback und ich frage mich, wie es wohl wäre, wenn die Virtual-Reality-Erfahrung meinen Herzschlag, meine Temperatur und meine Hirnströme einbeziehen könnte.
Der Rhythmus des wiederholten Ein- und Ausatmens und der Intonation entfalten eine Sogwirkung, die mich nach und nach in eine leichte Trance versetzt.
So neu und interessant diese Erfahrung auch ist: Sie steht in keinem Verhältnis zum aufgerufenen Preis von 30 Euro. Es sei denn, man ist ein Meditationsfreak, muss jeden VR-Trip ausprobieren oder experimentiert in seiner Freizeit mit psychoaktiven Substanzen.
Ich gehöre nicht in diese Zielgruppe, mag jedoch Kunst und VR-Erfahrungen, die den Sinnen schmeicheln. In dieser Richtung bietet mir Soundself zu wenig. Ich gebe mir lieber Conscious Existence, The Marvellous Machine oder Thumper. Dagegen wirken die Formen und Farben von Soundself blass und beliebig.
Soundself wird euch gefallen, wenn ihr ...
ein Fan von Meditation, Trance und Drogentrips seid,
eine weite Stimme habt und gern singt,
etwas Neues und Ungewöhnliches in VR erleben wollt.
Soundself wird euch nicht gefallen, wenn ihr ...
eine durchkomponierte VR-Erfahrung erwartet,
keine guten Kopfhörer habt,
lieber passiv seid und nicht gern im Mittelpunkt steht.
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