Augmented Reality TV mit digitalen Screens: Nreal zeigt spannende Demo
Eine Vorschau auf eine AR-Sportübertragung und weitere Beispiele zeigen, dass mit Nreals Tech-Brillen neue Seherlebnisse auch bei herkömmlichen Bildformaten möglich sind.
Auf den ersten Blick wirkt die kürzlich vorgestellte Nreal Air im Vergleich zur Originalbrille Nreal Light (Test) eher wie ein Rückschritt: Immerhin büßt Air die Kameras ein, mit denen sich Light im Raum orientieren kann – kein Raumtracking mehr also und damit auch keine „echten“ AR-Erlebnisse.
Stattdessen optimiert Nreal die Air-Brille voll auf das Anwendungsszenario, das Nutzer:innen der Light-Brille als besonders interessant erachteten: Video-Streaming. Die Air-Brille soll einen digitalen 130-Zoll-Bildschirm auf drei Meter Entfernung oder einen 200-Zoll-Bildschirm auf sechs Meter Entfernung anzeigen können bei einer Pixeldichte von 49 PPD mit 90 Hz.
___STEADY_PAYWALL___Sport-Streaming mit Nreal-Brillen auf Multi-Screens
Dass das Video-Streaming in Augmented Reality mehr sein kann als nur ein Bild auf einem digitalen Monitor, zeigt Nreal jetzt am Beispiel einer Sportübertragung, für die es gemeinsam mit der Software-Plattform Accedo eine Demo entwickelte.
Durch die Brillengläser sehen Nutzer:innen einen großen digitalen Screen mit dem Spiel selbst, daneben auf einem zweiten Bildschirm ergänzende Statistiken und 3D-Infografiken, die frei im Raum schweben. Das gleiche Prinzip funktioniert auch bei einer Dokumentation.
Accedo unterstützt mit der eigenen Plattform DRM-Inhalte für Internet-Mediendienste, die ihre Videos für immersive Streams aufbereiten wollen. Die Demo oben wurde durch die Gläser der Light-Brille gefilmt und dürfte mit der Air-Brille ähnlich aussehen.
„Durch die Partnerschaft mit Accedo bieten wir ein branchenweit einzigartiges Framework, das es OTT-Anbietern einfach und sicher macht, Videoinhalte in einem innovativen und dynamischen neuen Format auf den AR-Brillen von Nreal, einschließlich Nreal Light und Nreal Air, anzubieten“, sagt Nreal-Mitgründer Peng Jin.
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Der Haken: Richtiges AR-Streaming läuft nicht von allein
Die Demo hat allerdings einen Haken: Der wie oben spezifisch für AR aufbereitete Video-Content fehlt – der Markt ist einfach zu klein. Auch Magic Leap zeigte schon vor Jahren beeindruckende AR-Video-Demos. Es blieb bei Demonstrationen.
Damit Übertragungen wie in Nreals Light-Demo standardmäßig angeboten werden können, müsste die Videobrillentechnik über mehrere Hersteller hinweg deutlich weiter verbreitet sein. Accedo unterstützt auch VR-Brillen wie Quest 2 und Smartphone-AR, was die potenzielle Nutzerschaft etwas verbreitert.
Vielleicht verleiht ja Apple immersivem Video-Streaming Rückenwind: Der iPhone-Konzern soll an zwei Tech-Brillen arbeiten, von denen eine VR-AR-Brille bereits im kommenden Jahr erscheint. 2020 kaufte Apple das auf XR-Streaming spezialisierte Start-up NextVR. Auch Facebook könnte für die Quest-Plattform an entsprechenden Streaming-Angeboten arbeiten, die sowohl in AR als auch in VR gut funktionieren.
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