Qualcomm übernimmt AR-Plattform Wikitude

Qualcomm übernimmt AR-Plattform Wikitude

Bei AR-Software für Brillen und mobile Endgeräte gehört das österreichische Unternehmen Wikitude zu den Pionieren. Jetzt hat Qualcomm das Unternehmen übernommen.

Wikitude brachte schon 2008 die erste Augmented-Reality-Software auf den Markt, fast eine Dekade vor Apples ARKit oder Googles ARCore, die heute in iPhone- und Android-Smartphones 3D-Berechnungen vornehmen.

Anders als die Systeme heute nutzte Wikitude damals einen standortbezogenen Ansatz per GPS, Kompass und Bewegungssensoren, der ungenauer ist als die visuellen Algorithmen, die heutzutage über Kameras den Raum abtasten. Wikitude entwickelte die eigene Technologie weiter und bietet heute ebenfalls etwa Marker- oder Szenen-basiertes oder rein visuelles Tracking an.

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Partnerschaft zwischen Qualcomm und Wikitude endet in Übernahme

Wikitudes AR-Baukasten bietet unter anderem 3D-Tracking-Technologie (SLAM) und Objekt- und Bilderkennung sowie Tracking an. Anders als die AR-Software der Tech-Riesen unterstützt Wikitude mehrere Plattformen wie iOS, Android und weitere.

Wikitude bezeichnet sich selbst als „weltweit führender, unabhängiger Augmented Reality-Pionier“. Die Wikitude-Software soll hinter mehr als 20.000 AR-Apps im Unternehmensumfeld stecken. Die Plattform zählt rund 100.000 registrierte Entwickler:innen.

Qualcomm und Wikitude kooperieren bereits seit 2019. Damals ging es um Software-Optimierungen für Qualcomms Fertigungsblaupausen für fortschrittliche AR- und VR-Brillen auf Basis der Snapdragon 855 Plattform. Wikitude beschäftigt rund 30 Angestellte.

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Wikitude-Übernahme: Qualcomm investiert weiter in XR

Jetzt bestätigt Wikitude-CEO Martin Herdina die Übernahme durch Qualcomm, ohne jedoch Details verraten zu dürfen. Die Qualcomm-Übernahme fiel anhand von Firmenbuchdaten auf: Dort ist die QGT International als neuer Eigentümer genannt, eine Tochtergesellschaft von Qualcomm. Die Firma äußerte sich noch nicht zur Wikitude-Übernahme.

Dass Qualcomm mit Wikitude ein international etabliertes AR-Software-Unternehmen mit vielen Kunden kauft, könnte ein Hinweis sein, dass der Chip-Riese Hard- und Software zukünftig gemeinsam denken und vermarkten will. Bislang ist Qualcomm im XR-Bereich stark auf Prozessoren und 5G-Technologie ausgerichtet.

XR-Chips von Qualcomm stecken unter anderem in Oculus Quest 2 (Test) und in Facebooks neuer Ray-Ban Kamerabrille (alle Infos). Qualcomm stellte im Februar ein schlankes Referenzmodell für eine AR-Brille vor, das auf dem eigenen XR1-Chip basiert.

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Quellen: Brutkasten