Pico 4 bietet jetzt volle OpenXR-Unterstützung – Weshalb das wichtig ist

Pico 4 bietet jetzt volle OpenXR-Unterstützung – Weshalb das wichtig ist

Pico-Headsets sind nun vollständig mit dem OpenXR-Standard kompatibel. Was heißt das für die Produkte?

OpenXR ist ein von weiten Teilen der XR-Branche getragener Standard. Er stellt sicher, dass XR-Apps mit so vielen Geräten und Plattformen wie möglich kompatibel sind. Dadurch fallen langwierige und komplizierte Software-Anpassungen weg, was Entwickelnden viel Zeit und Geld spart. Konsument:innen profitieren insofern von OpenXR, als sie Zugriff auf mehr Apps und Spiele bekommen. Meta Quest 2 und SteamVR unterstützen OpenXR-Standard schon seit Längerem.

Jetzt gibt Pico bekannt, dass die eigenen Pico-Headsets vollständig mit dem OpenXR-Standard kompatibel sind. Die neueste SDK-Version enthält laut Pico mehrere Feature-Updates, die den OpenXR-Standard vollständig erfüllen und mit allen Pico-Headsets kompatibel sind, einschließlich Pico Neo 3 Pro (Eye), Pico Neo 3 Link, Pico 4 und Pico 4 Enterprise. Das Unternehmen verspricht sich davon eine größere und breitere Palette von Apps.

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Zum Launch der Pico 4 gab es etwa 230 VR-Apps im Pico Store. Meta Quest 2 kommt auf doppelt so viele, Apps aus dem App Lab und Sidequest nicht eingerechnet. Die OpenXR-Kompatibilität wird helfen, diese Content-Lücke zu schließen.

Tolle Retro-Ports dank OpenXR

Pico 4 kam im vergangenen September auf den Markt und bietet teils fortschrittliche Hardware als Meta Quest 2 zum gleichen Preis. Das Gerät wird in Europa und einer Reihe ostasiastischer Länder verkauft. Auf dem größten VR-Absatzmarkt, den USA, ist das Headset nicht erhältlich. Im Oktober folgte die B2B-Version Pico 4 Enterprise, das zusätzlich Eye-Tracking bietet und nur an Unternehmen verkauft wird.

Die Headsets unterstützen in Wirklichkeit schon etwas länger OpenXR. Was sich mit Picos Ankündigung ändert, ist nicht unmittelbar klar. Das auf der Entwicklerseite hinterlegte native OpenXR-SDK und das OpenXR-Plugin für Unity stammen immer noch aus dem letzten Jahr. Auch Team Beef, das VR-Ports von 2D-Klassikern wie Half-Life, Doom und Quake für autarke Headsets verantwortlich zeichnet, konnte mir auf Nachfrage nicht sagen, was neu ist.

Eine schematische Darstellung, die die Funktionsweise von OpenXR veranschaulicht.

OpenXR stellt Kompatibilität zwischen XR-Apps und verschiedenen XR-Plattformen und -Geräten sicher. | Bild: Khronos Group

Möglicherweise steht die Veröffentlichung des besagten SDKs noch aus oder Pico hat lediglich ein OpenXR-Zertifikat von der dafür verantwortlichen Khronos-Gruppe erhalten, ohne an der Software etwas zu ändern.

Team Beef versicherte mir, dass OpenXR auf Pico 4 nach wie vor problemlos läuft. Wer das Headset besitzt, kann seit Januar den VR-Port von Quake via Sidequest installieren und spielen. Patreon-Unterstützer:innen haben zudem Zugriff auf eine Alpha-Version von Duke Nukem 3D und Jedi Knight II für Pico 4. Würde das Gerät nicht OpenXR unterstützen, gäbe es diese und weitere kommende VR-Ports wohl gar nicht für das Headset.

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Wie steht es um Pico 4?

Laut eines Berichts des Wall Street Journal konnte Pico Meta im vergangenen Jahr signifikante Marktanteile abjagen. Meta solle demnach vor einem Jahr 90 Prozent des VR-Brillenmarkts gehalten haben. Dieser Anteil sei im dritten Quartal 2022 auf 75 Prozent gesunkten, während sich Picos Anteil mehr als verdreifacht habe und nun 15 Prozent betrage. Das Wall Street Journal beruft sich auf Schätzungen des Marktforschungsinstitut IDCs.

Stimmen diese Zahlen, wäre das ein großer Erfolg für Pico. Gerade im Hinblick darauf, dass das Headset noch nicht mal in den USA verkauft wird.

Skeptisch stimmen die SteamVR-Statistiken der vergangenen Monate, die eher gegen diese Erfolgsmeldung sprechen sowie der Bericht einer chinesischen Webseite aus dem November, wonach die intern gesetzten Verkaufsziele von einer Million Geräte in 2022 verpasst wurden. Pico selbst hat bislang keine Verkaufszahlen genannt.

Pico 4 & Pico 4 Enterprise bestellen

Die Pico 4 kostet 429 EUR (128 GB) oder 499 EUR (256 GB). Alle Infos findet ihr in unserem Pico 4 Test. Die Pico 4 Enterprise (256 GB) kostet 1.069 EUR.

Pico 4
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Quellen: Wall Street Journal