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Highend vs. Zugänglichkeit, an diesen beiden Polen scheidet sich derzeit die VR-Branche. Oculus-Technikchef John Carmack hat eine eindeutige Meinung.
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Bei Twitter äußert sich Carmack zum Vorwurf, dass Oculus nicht das technisch maximal Machbare aus den eigenen VR-Brillen hole, um einfachere Technologie länger zu eher hohen Preisen verkaufen zu können. „So funktioniert das nicht“, schreibt Carmack.
Oculus könne eine VR-Brille bauen mit jeder Funktion, die sich Enthusiasten wünschten – zum Beispiel einem weiten Sichtfeld, mehreren Fokalebenen oder Eye-Tracking. All diese Technologien sind in der Mitte 2018 präsentierten Oculus-Prototyp-Brille „Halfdome“ verbaut. Konstruieren kann Oculus so ein Gerät also.
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Aber diese Wunschbrille wäre laut Carmack „schwer und sehr teuer“. Verbraucher würden sie daher nicht kaufen und letztlich laufe die Branche wieder in eine Sackgasse. „Das war im Grunde der Status Quo der letzten beiden Dekaden, der vom Militär und durch Simulationskunden geprägt war“, schreibt Carmack.
We could make a headset with every hardware feature anyone asked for, but it would be heavy and very expensive., so consumers wouldn’t buy it, and it would be a dead end. That was basically the status quo for two decades, driven by military and simulation customers.
Damit dürfte auch klar sein, auf wessen Seite Carmack stand, als sich letzen Herbst der hochrangige Oculus-Manager Brendan Iribe bei Facebook verabschiedete, weil aus Oculus Rift 2 letztlich doch Oculus Rift S wurde. Iribe soll nicht einverstanden gewesen sein mit Facebooks VR-Strategie, Zugänglichkeit – also primär Preis und Nutzungskomfort – Highend-Technologie vorzuziehen.
Ohnehin ist Carmack als Verfechter des niedrigschwelligen VR-Einstiegs bekannt: Er befürwortete lange Zeit die Smartphone-VR-Brille Gear VR und trieb die Entwicklung der mobilen Brillen Oculus Go und Quest voran.
Der bei Facebook geschasste Oculus-Rift-Erfinder Palmer Luckey indes hat noch mal eine gänzlich andere Perspektive: Aktuelle VR-Brillen seien „selbst geschenkt noch zu teuer“, da sie qualitativ nicht die Erwartungshaltung potenzieller Käufer erfüllen könnten. Sie würden Oculus Rift „höchstens für ein paar Wochen oder Monate“ nutzen. Ein ausgereifter Matrix-Visor, der VR perfekt simuliere, hat laut Luckey selbst bei einem hohen Preis gute Aussichten auf Erfolg.
Dann wäre da noch der ehemalige Oculus Chef-Ingenieur Jack McCauley, der nicht mehr an Facebooks VR-Durchbruch glaubt. McCauley fehlen insbesondere nachhaltige Anwendungsszenarien. „Wenn wir erfolgreich verkaufen könnten, hätten wir das schon getan“, sagt McCauley.
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