Nicht profitabel: Imax schließt zwei Virtual-Reality-Arcades

Nicht profitabel: Imax schließt zwei Virtual-Reality-Arcades

Mit viel Enthusiasmus startete Imax ins VR-Arcade-Geschäft. Jetzt rudert das Unternehmen zurück: Das Spielhallengeschäft lohnt sich nicht.

Imax schließt eine von zwei VR-Spielhallen in New York und eine weitere in Shanghai. Die Schließung deutete sich schon Ende Mai an, als Imax-Chef Richard Gelfond gegenüber Investoren zwar von positiven Rückmeldungen sprach, aber auch erwähnte, dass nur eine von sieben VR-Spielhallen den erwarteten Umsatz liefere.

Imax-Finanzchef Patrick S. McClymont stellt in Aussicht, dass die verbleibenden fünf Arcades ebenfalls in den nächsten Monaten geschlossen werden. Das Unternehmen will Kosten senken.

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Imax betont, dass die VR-Spielhallen immer nur als Testballon gedacht waren. Das Unternehmen wollte prüfen, ob der VR-Markt schon reif ist und im Falle eines schnellen Wachstums vorne mit dabei sein. Außerdem sollte die VR-Attraktion ein junges Publikum ins Kino locken.

"Es gibt viele offene Fragen. […] Wir werden flexibel sein, weil wir die Antworten noch nicht haben", sagte Gelfond Anfang 2017 gegenüber Fortune anlässlich der Eröffnung der ersten Arcade.

"Es könnte sein, dass wir zu früh dran sind. Es ist möglich, aber ich werde nicht auf kurze Sicht so viel Geld investieren. Falls wir zu früh dran sind, haben wir noch immer die Ressourcen, falls es richtig losgeht."

Warum scheitert die Imax-Arcade?

Der Imax-Flop ist kein Hinweis auf ein grundlegendes Scheitern der VR-Spielhallen. Das Geschäftsmodell war einfach nicht durchdacht: Imax-Spielhallen sind weitgehend mit Standard-VR-Brillen ausgerüstet und bieten weder bei Hard- noch bei Software nennenswerten Mehrwert gegenüber Heim-VR. Imax investierte nur rund vier Millionen US-Dollar in exklusive VR-Erlebnisse, die es nicht für Zuhause gibt.

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Wer ernsthaftes Interesse an VR hat, dürfte nach den zahlreichen Preissenkungen der letzten Monate wohl eine eigene VR-Brille besitzen. Und alle anderen interessieren die seltsamen Geräte ohnehin nur - bestenfalls - am Rande.

Hinzu kommt, dass die Imax-Spielhallen teuer waren: Pro Minute VR-Spaß wollte Imax rund einen US-Dollar - auch getrieben durch die Umsatzforderungen der Entwicklerstudios.

Andere Spielhallen machen vor, wie es gehen könnte: Die Highend-Arcade "The Void" bietet ein technisch außergewöhnliches und soziales Erlebnis in Verbindung mit einer großen Marke.

In einem Star-Wars-Erlebnis stürmt man gemeinsam mit Freunden eine imperiale Basis. Man riecht Lava, spürt Gegenwind oder ballert mit realistischen Plastikwaffen (Testbericht). Im Unterschied zu Imax expandiert The Void gerade weltweit und plant weitere Standorte.

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