Meta Quest Pro: Was bringt der neue XR2-Chip?

Meta Quest Pro: Was bringt der neue XR2-Chip?

Meta Quest Pro ist das erste Headset, das den Snapdragon XR2+ Gen 1 einsetzt. Doch so neu ist der Chip nicht.

Der Snapdragon XR2 Gen 1 ist seit 2020 der Standard-Chip für Standalone-Headsets, die Android als Betriebssystem nutzen: Der SoC arbeitet unter anderem in Meta Quest 2 (2020), HTC Vive Focus 3 (2021) und Pico 4 (2022).

Das Premium-Headset Meta Quest Pro setzt allerdings auf einen neuen Chip, den Hersteller Qualcomm unter dem Namen Snapdragon XR2+ Gen 1 vermarktet.

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Laut Qualcomm bietet der SOC eine 50 Prozent höhere Dauerleistung sowie eine um 30 Prozent verbesserte Wärmeableitung gegenüber dem Snapdragon XR2 Gen 1 der Meta Quest 2.

Zustande kommt diese Steigerung durch eine räumliche Separierung von Chip und Arbeitsspeicher, wie Hardware-Analyst Brad Lynch schon im August berichtete. Das RAM kommt normalerweise direkt auf dem Chip zu liegen, was die Herstellungskosten verringert, aber mehr Abwärme erzeugt, so Lynch.

Was Carmack über den "neuen" Chip sagt

Die Wärmeentwicklung ist eine der größten Herausforderungen beim Design autarker Headsets. Der XR2 der Meta Quest 2 läuft bekanntlich unter halber CPU-Last, um Überhitzung zu vermeiden.

Metas VR-Technikberater John Carmack sagte während seines jüngsten Connect-Vortrags, dass der XR2+ Gen 1 die gleichen Rechenkerne besitzt wie der Vorgänger, aber so gebaut ist, dass er mehr RAM ansprechen kann und Wärme besser ableitet, sodass man den Chip höher takten kann. Meta Quest Pro hat 12 GB Arbeitsspeicher, also doppelt so viel wie Meta Quest 2.

"Die Wärmeableitung ist ein wirklich großes Problem und es gibt spezifische Details rund um die Chip-Verpackung, was bedeutet, dass man nicht einfach einen größeren Kühlkörper darauf installieren kann. Manchmal muss man die Art und Weise ändern, wie der gesamte Chip verpackt ist", sagt Carmack.

XR2+: Zusätzliche Leistung fließt in neue Hardware-Features

Eine wichtige Frage ist, wie stark Apps von der zusätzlichen Leistung des XR2+ Gen 1 profitieren. Laut Meta beziehen sich die 50 Prozent zusätzliche Performance "auf die erhöhte SOC-Rechenleistung, die die zusätzlichen Sensoren und neuen Anwendungsszenarien unterstützt" und Apps, die diese Features nicht nutzen, hätten nur "ein wenig mehr Performance-Spielraum", wie UploadVR berichtet.

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Mit anderen Worten: Die erhöhte Leistung des XR2+ Gen1 fließt größtenteils in das Eye- und Facetracking und das höherwertigere Passthrough der Meta Quest Pro.

Laut Qualcomm wird der XR2+ Gen1 nicht nur an Meta verkauft. Andere OEMs sollen bis Ende des Jahres Geräte mit dem Chip ankündigen. Laut Brad Lynch ist das Interesse nicht besonders groß, da die nächste und sehr viel leistungsfähigere Generation des XR2-Chips, der Snapdragon XR2 Gen 2, schon in den Startlöchern steht.

Next-Gen-Chip könnte bald enthüllt werden

Lynch berichtete Anfang Oktober, dass der brandneue SoC auf dem noch unangekündigten Snapdragon 8 Gen 2 basieren wird: Qualcomms neuestem Highend-Chip, der Premium-Smartphones des Jahres 2023 befeuern soll.

Lynch zufolge könnte allein die GPU eine 2,5- bis 3-fache Leistungssteigerung gegenüber dem XR2-Chip der Meta Quest 2 bringen (siehe Video unten). Der Chip werde auf Snapdragon Summit im November angekündigt und in der Meta Quest 3 verbaut sein, so Lynch.

In seinem Connect-Vortrag bestätigt Carmack, dass Meta und Qualcomm an einem "wirklichen Next-Generation-XR2-Chip" arbeiten. Die beiden Unternehmen kündigten im September eine vertiefte Partnerschaft bei der Entwicklung von XR-Chips für autarke Headsets an.

"Es gibt eine Reihe sehr individueller VR-spezifischer Features jenseits der erwartbaren CPU- und GPU-Fortschritte, auf die ich mich sehr freue", sagt Carmack im Hinblick auf den neuen Chip. "Ich mache mir allerdings Sorgen, dass es sich um einen sehr hochklassigen Chip handelt und wir in Zukunft vielleicht einen Low-End-Chip für preiswerte VR-Headsets benötigen."

Quellen: UploadVR