Meta Quest (2): Neue Features sollen Kinder schützen

Meta Quest (2): Neue Features sollen Kinder schützen

Das war überfällig: Meta stellt Werkzeuge bereit, mit denen Eltern den VR-Konsum ihres Nachwuchses steuern und überwachen können.

Mit der steigenden Verbreitung der Meta Quest 2 kommen immer mehr Minderjährige in Kontakt mit der Technologie. Gerade auf beliebten Metaverse-Plattformen wie VRChat treiben sich viele Kinder herum. Da diese sozialen Räume ein Spiegel der Gesellschaft und größtenteils unmoderiert sind, besteht die Gefahr, dass sie mit sexueller Belästigung und Hassrede konfrontiert werden.

Meta stellte bislang kaum Werkzeuge bereit, die Erziehungsberechtigten helfen, den VR-Konsum ihres Nachwuchses zu überwachen und zu steuern. Das rief Anfang des Jahres die britische Datenschutzbehörde ICO auf den Plan. Meta drohten Verwarnungen und Geldstrafen. Womöglich in Reaktion darauf, kündigt das Unternehmen nun umfassende Werkzeuge für elterliche Aufsicht ein, die in den nächsten Monaten ausrollen.

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So funktionieren die Kinderschutzmaßnahmen

In einem ersten Schritt erweitert Meta die Funktion des Sperrmusters, mit der sich Meta Quest (2) gegen unbefugten Zugriff schützen lasst. Ab April will Meta Eltern die Möglichkeit geben, mit dieser Sicherheitsmaßnahme bestimmte VR-Apps zu sperren. Die entsprechenden VR-Apps starten in diesem Fall nur, wenn man das korrekte Sperrmuster eingibt.

Ab Mai werden zusätzliche alle VR-Apps gesperrt, die für Kinder und Jugendliche eines bestimmten Alters ungeeignet sind. Als Grundlage dienen die Alterseinstufungen der IARC. Damit diese Sicherheitsmaßnahme greift, muss der Nachwuchs mit einem eigenen Facebook-Konto und korrekter Altersangabe in die Meta Quest 2 eingeloggt sein. Das Mindestalter für die Eröffnung eines Facebook-Kontos und die Nutzung der VR-Brille ist 13 Jahre.

Da Kinder unterschiedliche Reifegrade haben, können Eltern in Einzelfällen VR-Apps zur freien Nutzung freischalten. Dies setzt voraus, dass die Erziehungsberechtigten ebenfalls ein Facebook-Konto haben. Der Nachwuchs kann Anfragen zur Aufhebung von Sperren einzelner VR-Apps senden und die Eltern diese genehmigen oder ablehnen. Die Verknüpfung der Facebook-Konten geschieht via eines neuen Eltern-Dashboards in der Oculus-Companion-App, der beide Parteien zustimmen müssen.

Umfassende Kontrollmechanismen

Die Überwachung und Steuerung des VR-Konsums geschieht größtenteils über das Eltern-Dashboard. Erziehungsberechtigte haben hier außerdem die Möglichkeit

  • die Browser-Nutzung zu blocken,
  • eine Liste aller genutzten VR-Apps anzuzeigen,
  • Benachrichtigungen über App-Käufe zu erhalten,
  • die Dauer der Nutzung und Freundesliste einzusehen und
  • die PC-VR-Nutzung (Oculus Link / Air Link) zu blockieren.

Die Maßnahmen beschränken sich nicht auf Virtual Reality. Mit dem Family Center führt Meta Werkzeuge ein, mit der Eltern steuern können, wie ihr Nachwuchs andere Meta-Dienste wie Instagram nutzt. Das Family Center ist zudem eine Anlaufstelle, die Hilfestellungen zum Umgang mit Social Media enthält.

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Bei der Planung dieser Werkzeuge und Plattformen arbeitete Meta mit Expert:innen zusammen wie Larry Magic von Connect Safely, Dr. Michael Rich vom Digital Wellness Lab, Janice Richardson von Insight SA und Jutta Kroll von der Stiftung Digitale Chancen.

Werkzeuge auch mit Meta-Konto nutzbar

Alle genannten Werkzeuge sind für Kinder und Jugendliche ab 13 Jahren gedacht. Meta stellt gesondert heraus, dass jüngerem Nachwuchs die Nutzung eines Facebook- oder Instagram-Kontos untersagt ist.

Was ist, wenn Eltern kein eigenes Facebook-Konto haben oder einrichten wollen? Meta antwortete UploadVR auf Anfrage mit folgender Stellungnahme:

"Ein Facebook-Konto wird derzeit sowohl für Eltern als auch für Jugendliche erforderlich sein. Unter Berücksichtigung externen Feedbacks arbeiteten wir daran, die VR-Werkzeuge für die elterliche Aufsicht für Nutzer:innen mit Facebook-Login zu unterstützen und gleichzeitig für die neuen Login-Optionen vorzubereiten, die letztes Jahr auf der Connect erwähnt wurden."

Meta kündigte auf der Connect an, dass die Facebook-Kontopflicht für Quest-Geräte entfallen wird. Wie und wann genau, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich arbeitet das Unternehmen an einem übergreifenden Meta-Konto, das nicht an die Facebook-Nutzung gebunden ist. Die Stellungnahme legt nahe, dass Eltern in Zukunft die Möglichkeit haben werden, ein solches Konto zu nutzen.

Die angekündigten Sicherheitsfeatures sind laut Meta nur ein erster Schritt, wirken aber schon recht umfassend und durchdacht. Es ist erfreulich, dass Meta die Kritik der letzten Monate ernst genommen hat und bereit ist, Eltern bei ihrer Fürsorgepflicht zu unterstützen.

Weiterlesen über Meta Quest 2:

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Alle Informationen zur Meta Quest 2 findet ihr in im verlinkten Test.