Medal of Honor: Above and Beyond Test auf Quest 2 - Läuft's rund?

Medal of Honor: Above and Beyond Test auf Quest 2 - Läuft's rund?

Am PC erwies sich Medal of Honor: Above and Beyond nicht gerade als Performance-Wunder. Ließ sich der VR-Shooter trotzdem sauber für Quest 2 umsetzen?

Vor knapp einem Jahr lieferte Respawn Entertainment seine ganz eigene, langwierig entwickelte Vision eines Triple-A-Shooters für Rift und SteamVR ab. Abseits von Virtual Reality kann das Studio auf einige blitzsauber entwickelte Highlights zurückblicken. Dazu gehören etwa Apex Legends, Titanfall oder Star Wars Jedi: Fallen Order. Medal of Honor: Above and Beyond hingegen konnte sich nicht ohne weiteres in die Erfolgsgeschichte einreihen.

Altbackene Angriffsmuster mit Schießbuden-Flair, Bugs und Performance-Probleme ließen den Ausflug an der Seite der französischen Résistance nicht gerade ausgereift oder zeitgemäß erscheinen. Im Gegenzug steckte Respawn in puncto Abwechslung die gesammelte VR-Konkurrenz in die Tasche. Geboten wurden Tauchgänge, allerlei Vehikel-Einlagen oder auch die Sabotage des riesigen Geschützes „Gerta“. Der unkomplizierte Mehrspieler-Part erwies sich als zumindest kurzfristig unterhaltsam.

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Medal of Honor: Above and Beyond auf Quest 2 - Review in aller Kürze

Der insgesamt durchwachsene Weltkriegs-Shooter Medal of Honor: Above and Beyond leidet auf der Quest 2 unter starken grafischen Abstrichen und Problemen mit der gerade noch erträglichen Bildrate.

Medal of Honor: Above and Beyond wird euch gefallen, wenn ihr…

  • große Fans der Spielereihe seid,
  • euch für den Zweiten Weltkrieg interessiert und
  • einen schnellen und unkomplizierten Multiplayer mögt.

Medal of Honor: Above and Beyond wird euch nicht gefallen, wenn ihr…

  • Wert auf saubere Technik und flüssige Bildraten legt,
  • stumpfes Geballer hasst und
  • VR-Innovationen erwartet.

Tod und Idylle im Weltkriegs-Shooter

Details zum Spielablauf findet ihr im Test zur PC-VR-Kampagne von Medal of Honor: Above and Beyond und dem Multiplayer-Review. Darin zeigte sich bereits, dass sich in den klassisch-linearen Shooter-Levels teils richtig ansehnliche Panoramen auftun. Beim Panzerausflug über idyllische Hügel wird deutlich, dass Game-Director und Serien-Veteran Peter Hirschmann auch idyllische Seiten des Krieges eingefangen hat.

Auf hochauflösenden VR-Brillen (Vergleich) kam aber selbst eine GeForce RTX 2080 Ti ins Schwitzen, was bei hohen Grafikeinstellungen zu Rucklern führte. Patches brachten später Besserung und der comicartig angehauchte Stil ließ bereits erahnen, dass eine mobile Umsetzung angedacht war. Doch ist dies angesichts des Hardware-Hungers überhaupt machbar?

Zwei Soldaten-Teams schießen im Multiplayer in einem Städchen aufeinander.

Auf höchsten Einstellungen wirkt selbst der Multiplayer gar nicht so hässlich, worunter allerdings spürbar die Bildrate leidet. | Bild: Meta

Exklusiv für die Quest 2

Wenig verwunderlich ist, dass Respawn die Umsetzung ausschließlich für die aktuelle Oculus Quest 2 (Test) mit ihrem stärkeren XR2-Chip herausbringt. Die Installationsgröße schrumpfte von 180 auf lediglich 40 Gigabyte. Und das, obwohl sogar die 360-Grad-Bilder sowie (teils Oscar-prämierte) Kurzfilm-Interviews mit Veteranen enthalten sind.

Besitzer des mittlerweile eingestellten 64-Gigabyte-Modells der Quest 2 müssen vermutlich trotzdem zunächst ihren Speicher leerfegen. Mein Headset mit 256 Gigabye blieb glücklicherweise von derartigen Problemen verschont. Sämtliche Modi des Originals haben es in die Umsetzung geschafft, also auch der Überlebenskampf mit stupide anrückenden KI-Horden.

Trotz starken Abstrichen bei der Grafik läuft es nicht flüssig

Nun also die Antwort auf die alles entscheidende Frage zur Performance: Die Quest-2-Umsetzung schlägt sich grafisch eher schlecht als recht. Es ist zwar löblich, dass sogar auf dem autarken System drei Grafikregler geboten werden. Doch selbst nachdem ich Auflösung, Textur-Streaming und das Anti-Aliasing (bis zu MSAA 4x) komplett herunterschraubte, lief es nicht immer flüssig.

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Vor allem vor neuen Arealen oder inmitten dichter Vegetation wie auf dem Weingut der Vino-Brüder bricht die Bildrate gerne mal ein. Auf höheren Einstellungen mutieren die Gefechte oft sogar zum leichten, aber durchgängigen Dauer-Geruckel.

Die französische Résistance bespricht sich auf dem Hof der Vino-Brüder.

Die Mimik und einige Unterhaltungen wirken nach wie vor nicht sonderlich natürlich. | Bild: Meta

Überraschenderweise konnte ich mich nach einigen Levels halbwegs an die niedrige Bildrate gewöhnen. Vom sauberen, flüssigen Quest-Erlebnis eines Sniper Elite VR, Larcenauts oder Population One bleibt Respawns Umsetzung aber weit entfernt!

Da ich vor dem Test noch einmal kurz ins PC-VR-Original von Medal of Honor: Above and Beyond hineinschnupperte, wirkte das Grafik-Downgrade besonders krass. Die sonst üppige Vegetation besteht hier meist nur aus vereinzelten Büscheln. Texturen wirken viel gröber und Panzerräder arg eckig. Sogar das Anlegen auf entfernte Gegner wird aufgrund des grafischen Detailmangels kniffliger.

Weniger Fehler als zum PC-Start

Ähnlich wie bei der Bildrate wirkten aber auch diese Abstriche nicht so abschreckend auf mich, dass ich sofort angewidert das Headset abgesetzt hätte. Mit ein wenig Gewöhnung (und bei der Bildrate vermutlich Leidensfähigkeit) taugt das Endergebnis gerade noch als passable Weltkriegs-Action. Vor allem, wenn man im Hinterkopf behält, dass all das von einem mobilen Chip berechnet wird.

Ein klarer Vorteil ist, dass mir im Gegensatz zum PC-Start kaum noch Bugs begegnet sind. In den etwas hölzernen Story-Passagen versank ich schon mal im Boden, um als rumpfloser Kopf unter der Map herumzuspuken. Davon abgesehen blieb ich aber weitgehend von Fehlern verschont.

Medal of Honor: Online-Gemetzel ohne Cross-Play

Cross-Play-Unterstützung mit der PC-Fassung haben sich die Entwickler leider gespart. Der Netzcode schlug sich in meinen ersten Mehrspieler-Runden aber recht ordentlich. Sofern ich die Spielersuche (wie voreingestellt) auf Europa begrenzte, ließen sich die Matches sauber bestreiten. Manchmal zuckten andere Figuren allerdings etwas ruckartig durch Gehöfte und U-Boot-Bunker.

Besitzer der Rift-Fassung bekommen dank Cross-Buy übrigens die Quest-2-Version kostenlos (oder auch umgekehrt). Das gilt allerdings nur, wenn sie ihre PC-Fassung aus dem Oculus-Store haben und nicht von Steam. Zudem wurde der Preis auf Steam und im Rift-Store auf 39,99 Euro angepasst.

Medal of Honor: Above and Beyond könnt ihr hier kaufen

Stores Unterstützte Geräte Preis
Quest Store (Crossbuy: Ja) Oculus Quest 2 39,99 Euro
Rift Store (Crossbuy: Ja) Oculus Rift (S), Oculus Quest (2) 39,99 Euro
Steam PC-VR-Brillen, Oculus Quest (2) 39,99 Euro

Weiterlesen über VR-Spiele:

Meta Quest 2 bestellen

Alle Informationen zur Meta Quest 2 findet ihr in im verlinkten Test.